ABS


Allgemeine Gesprächsthemen, Fragen und Antworten.
Idefix


#16

Beitrag von Idefix » 21.07.2003 10:45

ich hätte mir fast ne BMW gekauft, weil es die mit abs gab. letztlich hat dann doch der bauch entschieden und es wurde ne SV. aber ich hab sehr lang drüber nachgedacht und das hätte ich nicht müssen, wenn es die SV mit ABS gegeben hätte.
die BMW die zur wahl stand war die neue Scarver F650 CS. sieht bissi gewöhnungsbedürftig aus, hat aber zahnriemen und ABS.

der preis ist mir dabei fast egal, klingt vielleicht überheblich aber es wär mir wirklich einiges wert. die 10 kg gewicht (hab keine ahnung ob das stimmt oder nicht) würden mich fast mehr schrecken als sagen wir 1000,- aufpreis.

und das überbremsen die unfallursache nummer eins ist, hab ich auch schon mehrfach gelesen.

Idefix

Henner


#17

Beitrag von Henner » 21.07.2003 11:01

Jepp, ich würde auch gern ABS haben, aber ABS hin und her, wenn ich mir hier so einige Beiträge durchlese, sollte man beachten, dass man als allererstes durch vorausschauendes Fahren und 'Sicherheitsabstand' viele Unfälle vermeiden kann... 8)

Bombwurzel


#18

Beitrag von Bombwurzel » 21.07.2003 11:04

Idefix hat geschrieben: und das überbremsen die unfallursache nummer eins ist, hab ich auch schon mehrfach gelesen.
Wo hast du die Info her?

Hauptursache bei Motorradunfällen ist die Misachtung der Vorfahrt durch Dosentreiber.

Btw.
Die 10 Kilo machen den Kohl auch nicht fett.
Die Moppeds sind heutzutage sooo leicht, wenn nun wieder 10 Kilo drauf kommen, dann ist das okay, wenn es der Sicherheit dient.

Herr Hase


#19

Beitrag von Herr Hase » 21.07.2003 11:41

aha, alles profis hier ... verstehe. na dann will ich mal nicht nachstinken ...

- abs ist an moppeds nicht nachzurüsten (weil: zu teuer und nicht ordentlich einstellbare elektronik für die verschiedenen moppeds)
- wunschzettel an suzuki ??? die lachen sich kaputt ...
- die nachfrage ist nicht groß genug (siehe 12er bandit - gabs mit abs, wurde mangels nachfrage eingestellt)
- abs hilft fast immer (außer in kurven - zuviel geschwindigkeit, zuviel schräglage, gas weg, rad rutscht bevor abs durch bremsen regeln kann)
- die höchste unfallursache bei moppeds ist weder bei vorderradrutschern noch bei vorfahrtmissachtung durch dosen, sondern durch überhöhte geschwindigkeit !!!
- vielleicht verschenkt man beim bremsen mit abs zentimeter ... abs kann 99,9% perfekt bremsen, eine bremse ohne abs kann 100%, aber der fahrer kann in der regel nur zwischen 30 und 80% - deshalb die vorderradrutscher.

gestern beim sicherheitstraining eine beeindruckende rechenaufgabe:

zwei moppedfahrer, gleiche voraussetzungen, einer fährt 50, einer fährt 70 ... normale landstraßengeschwindigkeit. beide bremsen gleichzeitig und gleich gut für einen quer stehenden lkw (keine chance zum ausweichen, einfach nur bremsen, keine fahrschulformel sondern perfektes bremsmanöver). angenommen der mit 50 bleibt genau vor dem lkw stehen - der mit 70 hat beim aufprall noch eine geschwindigkeit von 62 km/h !!!

da bleibt mir nur übrig zu wünschen, daß alle hier gut durch den sommer kommen ... auch die verkappten brems-profis !!!

