SV 650 S Schräglage, Technik usw.


Allgemeine Gesprächsthemen, Fragen und Antworten.
Sledge


#16

Beitrag von Sledge » 24.04.2003 21:42

hmm ich hätt da auch gleich mal noch ne Frage wo wir grad beim Thema Schrägläge sind.

Ich hab heut das schöne Wetter mal wieder genutzt und bin mit nem Kumpel ne runde rumgedüst.

Ich schätz mal wir hatten so die ersten 20 km hinter uns als wir einen schicken grossen kreisverkehr befuhren.
Ich also locker gemacht, blick schön in die Kurve rein und Kopf wagerecht gehalten und dann langsam stückchen für stückchen die Schräglage und die Geschwindigkeit erhöht. soweit alles normal doch kam auf einmal ein punkt wo ich das gefühlt hatte der hintere reifen würde plötzlich wegrutschen. Lässt sich schwer beschreiben aber es war so wie ein Ruck der Plötzlich durchs Hinterrad ging. Ich vor schreck die Maschine gleich aufgerichtet und an der direkt folgenden Ausfahrt raus. Da der Kreisverkehr fahrbahntechnisch schön eben und sauber war und ich meinen Z4 hinten gerade bis an die Gummienippels herangefahren hab (noch sind se alle dran) kann ich mir allerdings nicht so recht vorstellen das der Reifen schon schlapp gemacht hat. Könnte das diese sagenumwobene Z4 Kippelkante gewesen sein von der ich hier im Forum schon mal was gelesen hab? Wie genau macht sich die bemerkbar, sacht ma was dazu.

*winke* der momentan etwas verunsicherte Sledge

dee
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#17

Beitrag von dee » 24.04.2003 23:25

fahren, wie man sich wohlfühlt
- ich fühl mich am wohlsten, wenn ich das gewicht eher knapp innerhalb der "schwerkraft-achse" verlagere - also kopf/oberkörper ins kurveninnere verlagern, vielleicht ein wenig hintern rücken ...
das bringt gutes kontrollgefühl und behindert nicht so auf der landstrasse wie "hanging-off" oder andere turnübungen ...

ich schreck mich jedesmal, wenn was streift!! hab das nicht so gern eigentlich - gut, dass die sv da nicht so boden-kontaktfreudig ist ...

lg
Dee

sp33dfr3ak


#18

Beitrag von sp33dfr3ak » 24.04.2003 23:31

Das kenn ich!!! Möchte ich auch mal gerne wissen!

Aber da ich jetzt eh neue Reifen bekomme, müsste mir das eigentlich egal sein... :wink:

svdoc


#19

Beitrag von svdoc » 25.04.2003 9:44

@sledge

Wenn Du die Nippel noch nicht mal abgefahren hast, dann bist auch noch weit von der Kante weg. Wenn Du allerdings jetzt schlagartig Deine "normale" Schräglage erhöst, dann kommst Du in Bereiche Deines Reifens, die noch nie Asphalt gesehen haben, verhält sich dann wie ein neuer Reifen vom Grip her. Wäre noch die Frage, wie viele km Dein Reifen weg hat, bei über 5000km mit Nippeln könnte er schon flach gefahren sein, dann kippelt er natürlich etwas uber den Punkt, wo er nicht mehr so schön halbrund ist. Außerdem sehe ich das Problem, daß man im Kreis irgendwann nicht mehr beschleunigen kann, soll heißen Du gehst irgendwann vom Gas wenn´s zu heiß wird und Dir gehen die Kreiselkräfte verloren --> Sturzgefahr. Also ich halte Kreisverkehre zum Erreichen höchster Schräglage für höchst ungeeignet. Vielleicht war Dein Reifen auch nicht richtig warm. Es gilt ja immer langsam steigern, erst wenn auch die Seiten Deines Reifens richtig warm sind hat er optimalen Grip.

Gruß
Doc

Sledge


#20

Beitrag von Sledge » 25.04.2003 10:07

@ doc
Die 5000 km hab ich gerade überschritten
allerdings bin ich wohl einer der Kandidaten der bei der 12000er Inspektion wohl noch den ersten Reifensatz draufhaben wird (die Profiltiefe sieht noch ziemlich gut aus)

Dass der Reifen nach 20km Landstraße und sommerlichen Temps noch nicht richtig warm war will ich doch nicht hoffen, wär allerdings auch möglich, da ich ziemlich ordentlich und vorsichtig gefahren bin (musst auf Kumpel mit neu gekaufter Ninja rücksicht nehmen)

Mit dem Kreisverkehr hast du recht, allerdings ist das Problem in den Brandenburgischen Landen, dass es kaum vernünftige Kurven gibt, bzw. wenn mal eine da ist sind die so geschwindigkeitsreglementiert, dass wenns anfängt Spass zu machen man den Führerschein los ist wenn man erwischt wird.

