Unfallgefahr....Tips für Anfänger.....


Allgemeine Gesprächsthemen, Fragen und Antworten.
Murray


#31

Beitrag von Murray » 23.11.2004 18:42

Darum ging es ja gerade:
Ohne Anzug wirst Du vermutlich nicht fahren - klar, das ist das Wichtigste.
Ansonsten gibt es ja nicht viel an Sicherheit, was man kaufen kann. Die Kombination ABS/Telelever/Bremskraftverstärker wäre halt noch ne Idee, wenn Du die nicht willst, fiele mir jetzt so spontan nur noch eine Airbagjacke ein, aber die würde ich auch nicht wollen :)

Jo, also ansonsten... bleibt eben nur das langsame fahren, so dass man dusseligen Autofahrern ausweichen kann. Das Dumme ist halt nur, dass es viele Stellen gibt, wo man schon sehr langsam fahren muss, damit man wirklich nicht in Schwierigkeiten kommt. Überall wo Schienen liegen, denk ich mir halt (bei Nässe) immer, dass ich da ohne ABS eigentlich gar keine Geschwindigkeit sagen könnte, wo ich garantieren würde, dass man nicht bedrohlich ins Rutschen kommt, wenn jemand irgendwie die Tür aufreißt oder aus einer Ausfahrt kommt. Es ist halt kein Allheilmittel, aber eine Art Werkzeug, das man benutzen kann, wenn man damit vertraut ist, wie es funktionieren wird.

einsamerreiter


#32

Beitrag von einsamerreiter » 24.11.2004 12:58

Servus matrixx,

Wenn du meine Meinung dazu hören willst:

Die zwei größten Gefahren für Motorradfahrer sind Selbstüberschätzung und Konzentrationsschwäche!

Selbstüberschätzung tritt häufig beim engagierten Anfänger auf.
Du möchtest mithalten, auch bis zu den Fußrasten, den anderen zeigen, daß du schon was draufhast.
Und zack! So schnell kann man gar nicht denken, da liegst du. Meistens eine Folge der natürlichen Reflexe, die noch nicht dem komplexen Bewegungsmuster "Motorradfahren" angepaßt wurden. Das kann man mithilfe von Trainings, Literatur, Benzingesprächen und v.a. Üben!

Die Konzentrationsschwäche ist ein übler Feind! Du biegst z.B. links ab - ein Routinevorgang - und plötzlich erblickst du den Gegenverkehr, der dir beim Einlenken noch gar nicht aufgefallen ist!
Deshalb: Öfter Pause machen, richtig entspannen, immer genug Trinken dabei haben (hilft wirklich ungemein, v.a. muß man dann sowieso öfter Pause machen). Und zwar auch dann, wenn´s eigentlich gerade soviel Spaße macht!

Ansonsten sind die meisten Dinge ja hier schon genannt worden.

Bezüglich Autofahrern muß man einfach wissen, daß sie fast nie in der Lage sind, dich mit deinem Motorrad richtig einzuschätzen.
Wenn also (wie schon angesprochen) auf der Landstraße 70 km/h steht, weil vielleicht eine Einmündung kommt, dann bist du kein Held, weil du dort auch 120 km/h fahren kannst.
Aber du überlebst es kaum, wenn ein Autofahrer dann einbiegt, weil er dich unterschätzt hat oder sogar gar nicht gesehen.
Ich erschreck mich heute auch noch manchmal als Autofahrer, wenn ich einen Motorradler plötzlich an mir kleben habe.

Über all diese Dinge kann jeder hier stundenlang erzählen! Aber Hauptsache, du erfüllst dir deinen Traum.

Viele Grüße, Gerhard

matrix


#33

Beitrag von matrix » 30.03.2005 19:08

...da es nun in 9 Tagen für mich nochmal aktuell wird bitte noch auf den letzten drücker paar ratschläge freunde.......


ps. hab mir heut nen helm gekauft Shoei Raid II für 287 ?

