Stößelspiel/Ventilspiel kontrollieren


Wie repariere ich...? Wie baut man was an der SV um? Die Bastelbude für den Laien bis zum Profi.
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Femi


Stößelspiel/Ventilspiel kontrollieren

#1

Beitrag von Femi » 09.05.2007 13:22

Tach auch,

werde dembald das Stößel-/Ventilspiel an meiner Knubbel prüfen. Dazu bräuchte ich noch ein paar Infos.
Ist das Ventilspiel von 0,10-0,20mm am Einlass und 0,20-0,30mm am Außlass richtig?
Mit wieviel Nm werden die Schrauben der Klemmböcke der Nockenwellen festgezogen? Gibt es eine bestimmte Anzugsreihenfolge (oder einfach über Kreuz von innen nach außen?).
Gibt es sonst etwas besonderes zu beachten, abgesehen vom Standartprozedere? Also Motor kalt, Kolben auf Zünd-OT, Motor nicht gegen Drehrichtung drehen, etc...

Oder noch besser, hat jemand entsprechende Seiten aus einem Reparaturhandbuch (Bucheli)? Dann kann ich mich selbst kurz reinlesen. Nicht das ich soetwas je annehmen und benutzen würde. Näheres dazu per PN.

Danke!

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Dieter
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#2

Beitrag von Dieter » 09.05.2007 13:35

Hallo, steht in der Knowledgebase, Klemmböcke der Nockenwellen brauchst/darfst Du zum kontrollieren nicht lösen, nur beim Einstellen, da müssen die Böcke und die Wellen raus, an der Anleitung arbeitet Anaconda/Ich aber noch...

http://www.svrider.de/index.php?seite=k ... rtikel=140

Gruß Dieter

Femi


#3

Beitrag von Femi » 09.05.2007 15:53

Na schon klar, dass man die Klemmböcke zur Kontrolle nicht lösen darf, sonst bekomm ich auch eine 10mm Fühlerlehre drunter :D. Ich bin ja außerdem vom Fach :wink: Nur für den Fall, das ich nachstellen muss.
Habe entdeckt, dass das Polrad mit F und R Markierungen versehen ist, sehr easy. Hätte sonst auf Überschneidung geschaut, was bei der SV allerdings schwer ist wie ich herausgefunden habe, da die Nockenwellen so sehr verbaut sind. Ich schau mal in eure Anleitung!
Danke!

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#4

Beitrag von Anaconda » 09.05.2007 16:00

Falls du das Ventilspiel auch einstellen willst, melde dich noch mal, ich gebe dir dann noch ein paar Hinweise worauf zu achten ist.
Gedanke der Woche:
Schön wenn die SV fährt.

Ich freu mich! Machste mit?
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#5

Beitrag von SV-Schnarchi » 09.05.2007 21:50

Wie gern hätte ich auch so ein wissen wie ihr...dann könnt ich so`n scheiss selber machen :cry:
99.000km...und noch nicht Müde->>> SV

Femi


#6

Beitrag von Femi » 09.05.2007 22:07

@Anaconda,
einen Stößel werd ich einstellen müssen, wie es aussieht. Dann mal her mit deinen Hinweisen, vielleicht ist ja was neues dabei und ich kann mir Ärger ersparen. Steuerkettenspanner lösen, Steuerketten an den Nockenwellenrädern mit Kabelbindern festzurren, dass kein Zahn übersprungen wird, Ventilspiel niemals zu klein einstellen und all solche Details sind mir jedenfalls bekannt. 8)


Was ich noch wissen sollte:
In welchen Abstufungen bekomme ich die Einstellplättchen beim Händler? Ich denke in 0,01mm, oder?
Mein Händler möchte 5EUR pro Stück im Tausch gegen meine Alten. Was kosten die Teile neu?

@SV-Schnarchi, lernen! :D

Gruß und Dank, Felix

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#7

Beitrag von Anaconda » 09.05.2007 22:26

An welchen Zylinder mußt du ran?
Die Nockenwellen werden bei der SV auf der Markierung des Vorderenzylinders ein und ausgebaut, Vorne wie Hinten!! :!:
Die Hinteren-NW werden im Ladungswechsel-OT des Vorderenzylinders ein und ausgebaut. Die vorderen NW im Zünd-OT des vorderen Zylinders

Hinweise zum Steuerkettenspanner Ein-/Ausbau gibts hier

Du kannst die Steuerkette abnehmen, du mußt nur auf die Markierungen achten und die richtige auf die richtige Anzahl Kettenglieder achten, wie auf den Bildern zu sehen.
Die Schrauben werden alle mit 10Nm (Kettenabdeckung,Lagerblöcke,Zylinderdeckel) angezogen, die Lagerblöcke für die NW einfach über kreuz.
In die Anleitung zum Ventilspieleinstellen für die 1000'er hat Bombi geschrieben, dass die Aufschrift auf den Shimms zum Ventilschaftende weisen soll.