Ich werd mich mal am Sonntag mit einem Stück Kreide in ein Industriegebiet zurückziehen und die Sache mal näher erforschen.

thx für die Hinweise

Cya Sledge

Thornedge


#21

Beitrag von Thornedge » 25.04.2003 11:16

Hi!
Das kippeln ist mir leztes Jahr auch des öfteren passiert.
Hab mich mal mit nem alten Fuchs unterhalten, der früher
Rennen gefahren ist.
Der hat gemeint, dass die heutigen Serienreifen so gut sein,
dass man kaum noch gefahrlos die Kante erreicht.
Außerdem meint der, dass das ruckeln nicht das Motorrad
macht, sondern wir selber.
Wenn man nahe an seiner persönlichen Schräglagengrenze
ist( und eventuell noch únbemerkt etwas das gas zu macht)
ist das kurze zucken doch wohl eher ein unbewusstes Erschrecken. :D

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#22

Beitrag von Screw » 28.04.2003 0:02

Kann der "alte Fuchs" seine Behauptungen auch untermauern? Denn ich tendiere eher in die andere Richtung. Heute bekommt man noch mit einigen Sicherheitsreserven FAST alle Reifen auf Kante. Zumindest einen der beiden montierten. ;-) Beim BT020 eher vorne und beim MPS eher hinten. Den vorderen MPS bekommt man aber sicherlich NIE auf die Kante. ;-) Das Profil ist extrem "rumgezogen". Somit hätte der "alte Fuchs" zumindest in dem Fall recht! ;-)
Lieben Gruß

Carsten

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Bikers-Journal

#23

Beitrag von SVblue » 07.05.2003 11:24

Betrifft nicht nur die SV sondern generell das Motorradfahren:

In Ausgabe 9 des Bikers-Journal (kostenloser Download) gibt's einige Tipps zur Kurventechnik.

Nebenbei auch die aktuelle Verkaufsstatistik der Motorradindustrie. (SV nicht unter der Top10 :cry: )
So denn...
MfG Stefan
---------
Chronik:
Simson Schwalbe und S51, Suzuki SV650S, Honda CB400, Suzuki GSF600, Suzuki DR350S, Triumph Speed Triple 1050, Suzuki DR350S, Suzuki DR350S

Grins


#24

Beitrag von Grins » 07.05.2003 14:47

Ich für meinen Teil kann dir nur ein Schräglagentraining o. ä. empfehlen.
Dort lernst du die einzelnen Kurventechniken intensiv ohne hohem Risko für dich und dein Motorrad.

Und mach dir keine Gedanken darüber, ob die SV oder dein Reifen genug Schräglage verkraftet, sondern lieber ob du überhaupt in der Lage bist dein "Material" voll auszulasten. Das schafft nämlich so schnell keiner, auch wenn das viele glauben.

Knieschleifen, Fussrastenwetzen und andere Spielchen sehen zwar spektakulär aus, sagen aber nix über das Fahrkönnen, Geschwindigkeit oder gar Reifenqualität aus... :wink:

Gixxer


#25

Beitrag von Gixxer » 07.05.2003 15:11

Also ich hab beide in der Garage: Ne SV`s und ne Gixxer.
Meiner Meinung nach ist die SV wesentlich handlicher in die Kurve zu legen als die GSXR! Dafür hat die Gixxer wesentlich mehr Dampf und braucht mehr Kraftaufwand.
Ausserdem ist eine 4 Zylinder auch ganz anders einzubremsen als eine 2 Zylinder,die ja schon vom Motor her bremst beim Gas wegnehmen.
Schräglage und Knieschleifen lernt man am besten auf der Rennstrecke.Ich habs in Hockenheim am Sonntag wieder zelebriert,es war einfach nur geil.
Aber auf der Gasse ist es einfach nur wichtig das Du Dich beim fahren gut fühlst!!!
Für mich war das Renntraining vor allem dafür gut,dass ich jetzt weis welche Reserven meine Mopped,meine Reifen und ich haben!!
Und das ist ein sau gutes Gefühl das zu wissen.
Knie schleifen bringt auf der Gasse rein garnichts! Ich hab gestern einen mit schleifenden Knien vor mir gehabt und musste bei normaler Haltung sogar runter vom Gas weil er langsamer war.
Und wenn ich schon Angstrand höre :lol:
Scheiß drauf ( entschuldigung ) wir fahren doch "JUST FOR FUN " oder???