Kyoki


#34

Beitrag von Kyoki » 30.03.2005 20:24

Es ist eigentlich immer damit zu rechnen das man übersehen wird. Also sollte man sich in jeder situation (vor allem wo es ein bisschen enger um einen herum wird) im hinterkopf behalten wie man ausweichen könnte.

ich glaub das meiste wurde eigentlich schon gesagt... :wink:

Murray


#35

Beitrag von Murray » 30.03.2005 20:47

Also ich würde mich nicht aufs Ausweichen verlassen mit dem Motorrad. Ein Fahrzeug, welches man zunächst in Schräglage bewegen muss, um damit ausweichen zu können, ist eben dafür schlecht geeignet. Probieren kann man es immer, aber wenn es eng wird, find ich einfach optimal bremsen irgendwie besser. Das Problem ist ja: wohin fährste denn, wenn Du ausgewichen bist? In welchem Forum stand letztens noch: Dem Hindernis ausgewichen und auf der Gegenspur frontal in nen LKW. Toll. Das hat jedenfalls nicht weh getan. Willst Du sicher fahren, fahre so, dass Du anhalten kannst und dann halte an, wenn es an der Zeit ist. Wenig Geschwindigkeit reduziert den Bremsweg quadratisch und die Aufschlagenergie reduziert es natürlich auch - wenn man denn aufschlägt.

firefighter


#36

Beitrag von firefighter » 30.03.2005 21:16

Thema Bremsen...
sanchez hat geschrieben:...und wenn er sich auf wichtigeres konzentrieren kann (ausweichlinie), dann umso besser, besonders für uns anfänger.
Auch dran denken: Wenn du schon stark bremsen musst dann ist es sehr schwer gleichzeitig auszuweichen, weil das Motorrad sich sehr widerwillig in die Kurve legt. Löst Du dann die Bremse während Du am Lenker drückst, kippt die Maschine förmlich in die Kurve.

Viel gefährlicher ist als Anfanger aber das umgekehrte (hat mich auch schon mal in Bedrängnis gebracht). In die Kurve gefahren und dann vor Schreck (sei es, wegen einem Hindernis, wegen unerwarteter Kurvenführung oder wegen zu hoher Geschwindigkeit) gebremst. Dann kommt das berühmtberüchtigte Aufstellmoment und anstelle, dass Dein Kurvenradius enger wird fährst du fast geradeaus, womöglich in den Gegenverkehr/Leitplanke.

Also mit Hirn in die Kurve fahren und wie schon in vielen anderen Beiträgen gesagt, rechtzeitig vor der Kurve mit dem Bremsen auf die richtige Geschwindigkeit fertig sein.

FranBee


#37

Beitrag von FranBee » 30.03.2005 23:47

Suzuki hat in Sachen ABS wohl doch umgedacht: Die Bandit gibts ab April mit ABS
http://www.suzuki.de/content/index.html
obs die SV auch mal Sensoren bekommt :?:

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Seether
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#38

Beitrag von Seether » 30.03.2005 23:58

Beim 650er Roller können sie es jetzt auch... :idea:
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Lexe


#39

Beitrag von Lexe » 31.03.2005 12:50

Hallo
ich fahre erst seit einem Jahr und hatte auch schon ne Unfall! Was ich dazu beitragen kann dass keine Routine reinkommen sollte und man sich sogar auf bekannten Strecken nicht 100% sicher fühlen sollte. Mein Beispiel : Bei uns gibt es eine Heizerstrecke (rohrach liegt bei Lindenberg) die ich in der hochsaison wenn ich da bin so ca 5-10 mal auf und ab fahre. Bin die Strecke am vortag gefahren und bin dann dann am nächsten Tag wieder hin bloss gleich in der ersten Kurve wo ein Tag davor kein Dreck war, war die Kurve nun voller Dreck. Und was war, Hinterrad weg und ich im Graben! Hatte saumäsig glück dass es ne linkskurve war weil gegenverkehr kam. Die Moral von der geschicht: wenn man schon an sein Limit gehen will dann sollte man die Strecke vorher kurz abfahren. Und was anderes was mir mein Fahrschullehrer beigebracht hat (der Selber rennen fahrt) in der Kurve Finger weg von der Bremse!!! Denn die Belastung durch die Fliehkraft und dazu noch bremsen hält der Reifen nicht aus und rutscht weg. Einer der häfigsten Unfallfehler bei Anfängern. Man kommt etwas zu schnell in die Kurve, erschrickt sich und tritt voll in die Eisen. Folge Hinterrad rutscht weg.

Murray


#40

Beitrag von Murray » 31.03.2005 13:10

Der häufigste Fehler bei Anfängern ist, zu meinen, schlauer zu sein als die Leute, die Verkehrsregeln machen. Auf den Schildern steht nämlich drauf, bei welcher Geschwidigkeit Du die Bremse ohne Schweißausbruch munter betätigen kannst.

