ev ... entuell hat geschrieben:
wenn der Reifen warm ist rutscht er wesentlich weniger
verschleißt also bei gleicher Fahrweise weniger
Dem will ich mal widersprechen.
Dein Trugschluss ist, dass der Reifen nur durch den Schlupf und das Rutschen abbaut. Da gibt's aber noch ein paar mehr Kräfte, die an deinem Reifen zerren.
Bei warmem Reifen hast du maximalen Grip. Das heisst, die Verzahnung zwischen Reifenaufstandsfläche und Asphalt ist sehr hoch. Diese Verzahung hat aber ihren Preis - bei jeder Umdrehung des Reifens bleibt minimal Gummi am Asphalt kleben. Bei warmen Reifen deutlich mehr als bei einem Kalten. Auch ist der Schlupf nicht plötzlich in den Tiefen der Physik verloren gegangen. Das Trägheitsmoment des Reifens ist ja weiterhin vorhanden und sorgt zusammen mit der Rollreibung dafür, dass der Reifen weiter auf Temperatur bleibt. Ein Teil des Schlupfes wandert bildlich gesehen in das Innere des Reifens und knetet dort dem Gummi durch, der Rest bleibt weiterhin zwischen Asphalt und Reifen bestehen.
Gerade ein kalter Reifen sorgt dafür, dass eben genau wegen der geringeren Haftung und der geringen Temperatur weniger Gummi an den Asphalt abgegeben wird.
Den Schlupf kannst du allerdings durch mehr Druck am Hinterrad (Sozius, hecklastige Fahrwerksabstimmung, etc) minimieren. Damit fährst du auf jeden Fall Reifensparend.
Trotzdem verbrauchst du bei warmen Reifen stets mehr Gummi als bei kalten Reifen.
Beispiel:
Hab mit meinem BT010 auf über 3000 Winterkilometern keinen messbaren Verschleiss gehabt. Im Sommer löst sich der Gummi schon beim Anblick einer Strasse.