Bombwurzel


#20

Beitrag von Bombwurzel » 21.07.2003 11:55

hein bloed hat geschrieben: - die höchste unfallursache bei moppeds ist weder bei vorderradrutschern noch bei vorfahrtmissachtung durch dosen, sondern durch überhöhte geschwindigkeit !!!
Das kommt darauf an, wie man die Statistik auslegt.
Motorrad-Unfall-Statistik 2001
Pressemitteilung vom 18. Juli 2002 des Statistischen Bundesamtes

964 getötete Motorradbenutzer im Jahr 2001

WIESBADEN – Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden im Jahr 2001 in Deutschland 964 Motorradfahrer und -mitfahrer im Straßenverkehr getötet, dies waren 2 % bzw. 19 mehr als im Jahr 2000. Insgesamt verunglückten rund 38 700 Motorradbenutzer, davon wurden 12 100 schwer- und 25 600 leichtverletzt (jeweils – 6 % gegenüber 2000).

Beim Kraftfahrt-Bundesamt waren am 1. Januar 2001 3,41 Mill. Motorräder (Leichtkrafträder, Krafträder und –roller) zugelassen, das waren 2 % mehr als am 1. Juli 2000. Im Jahr 2001 stiegen die erbrachten Fahrleistungen nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung um 6 % auf 13,8 Mrd. Fahrzeug-Kilometer.

Beim Motorradfahren ist das Unfallrisiko – bezogen auf den Fahrzeugbestand – nach wie vor am höchsten: Im Jahr 2001kamen auf 100 000 Motorräder 28 infolge von Unfällen getötete Motorradbenutzer, je 100 000 Fahrzeuge des jeweiligen Bestandes starben neun Pkw-Insassen, acht Benutzer von Mofas bzw. Mopeds und sieben Insassen von Güterkraftfahrzeugen.

289 Motorradbenutzer wurden bei sog. Alleinunfällen, d.h. ohne Beteiligung weiterer Verkehrsteilnehmer, getötet und 8 555 verletzt. Mit Abstand die häufigsten Unfallgegner waren Pkws. Bei Unfällen mit Pkw wurden 370 Motorradbenutzer getötet und 21 762 verletzt. Dabei trugen Motorradfahrer zu 29 % und Pkw-Fahrer zu 71 % die Hauptschuld am Zustandekommen dieser Unfälle. Insgesamt galten 46 % aller unfallbeteiligten Motorradfahrer als Hauptverursacher eines Unfalls mit Personenschaden.

Auf ihren Bestand bezogen waren Motorräder bzw. Leichtkrafträder bis 125 ccm Hubraum am häufigsten an Unfällen mit Personenschaden beteiligt, nämlich 15 je 1 000 zugelassene Fahrzeuge; es folgten schwere Motorräder mit über 750 ccm Hubraum (10 Beteiligte je 1 000 Motorräder). Am seltensten waren Motorräder mit 125 bis 249 ccm bzw. 250 bis 349 ccm Hubraum in Unfälle verwickelt, und zwar vier bzw. fünf je 1 000 zugelassene Fahrzeuge.

Die häufigste Unfallursache, welche die Polizei den Fahrern von Motorrädern anlastete, war eine "nicht angepasste Geschwindigkeit". Nach Feststellungen der Polizei fuhr jeder fünfte unfallbeteiligte Motorradfahrer (22 %) zu schnell. Mit weitem Abstand folgten "Fehler beim Überholen" sowie "Abstandfehler", die 7 bzw. 6 % der unfallbeteiligten Motorradfahrer zur Last gelegt wurden."

Die vollstaendige Pressemitteilung, incl. evtl. Tabelle(n), ist im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/presse/deutsch/p ... 550191.htm
zu finden.

Verbreitung mit Quellenangabe erwuenscht.
Also bei den Unfällen, bei denen der Motorradfahrer die Hauptschuld (29%) trifft, ist es in der Tat meist die zu hohe Geschwindigkeit.

Bei den anderne 71% aller Unfälle ist es der Dosentreiber, den den Bikern die Vorfahrt nimmt, oder andere Verkehrsregeln misachtet.

Nominell ist die Anzahl der Vorfahrtsmisachtungen mit Unfallfolge durch Dosentreiber größer als die Anzahl Unfälle die durch überhöhte Geschwindigkeit des Bikers verusacht werden.

Wenn es um Unfälle ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer geht, ist überhöhte Geschwindigkeit der häufigste Unfallgrund.

