Bei mir war's über eBay. Camcorder für 370€.
Mein Fehler war: In der Auktion war kein selbstgeschossenes Bild sondern eines von der Herstellerhomepage. Auch die Bewertungen waren nicht so prall, 7 Stück nur.
Natürlich kam keine Ware, selbst mehrfache Besuche bei der Polizei (waren bestimmt 5!) brachten mich nicht weiter, obwohl ich über eBay die gesamte Adresse, Telefonnummer etc. erschummelt hatte.
eBay räumt einem da auch nicht gerade die Steine aus dem Weg und über die Bank war auch nichts zu machen, da man das Geld nur innerhalb einer Woche zurückholen kann - so sagte man mir - allerdings dauert es ja seine Zeit, bis so ein Betrug auffällt.
Das Ganze geschah im Juli 2005. Im Juni 2006 (!) habe ich dann den Käuferschutz von eBay ausgezahlt bekommen (max. 200€ mit 30€ selbstbeteiligung), also die maximale Auszahlung (egal wie teuer das Objekt war) 170€.
Aber 170 sind nicht 370. Mein letzter Besuch bei der Polizei war dann nicht so prikelnd und man bat mich zu gehen. Ich finde es kann doch nicht angehen, dass ich denen Telefonnummern, Namen, Bankdaten und Adressen liefere, dazu Adressen und Namen von weiteren Geschädigten und die Unternehmen NICHTS! "Das ist in Karlsruhe, da müssen Sie nur auf einen Brief vom Staatsanwalt warten"...
Nix passierte!
Im Oktober, also fast 1,5 Jahre nach dem Betrug, erreichte mich ein Brief des Herrn Andreas K., in dem Stand, dass er ein Jahr in einer JVA verbracht hätte und einen Lebenswandel vorhätte.
Er wolle sich wirklich bei mir entschuldigen und bat um meine Bankdaten, damit er, wenn er in den nächsten Jahren das Geld mal zusammen hätte, mir den vollen Betrag zurückerstatten könne.
Ja klar, dachte ich mir, der hat - wie hieß das noch? - Private Insolvenz oder sowas gemeldet und/oder hat in seinen Bewehrungsauflagen stehen, dass er sich entschuldigen muss.
In dem Brief stand auch eine eMailadresse. Ich habe ihm daraufhin geschrieben, dass er mich anmailen solle, wenn er das Geld zusammen habe, dann könnte man entscheiden, wie weiter vorzugehen ist.
Naja, bis heute keine Reaktion, ich bezweifle, dass auch noch was kommen wird.
Ergo: 200€ verloren, 170 nach 11 Monaten erst wiederbekommen, Anzeigen bei der Polizei bringen anscheinend wenig. Ich habe nicht das Gefühl, dass es dazu beigetragen hat, den Betrüger hinter Gitter zu bringen, da ich nie Informationen von der Polizei oder sonstigen Staatsämtern erhalten habe. Wäre der Brief nicht vom Betrüger gekommen, würde ich denken, dass die Anzeige immer noch läuft.
Mein Rat: Achtet auf die Fotos, fordert zur Not weitere Foto's an. Wartet nach der Auktion auf eine persönliche Mail des Verkäufers. Ich stelle mich immer doof und gebe an, dass ich die Kontodaten noch benötige, auch wenn sie im eBay drin stehen. Die Bewertungen sind auch zu beachten.
Zum Schluss noch: Teure Dinge lieber per Nachname senden lassen. Das kostet dann 12€, bringt aber die Sicherheit, dass auch was ankommt. UND NICHT VERGESSEN: Das Paket vor den Augen des Postboten öffnen - zu oft hört man schon von mit Backsteinen gefüllten TV-Kartons
In diesem Sinne,
euer um 200€ erleichterter Matthias
