meine Mission – die Bekehrung der SV-Rider zum Rennstreckenbesuch – führte mich am Samstag, den 27.08.05 zum Hockenheimring GP-Kurs. Mit dabei war Jens ( SVLeo ) inkl. Kumpel Walter auf ZX-9 R und einigen weiteren Kumpeln auf Mille, R1150 S, Duc 99x etc.
Die Truppe war richtig gut drauf, riss des öfteren lockere Sprüche sodaß ich viel zu schmunzeln und sehr viel zu lachen hatte

Ich kam gegen 7:00 Uhr am Ring an, Jens und Walter paar Minuten später. Zunächst holten wir die Mopeds vom Hänger, danach gings zur Anmeldung. Walter und ich fuhren in Gruppe B ( mittelschnell ) und Jens in C ( Anfänger mit Instruktor ).
Um 8:15 Uhr folgte die Fahrerbesprechung und kurz vor 9 Uhr mein erster Turn. Da ich noch nie in Hockenheim gefahren bin, wollte ich mich erstmal mit dem Kurs vertraut machen, was mir auch gut gelang. Schwierig war die Anfahrt der Nordkurve ( Ende Start/Ziel ) in der ich immer zu langsam war – schneller traute ich mich aber nicht

Anschließend kam ein kurzes Beschleunigungsstück um dann die nächste Rechts mit rund 160 – 170 km/h anzubremsen und dort mit schätzungsweise 50 km/h und schraddeldem Knie rumzufahren und sofort in eine Links, die Einfahrt zur Parabolika umzuschmeissen. Übrigens ist diese Stelle kritisch, da ich hier mehrere Rutscher hatte.
Die anschließende Parabolika ist eine sehr lang gezogene Linkskurve, in der ich die SV auf Tacho 210 km/h und im roten Bereich drehend prügelte ( meine SV ist aber etwas kürzer übersetzt ). Anschließend wirft man bei Topspeed den Anker um die zufliegende Spitzkehre mit ca. 30 km/h zu fahren. Danach kam wieder ein langes Beschleunigungstück, bei dem man den anderen Mopeds oft beim Wheelie üben zuschauen darf

Jetzt kommt die Einfahrt zum Motodrom, eine nicht einsehbare Rechtskurve, die viel Mut abverlangt. Hier konnte ich auf viele Bigbike Fahrer aufschließen, die sich nicht trauten, richtig reinzuhalten. Nun kommt nach ein paar Metern die Sachskurve – meine Lieblingstelle – eine stark überhöhte, 90° Linkskurve. Beim anbremsen schnappte ich mir immer unzählige Leute rein in die Sachskurve und beim rausbeschleunigen gerade noch ein paar. Was für eine Freude

Nun kommt noch mal eine kleine links/rechts Schikane um dann mit viel Schwung in zwei aufeinanderfolgende Rechtskurven, die man in einem Radius fahren kann, einzubiegen. Dann ist man wieder auf Start/Ziel, und die Karusselfahrt kann von vorne beginnen.

So nun habt ihr erstmal einen groben Verlauf vom Ring. Nun geht’s zu den Turns:
- Turn 1 : hab ich zum einschwingen genutzt
- Turn 2 : Hier begann mich mein Hinterreifen etwas zu ärgern. Öfters ein paar Rutscher, da er noch von Oschersleben angefahren war. Außerdem fiel meine Bremse durch stark wandernden Druckpunkt auf …. Hmmm, ich sollte doch mal die Bremsflüssigket tauschen ( jaja, Klaus, du hast es ja schon vorausgeahnt. Ich tausche sie vor Oschersleben – versprochen

- Turn 3: Ich hatte nach wie vor mit meinem Hinterreifen zu kämpfen und konnte nicht frei fahren. Der Turn machte mir keinen Spaß …
- Turn 4: Um mir etwas mehr Grip zu verschaffen, versuchte ich viel Gewicht auf die kurvenäussere Raste zu verlagern – es funktionierte tatsächlich. Ich konnte endlich wieder früh ans Gas gehen und ordentlichen Kurvenspeed fahren.
- Turn 5: In diesem Turn standen mir enorm viele Nasenbohrer im Weg herum. Auf den schnellen Streckenabschnitten fuhren sie mir davon, damit ich mich vor der nächsten Kehre heranbremsen musste um dann von denen aufgehalten zu werden. Was ein Scheiß !!! Das vorbeikommen gelang mir nicht so wie gewollt, deshalb fuhr ich kurz an die Box, um die anderen etwas ziehen zu lassen. Nachdem ich wieder rausfuhr hatte ich freie Bahn – was für eine Wonne. Allerdings lief ich nach 3 Runden erneut auf die Gruppe auf … das darf doch nicht war sein. Also nahm ich mir einen nach dem anderen vor und hatte nach ein paar Runden die Meute hinter mir und freie Bahn
- Turn 6: Diesen fuhr ich wollte ich meine SV nicht im letzten Turn atomesieren. Allerdings baute mein hinterer Pneu schon stark ab und verwöhnte ( eher schockte ) mich mit ein paar Slides. Trotzdem brachte ich meine SV noch heile in die Boxengasse.
So, das Abenteuer Hockenheimring war vorüber. Jens fuhr noch seinen letzten Turn, während ich von einigen anderen Fahrern Lobeshymnen bekam, da ich in deren Augen sehr flott unterwegs war. Tja, die SV wird nur allzu gern unterschätzt

Achja, ich vergaß: Drifter76 kam gegen 13 Uhr zum zuschauen vorbei und unterstützte uns moralisch

Nachdem Jens wiederkam ( freudestrahlend, wie nach jedem Turn ) packten wir unsere Sachen zusammen. Ich verabschiedete mich von der tollen Truppe und fuhr dann mit nem Kumpel zum nächsten McDonalds um mir dort meine Cola über die Hose zu entleeren ….
Nach etwas Smalltalk gings dann ab nach Hause, wo ich um 20 Uhr ins Bett fiel und bis morgens um 9 Uhr schlummerte *g*
Fazit:
- Es war ein sehr schöner Tag der mir viel Freude bereitete
- Die Strecke ist ein Highspeed Kurs, ungeeignet für die 650er SV, da die Bigbikes ständig an einem vorbeigehen, um die nächste Kurve zuzuparken. Deshalb nur mittlerer Funfaktor. Hier komm ich wohl so schnell nicht wieder her. Allerdings hat sich der Kurzhubgasgriff sehr bezahlt gemacht

- Alles heile gelassen – das ist das wichtigste
- Ein paar Bigbike´s den Arsch versohlt – das ist das zweitwichtigste *g*
- Ich brauch dringend neue Bremsflüssigkeit, Bremsbeläge und Reifen
Sodele, am Dienstag geht’s erneut nach Oschersleben. Dort kann man mit der SV irre viel Spaß haben. Ich hoffe, dass Jens auch ein paar Zeilen über den Tag niederschreibt. Ich glaube, dass es ihm sehr gefallen hat.

Mfg
Arthur