Die Shimms gibt's in 0,05mm Schritten, vielleicht hat dein Händler zufällig eine passende Zwischengröße liegen.

EDIT: pass auf das du die Shimms nicht im Zyl.Kopf versenkst und alle sich bewegenden Teile mit etwas Öl einsetzen.
Dateianhänge
Zyl.Position_3.JPG
Vorderer Zylinder
Zyl.Position_3.JPG (83.25 KiB) 3759 mal betrachtet
Zyl.Position_4.JPG
Hinterer Zylinder
Zyl.Position_4.JPG (57.13 KiB) 3759 mal betrachtet
Gedanke der Woche:
Schön wenn die SV fährt.

Ich freu mich! Machste mit?
Hach, ist das schön.
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Femi


#8

Beitrag von Femi » 11.05.2007 18:01

Die Nockenwellen werden bei der SV auf der Markierung des Vorderenzylinders ein und ausgebaut, Vorne wie Hinten!! Exclamation
Die Hinteren-NW werden im Ladungswechsel-OT des Vorderenzylinders ein und ausgebaut. Die vorderen NW im Zünd-OT des vorderen Zylinders
Da komm ich nicht mit und das macht auch so keinen Sinn *rätsel*!? Wenn ich nun den hinteren Zylinder auf Zünd-OT stelle, dann steht die Markierung "R" für rear, am Guckloch am Limadeckel. Du schreibst aber das die Markierung "F" für front beim Ausbau der hinteren Nockenwelle ("Die Nockenwellen werden bei der SV auf der Markierung des Vorderenzylinders ein und ausgebaut, Vorne wie Hinten") am Limadeckel ausgerichtet sein soll!?

Das hier:
Die Hinteren-NW werden im Ladungswechsel-OT des Vorderenzylinders ein und ausgebaut. Die vorderen NW im Zünd-OT des vorderen Zylinders
Könnte einfach ausgedrückt auch heißen, beide Nockenwellen werden im Zünd-OT des jeweiligen Zylinders de- und montiert, oder? Denn wenn der Eine auf Überschneidung steht, steht der Andere auf Zünd OT.
Wie bekomme ich es aber nun hin, dass der hintere Zylinder auf Zünd-OT steht und die Markierung trotzdem auf den vorderen Zylinder ausgerichtet ist und was soll das?

Ich wäre nun so vorgegangen, dass ich die Nockenwellen beim Ausbau am jeweiligen Zylinder auf Zünd-OT gedreht hätte. Denn nur dann drücken sie nicht gegen die Stößel/Ventile und nur dann kann nichts verkanten. Alles andere macht keinen Sinn. Die Steuerkette werde ich mit Kabelbindern an den Nockenwellenräder befestigen, dann kann ich mir späteres Einstellen ersparen. Ich hoffe nur, dass sich die Nockenwellen dann auch außreichend zur Seite schieben lassen.
Den Steuerkettenspanner kenne ich bereits von meiner DRZ, die hat augenscheinlich exact den selben.

Ich bitte um Entwirrung :D

EDIT:
Habe nun eben aus einem englischen Handbuch genau das gelesen, was du geschrieben hast, Anaconda. Kann mir das nicht erklären! Wie funktioniert das und was hat das für einen Sinn?
Für mein Verständnis reicht es, wenn der Zylinder an dem ich die Nockenwellen ausbaue auf Zünd-OT steht und die Nockenwellen damit nicht gegen die Stößel drücken, unabhängig von der Stellung der Kurbelwelle.
Zuletzt geändert von Femi am 11.05.2007 18:19, insgesamt 1-mal geändert.

Martin650


#9

Beitrag von Martin650 » 11.05.2007 18:18

Du kannst das Polrad auf "F" stellen, dann sind alle 4 Nockenwellen entlastet. Dann nimm einen Filzstift und markiere die Nockenräder mit einem parallelen Strich zur Gehäuseoberkante und markiere zusätzlich noch die obere Hälfte. Dann kannst du die Nocken rausnehmen, arbeiten, messen und nachher wieder einsetzen.

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#10

Beitrag von Dieter » 11.05.2007 21:18

Hallo, ich schaue nie auf die Markierungen der Kurbelwelle sondern achte nur darauf das der jeweilige Nocken vom Ventil wegzeigt das ich messen will...
Das ist auf jeden Fall richtig, da im entlasteten Bereich der Nocken "Rund" ist und sich das Spiel in einem weiten Bereich (min. 180°) nicht verändert...