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#41

Beitrag von heikchen007 » 31.03.2005 13:14

Murray hat geschrieben: Auf den Schildern steht nämlich drauf, bei welcher Geschwidigkeit Du die Bremse ohne Schweißausbruch munter betätigen kannst.
:?:

Nur weil vor ne Kurve ein 70 km/h-Schild steht, sollte ich doch bei richtiger Schräglage
aber besser nicht die Bremse bei eben diesen 70 km/h munter betätigen... :roll:
Ich lehne es ab, eine Schlacht des Geistes mit einem unbewaffneten Gegner zu führen

Schwester vom Oberkaputnik & Tantchen der Nichte

Mutti vom Schilfgras

Elin


#42

Beitrag von Elin » 31.03.2005 13:17

Hallo Leute,

ich bin neu hier gehöre zu den "Verrückten", die gerade die Pappe machen (und sich dann eine SV 650 s zulegen) :D :D :D. Auch mich hat man schon gewarnt darüber, wie gefährlich das Möpp-Fahren so ist und freue mich trotzdem RIESIG auf das Fahren. Schon jetzt in der Fahrschule fühle ich mich ein bisschen wie Gräfin Rotzelina, wenn ich auf der Kiste sitze und fahren darf.
Nun wollte ich mal sehen, wie andere mit diesem Thema umgehen. Deswegen habe ich mir auch alle Beiträge in diesem Thread reingezogen.

Zunächst einmal vielen Dank (ich hoffe ich spreche auch für die anderen Anfänger) für die vielen guten Ratschläge hier!

Vor allem aber: Danke, dass Ihr uns Anfängern Mut macht. Verstehen tut ihr uns doch ganz sicher 8) !!!

Viel Grüße

Murray


#43

Beitrag von Murray » 31.03.2005 13:22

Ja gut, ganz ohne Hirn kannste nie fahren. Was ich damit sagen wollte, ist, dass man sich den Kammschen Kreis ankucken sollte und zu dem Schluss kommen kann (nagelt mich ned genau auf die Zahlen fest) Nutze 70% der Schräglage und Du hast immernoch 70% Bremskraft übrig, was ja wohl locker reichen sollte für den Normalbetrieb. Es kann sich auch um zweimal 65% handeln, jedenfalls ist eine gleichmäßige Verteilung vernünftig und reicht deutlich über 100%. Hat den großen Vorteil, dass man sich zu jeder Zeit weitestgehend aussuchen kann, wo die weitere Kurvenfahrt so hingeht. Reicht zum Schnodder-Umfahren oder auch zum korrekten Bremsen davor inklusive der Nutzung des meines Erachtens äußerst praktischen Aufstellmoments, welches einen nach wenigen Metern und kompletter Aufrichtung auch volles Reinlangen ermöglicht.

Sledge


#44

Beitrag von Sledge » 31.03.2005 13:33

Murray hat geschrieben:Ja gut, ganz ohne Hirn kannste nie fahren. Was ich damit sagen wollte, ist, dass man sich den Kammschen Kreis ankucken sollte und zu dem Schluss kommen kann (nagelt mich ned genau auf die Zahlen fest) Nutze 70% der Schräglage und Du hast immernoch 70% Bremskraft übrig, was ja wohl locker reichen sollte für den Normalbetrieb. Es kann sich auch um zweimal 65% handeln, jedenfalls ist eine gleichmäßige Verteilung vernünftig und reicht deutlich über 100%. Hat den großen Vorteil, dass man sich zu jeder Zeit weitestgehend aussuchen kann, wo die weitere Kurvenfahrt so hingeht. Reicht zum Schnodder-Umfahren oder auch zum korrekten Bremsen davor inklusive der Nutzung des meines Erachtens äußerst praktischen Aufstellmoments, welches einen nach wenigen Metern und kompletter Aufrichtung auch volles Reinlangen ermöglicht.
Ich denke mal du meintest eher wenn du 70% der maximal möglichen Schräglage nutzt hast du noch 30% fürs Bremsen übrig. Maximum ist hierbei logischerweise nicht das Maximum des Motorrades sondern das Maximum des Verbundes Belag-Reifen-Motorrad :roll:

Murray


#45

Beitrag von Murray » 31.03.2005 13:53

Entweder du meinst 30% Schräglage umgesetzt in Bremskraft (also 70%) oder Du hast den Kammschen Kreis nicht verstanden :)
Wie gesagt: Die genauen Werte liegen irgendwo da so rum...

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