Also wie immer - alles Auslegungsache. :D:D

Lorbas


#21

Beitrag von Lorbas » 21.07.2003 12:14

hein bloed hat geschrieben: gestern beim sicherheitstraining eine beeindruckende rechenaufgabe:

zwei moppedfahrer, gleiche voraussetzungen, einer fährt 50, einer fährt 70 ... normale landstraßengeschwindigkeit. beide bremsen gleichzeitig und gleich gut für einen quer stehenden lkw (keine chance zum ausweichen, einfach nur bremsen, keine fahrschulformel sondern perfektes bremsmanöver). angenommen der mit 50 bleibt genau vor dem lkw stehen - der mit 70 hat beim aufprall noch eine geschwindigkeit von 62 km/h !!!
das finde ich echt übel.
der bremst in der zeit , in der der andere 50 km/h abremst nur 8 km/h runter ?
wegen der reaktionszeit ?

Sniper


#22

Beitrag von Sniper » 21.07.2003 12:25

Die Reaktionszeit ist immer gleich, nur die Wegstrecke die dabei zurückgelegt wird natürlich mit zunehmender Geschwindigkeit länger.

Da bei Sicherheitstrainings immer ab den gleichen Punkt gebremst wird, liegt es wohl eher daran das z.b bei doppelter Geschwindigkeit der Bremsweg 4x länger wird.

Gruß Sniper

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#23

Beitrag von ADDI » 21.07.2003 12:26

Das hat nichts mit der Reaktionszeit zu tun :!:
Denn bei doppelter Geschwindigkeit=4xBremsweg, alles klar :?:

EDIT: mist schon wieder zu langsam
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#24

Beitrag von Wörsty » 21.07.2003 12:38

Ich hatte mehrere fast-Unfallsituationen:
Vorfahrt duch linksabbiegenden Motrorradfahrer im Gegenverkehr genommen: 50:50 (ich war zu schnell)
Vorfahrt duch Stoppstraßenüberfahrenden VAN: 0:100 (er wäre schuld)
Überbremst IN zuziehender Kurve (vor dem Taining): 100:0 (ich war zu wieder mal schnell...)
Vorfahrt duch spurwechselnden Kleinwagen genommen: 0:100 (er wäre schuld)
Macht 2:1 gegen die Dosen...
Das mit der Bandit-ABS-Nachfrage stimmt.
Das war auch das MSP-Argument auf meine Nachfrage, warum Suzuki kein ABS anbietet (wollte es auch haben)
Gruß und immer schön aufpassen 8O

Herr Hase


#25

Beitrag von Herr Hase » 21.07.2003 12:38

@lorbas

genau so isses ... und als ich das gestern gehört habe fielen mir einige situationen ein, wo ich mit 100-120 auf der landstraße unterwegs war ... einmal mit 190.

nicht auszudenken - ab jetzt wird alles anders.

@rest

das war kein praxisbeispiel zweier moppedfahrer mit dem selben bremspunkt beim training - nur eine theoretische rechenaufgabe die klar machen soll, daß "nur" 20 kmh schneller den sicheren tod bedeuten können. und wer fährt auf der landstraße 70 ??? danke, genau ...
Zuletzt geändert von Herr Hase am 21.07.2003 12:42, insgesamt 1-mal geändert.

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#26

Beitrag von Wörsty » 21.07.2003 12:39

hein bloed hat geschrieben:ab jetzt wird alles anders.
Ja, klar. :wink:

Herr Hase


#27

Beitrag von Herr Hase » 21.07.2003 12:56

@wörsty

in dem thread geht´s eigentlich um abs, aber wenn jemand meine einstellung zum moppedfahren hören will, bitte.

ich bin IMMER mir respekt auf dem mopped unterwegs, nicht mit angst. ich weiß morgens, daß ich mit einem bein im grab stehe. ich fahre tatsächlich vorausschauend, kurven die ich nicht kenne fahre ich in der regel zu langsam, jedenfalls bisher noch nie zu schnell. wenn möglich orientiere ich mich an meinem vordermann (abstand rund 15-20 meter, augen auf´s bremslicht). auf autobahnen weiß ich IMMER was versetzt links und rechts hinter mir passiert (-> ausweichmöglichkeit ohne in den spiegel gucken zu müssen).

abgewöhnen werde ich mir auf jeden fall die überhöhte geschwindigkeit (für mich immernoch unfallursache nummer 1).

situation: 120 auf der autobahn hinter einem auto, abstand realistisch 30 meter, halber tacho macht keiner. es liegt ein ziegelstein auf der bahn, das auto fährt "drüber" (stein zwischen den achsen) - man sieht den stein unter dem auto hervorkommen - reaktionszeit 1 sekunde (schreck, überlegen "was jetzt ?") - weg bei 120 kmh pro sekunde: 33,33 m ... du bist über den stein gefahren bevor zu zu ende überlegt hast, was jetzt zu tun wäre ...

danke, nicht mehr mit mir ...