Gruß Dieter

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#11

Beitrag von Anaconda » 11.05.2007 21:58

Femi hat geschrieben:
Ich bitte um Entwirrung :D

EDIT:
Habe nun eben aus einem englischen Handbuch genau das gelesen, was du geschrieben hast, Anaconda. Kann mir das nicht erklären! Wie funktioniert das und was hat das für einen Sinn?
Für mein Verständnis reicht es, wenn der Zylinder an dem ich die Nockenwellen ausbaue auf Zünd-OT steht und die Nockenwellen damit nicht gegen die Stößel drücken, unabhängig von der Stellung der Kurbelwelle.
Also Grundsätzlich gibt es mehr Positionen in denen die Ventile entlastet sind, nicht nur den Zünd-OT und genau das haben sich die Suzuki-Ingenieure zu Nutze gemacht. Welchen sinn das macht kann ich dir nicht sagen, es ist aber so und es funktioniert. Das Ventilspiel selber muss im Zünd-OT des jeweiligen Zyl. gemessen werden.


- Wenn du die Nockenwellen des vorderen Zylinders demontieren möchtest stellst du den vorderen Zylinder auf den Zünd-OT, dann sehen die Markierungen auf den NW so aus wie auf dem Bild für den vorderen Zylinder. Also die Auslass-NW mit der Markierung 1F parallel zur Dichtfläche des Zyl.-Deckels, des weiteren steht die Markierung 2 nach oben und die Markierung 3 auf der Einlass-NW steht ebenfalls nach oben, zwischen der Markierung 2 & 3 befinden sich 16 Kettennieten.
Bild
von der anderen Seite gesehen die Stellung der Nocken.
Bild

- Wenn du die Nokenwellen des hinteren Zyl. ausbauen möchtest drehst du vom Zünd-OT des vorderen Zyl. die Kurbelwelle um 360° bis wieder die F-Markierung im Schauloch erscheint. Jetzt stehen auf der Einlass-NW des hinteren Zyl. die Markierung 1R parallel zur Dichtfläche und die Markierung 2 nach oben, die Markierung 3 auf der Auslass-NW steht ebenfalls nach oben und es sind wieder 16 Kettennieten zwischen Markierung 2 & 3 siehe Bild.
Bild
Position der Nocken am hinteren Zyl.
Bild
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#12

Beitrag von Femi » 11.05.2007 23:37

Alles klar, dann bin ich nun wieder im Bilde, so einigermaßen.
Vielen Dank schon mal an Anaconda :) und die anderen :wink:!

Was mich aber trotzdem wundert. Warum sind die Markierungen F und R am Polrad in einem so komischen Winkel zueinander angebracht? Um von R in Drehrichtung auf F zu drehen braucht es -ich glaub es waren- 1/2 + 1/8 Umdrehungen. Also ganz grob geschätzte 200° Umdrehung an der Kurbelwelle.
Nun ist es aber doch so, dass der Zündabstand bei einem Zweizylinder 360° beträgt (720° / Anzahl der Zyl.). Das heißt alle 360° fängt ein neues Arbeitsspiel an.
Nach meinem Verständnis müsste das folgendes bedeuten. Ist der vordere Zylinder auf Zünd-OT und damit das F sichtbar braucht es genau 360° Grad Umdrehung an der Kurbelwelle bis das R (also R und F treffen aufeinander) sichtbar wird, weil nach 360° der hintere Zylinder auf Zünd-OT steht. Warum bei der SV bereits nach ca. 200°?

Da steig ich nicht durch... :cry:

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#13

Beitrag von Anaconda » 11.05.2007 23:55

Die SV hat einen 90° V2, d.H. der Zündversatz zwischen den Zylindern beträgt einmal 270° und einmal 450°. Die beiden Pleule sitzen auf dem gleichen Kurbelzapfen, damit entspricht der Versatzt zwischen dem Zylindern dem Zylinderwinkel 90°. Die SV hat einen 4-Taktmotor = also braucht man 2 x 360° = 720° in dennen beide Zylinder arbeiten, optimal ist es wenn immer ein Zylinder nach 360° Zünden würde (z.B. beim Boxer oder 2Zyl.Reihe gegenläufer). Zieht man jetzt von den 360° die 90° Zylinderwinkel ab erhält man 270° und 720°-270°=450°, so erhält man den Zündversatz zwischen den Zylindern.

Ich bekomm das gerade nicht besser erklärt.
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Femi


#14

Beitrag von Femi » 12.05.2007 20:48

Ich les mir das nochmal durch, mach mir eine Skizze und dann schnall ich das schon.
Danke dir!

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