Bombwurzel


#26

Beitrag von Bombwurzel » 07.05.2003 15:12

Grins, da gebe ich dir völlig Recht.

Die Konzentration in der Kurve sollte nicht der Schräglage dienen sondern einzig und alleine dem Kurvenverlauf. Der Hintern kann sich dann noch mit den Reaktionen des Hinterrades beschäftigen, Hände weg von der Vorderradbremse und mit etwas Zug durch die Kurve.

Über die gefahrene Schräglage kann man sich hinterher Gedanken machen.

Aber.
Fussrasten- oder Knieschleifen hat in erster Linie nix mit spektakulärer Optik zu tun, sondern ist ein Teil des Feedbacks, das man einfach benötigit um die Fahrsituation der Maschine zu beurteilen.

Beides sollte im öffentlichen Strassenverkehr im Normalfall nicht auftreten weil man dann in Bereiche vorstößt, wo die Sicherheitsreserven im Notfall nicht mehr ausreichen. Man sollte es jedoch mal geübt haben.

Von speziellen Schräglagentrainings habe ich zwar noch nie was gehört, aber entsprechende Übungen werden auch in normalen Fahrsicherheits- und Rennstreckentrainings vermittelt.

Wer zum Üben keine freie Fläche zur Verfügung hat, oder sich nicht traut auch mal alleine was zu üben (die theoretischen Grundlagen gibt es in jedem halbwegs brauchbaren Buch zum Nachlesen) der sollte nicht zögern und seinen Instructor darauf ansprechen.

Grins


#27

Beitrag von Grins » 07.05.2003 16:12

schräglagentraining:

http://www.ms2.de/sich32.asp?res=1024

--> danach ist Knieschleifen garantiert! :D

Bombwurzel


#28

Beitrag von Bombwurzel » 07.05.2003 16:26

Um Himmelswillen, was ist das für eine abenteuerliche Konstruktion? 8O

Okay, damit kann man auch mit nem Roller schräg fahren, aber ob sich damit die Schräglagenangst überwinden lässt, mag ich bezweifeln.

Ich bin der Meinung, daß man seine Grenzen selbst erforschen sollte. Solche technischen Hilfsmittel sorgen zwar für Schräglage, können aber keineswegs das Feedback der Maschine so rüberbringen, wie es in Wirklichkeit passiert.

Ist doch klar, wenn ich keine Angst um mich und meine Maschine haben muss, dann kann ich mich hemmungslos fallen lassen. Damit lerne ich aber nichts, da das Fahren mit so einem Gestell nix mit Kurventechnik zu tun hat.

Knieschleifen kann damit jeder Fahrschüler, bringt aber nix - meine Meinung.
Ich denke mal, daß die Hälfte aller Teilnehmer dieser Kurse keine 2 Wochen später entweder genauso Schräglagenscheu fahren wie vorher oder bereits 3x auf der Fresse gelegen haben.
Warum?
Ihnen fehlt diese Hilfskonstruktion, ohne die sie die Schräglage nicht einschätzen können.

Hippe


#29

Beitrag von Hippe » 07.05.2003 17:01

Quatsch!!! So ein Ding bringt tatsächlich was. Auch Keith Code nutz eine (zwar etwas andere) Konstruktion für das Herantatsten an Schräglagen. So ein Gerät hilft, über einen persönlichen Grenzwinkel hinaus Schräglagen zu (er)fahren. Diese Grenze ist physisch bedingt und individuell unterschiedlich. Natürlich wird auch das gesamte Feedback vermittelt, wie ohne diese Hilfe. Man braucht nur keine Angst zu haben sich abzuledern. Im Gegenteil - so ein Teil hilft, viel schneller die eigenen Grenzen zu überschreiten. Auch Du propagierts doch immer, dass man wissen muss, dass eigentlich noch mehr geht, damit man in Notsituationen besser reagieren kann. So eine Konstruktion hilft dabei.

Grins


#30

Beitrag von Grins » 07.05.2003 17:04

Die Maschine bringt das feedback zurück, da man das Gestell überhaupt nicht merkt!!

Warum soll das nix mit Kurventechnik zu tun haben?? hast dus schon ausprobiert? Ich würde mich nicht trauen über was zu urteilen, das ich nicht kenne.

Ich kanns nur weiterempfehlen...

Btw. Das Bayrische Rote Kreutz vertraut voll und ganz auf diese Trainingsmethode für die Fahrer der Motorradstaffel...

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