Info: Ein Artikel zum Thema Schutzkleidung


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Rusty


Info: Ein Artikel zum Thema Schutzkleidung

#1

Beitrag von Rusty » 05.06.2002 9:50

Hallo zusammen.
vielleicht interessiert es ja jemanden, hab ich auf der Köhler-Trikotagen Heimseite gefunden:

Artikel : Protektiver Wert von Motorradbekleidung
Mehr als bei anderen Sportarten kommt der Schutzkleidung beim motorisierten Zweiradfahrer eine besondere Bedeutung zu. Anderseits macht das "Frischluft-Feeling" und das mit allen Sinnesorganen die Umwelt wahrnehmen, auch den besonderen Reiz des Motorradfahrens aus.
Die Schutzfunktion ist vielschichtig. Erstens spielt das "Hautklima" eine wichtige Rolle, der Kopf muß gut belüftet sein, Hände und Füße müssen vor allen Dingen warm sein, die Haut sollte nicht naß werden, sollte nicht der Zugluft ausgesetzt sein. Kalte Hände und Füße können einem nicht nur den Spaß am Motorradfahren verderben, sie sind auch ein erhebliches Risiko für den Fahrer, weil Oberflächensensibilität und Tiefengefühl bei nur 4-5° Unterkühlung an Händen und Füßen (statt 29°, ca. 24°) dramatisch abnimmt. Aus medizinischen Gründen ist jedoch die Schutzfunktion der Kleidung als Schutz vor Verletzungen auch besonders wichtig (Oberflächenperforationsschutz, Druckverteilung,Energieabsorption, Negativbeschleunigung, in Newton-Meter). Es ist zum Beispiel seit Einführung der allgemeinen Helmpflicht 1974 der Anteil von Schädel-Hirn-Verletzungen beim Motorradfahren ganz entscheidend zurückgegangen. Zweifelsfrei ist das wichtigste Synonym für Schutz des Motorradfahrers der Helm. Zu den Helmen kann man allgemein sagen, nicht die Art des Helmes ist entscheidend, das wichtigste Kriterium ist, daß der Helm optimal paßt auf den jeweiligen Kopf. Alle in Deutschland zugelassen Helme unterscheiden sich nur unwesentlich in Schutzfunktion und Dämpfungseigenschaften. Der Helm sollte ferner auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sein; d. h. Tragekomfort, Belüftung, Blickfeld und Visiermechanismus, das sind Kriterien die viele Motorradfahrer je nach Einsatzzweck unterschiedlich beurteilen.
Als synonym für Schutzkleidung ist häufig die Lederkombi genannt. Allgemein ist zu sagen, daß der Tragekomfort bei textiler Schutzkleidung wesentlich höher ist als bei Leder. Für Straßenrennsport und hohe Beanstandung empfehlen wir natürlich Leder, weil Eigendämpfung und Abrissfähigkeit wesentlich besser sind als bei textiler Schutzkleidung. Zudem lassen sich entsprechende funktionelle Verstärkungen (Protektoren) an Gelenken wesentlich besser und rutschsicherer platzieren als bei textiler Schutzkleidung.
Mit Helm und Lederkombi ist man noch nicht ausreichend ausgerüstet. Wichtig sind gute Handschuhe, die möglichst mit dem Leder fest verbunden sind, die an sturzgefährdeten Partien auch ausreichend verstärkt sein sollen.
Wie heute bei allen dynamischen Sportarten kommt auch beim Motorradfahren der Unterwäsche eine besondere Bedeutung zu. Sie soll zum einen die Haut klimatisieren, d. h. Feuchtigkeit von der Haut weg transportieren und die Haut trocken halten. Zum zweiten hat sie eine wichtige Funktion als Verschiebesicht zwischen Haut und Kombi, insbesondere wenn die Haut geschützt ist, damit die Kombi nicht an der Haut kleben kann und es trotz intakter Lederkombi an sturzgefährdeten Partien, wie Ellenbogen, Hüften und Schultern, zu Haut- und Weichteilverletzungen kommt. Der Tragekomfort von Leder, insbesondere bei großer Hitze, kann durch das Tragen von funktioneller Unterwäsche, auch als Skiunterwäsche bezeichnet, ganz entscheidend verbessert werden.
Anzumerken ist noch, daß es medizinisch sinnvoll ist, unter dem Helm eine sogenannte "Sturmhaube" zu tragen, am besten auch aus Mikrofaser, weil dadurch Schweiß, Talg und Salze nicht in den Helm ziehen können. Ferner sollte man den Hals schützen, am besten durch eine Fleece- oder Mikrofaser Halskrause, damit nicht die Halsmuskulatur einer unterschiedlichen Temperatur wie Kopf und Stamm durch den Fahrtwind ausgesetzt wird.
Der Nierengurt ist heute keine Frage mehr zur Stützung der Nieren, sondern man kann dem Bauchraum unter Kompression setzen, wenn man sicherheitsbewußt ist, weil dadurch die Gefahr von stumpfen Bauchverletzungen verringert wird. Bei sportlichem Motorradfahren empfehlen wir unbedingt das Tragen eines Rückenprotektors, der ausreichend groß dimensioniert sein muß und verrutschungssicher plaziert sein sollte.
Motorradschutzkleidung kann nicht Unfälle verhindern, sie kann aber dramatisch Unfallfolgen reduzieren und uns damit unser schönes Hobby Motorradfahren besser mit Freude erhalten.

Dr. Christoph Scholl


Test:
Unteranzüge sorgen für ein gutes Klima in der Lederkombi und mindern im Falle eines Falles das Verletzungsrisiko, vor allem Schürfwunden. Köhler Trikotagen bietet einen zweilagigen Unteranzug aus Tactel-Microfaser und Baumwolle an.
Er ist als Ein- oder Zweiteiler erhältlich. MOTORRAD probierte den Einteiler auf der Rennstrecke und im Tourenbetrieb aus.
Der Anzug trägt sich angenehm, leitet Feuchtigkeit von der Haut weg ins äußere Baumwollgewebe und leiert auch nach mehrmaligem Waschen nicht aus.
Bezug: Schwabenleder (Telefon: 0 71 81 / 96 70 10) für 129 Mark oder Köhler Trikotagen (Telefon: 0 68 06 / 4 67 72) für 109 Mark plus Versandkosten.

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#2

Beitrag von Anaconda » 05.06.2002 17:45

Hm,
sehr aufschluß reich :D . Etliches was ich so noch nicht wußte.

Gruß Peer
Gedanke der Woche:
Schön wenn die SV fährt.

Ich freu mich! Machste mit?
Hach, ist das schön.
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