Henner


#28

Beitrag von Henner » 21.07.2003 13:17

hein bloed hat geschrieben:@wörsty

in dem thread geht´s eigentlich um abs, aber wenn jemand meine einstellung zum moppedfahren hören will, bitte.

ich bin IMMER mir respekt auf dem mopped unterwegs, nicht mit angst. ich weiß morgens, daß ich mit einem bein im grab stehe. ich fahre tatsächlich vorausschauend, kurven die ich nicht kenne fahre ich in der regel zu langsam, jedenfalls bisher noch nie zu schnell. wenn möglich orientiere ich mich an meinem vordermann (abstand rund 15-20 meter, augen auf´s bremslicht). auf autobahnen weiß ich IMMER was versetzt links und rechts hinter mir passiert (-> ausweichmöglichkeit ohne in den spiegel gucken zu müssen).

abgewöhnen werde ich mir auf jeden fall die überhöhte geschwindigkeit (für mich immernoch unfallursache nummer 1).

situation: 120 auf der autobahn hinter einem auto, abstand realistisch 30 meter, halber tacho macht keiner. es liegt ein ziegelstein auf der bahn, das auto fährt "drüber" (stein zwischen den achsen) - man sieht den stein unter dem auto hervorkommen - reaktionszeit 1 sekunde (schreck, überlegen "was jetzt ?") - weg bei 120 kmh pro sekunde: 33,33 m ... du bist über den stein gefahren bevor zu zu ende überlegt hast, was jetzt zu tun wäre ...

danke, nicht mehr mit mir ...
Genau, du sagst es, immer schön vorausschauend fahren und Sicherheitsabstand (mindestens halber Tacho) einhalten. Ich kann es nur immer wieder sagen, Motorradfahrer sind nicht unsterblich, ganz im Gegenteil, doch einige denken das wohl. Beispiel: Ich auf dem Solitude Ring mit 90 hinter einem Auto. Ich habe den rückwärtigen Verkehr beoabachtet, trotzdem habe ich auf einmal nur noch ein brummen, kurz hinter mir dann neben mir und dann vor mir gehört. Zwei Joghurtbecherfahrer (genaues weiß ich nicht, die waren zu schnell), dann sind die 2 Bekloppten mit mindesten 150 in der Kurve an dem PKW vor mir vorbei. Ich konnte kaum so schnell denken und bin vor Schreck fast vom Mopped gefallen...keine Wundern wenn die irgendwan am Baum hängen....

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#29

Beitrag von Wörsty » 21.07.2003 13:35

Ich weiß, dass es um ABS ging.
Ich wollte nur mal Situationen darlegen, wo ich es eventuell genutzt hätte... :roll:

Idefix


#30

Beitrag von Idefix » 21.07.2003 14:58

ich hab keine ahnung wo ich das gelesen hab. sicher ist es nicht die ursache für die unverschuldeten moppedunfälle. aber mit überhöhter geschwindigkeit schließt es sich ja nicht aus. wer schnell fährt muß auch schnell bremsen und das geht halt oft schief.

also vermutlich ist überbremstes vorderrad nicht die ursache von vielen unfällen sondern die sturzursache bei vielen unfällen. wenn einem ne dose die vorfahrt nimmt oder man zu schnell war...

mit ABS hätte man hier und da vielleicht noch chancen, egal ob man nu schuld war oder nicht. ohne ABS schmeißts die meisten eben hin, wenn maximale verzögerung in verbindung mit ner schrecksituation gefragt ist.

und weil wir grad dabei sind die bremseweg/anhalteweg stories zu erzählen:

zwei moppedfahrer fahren in ner 30 zone. einer fährt 30 der andere 50. ein kind springt so vor's mopped, daß der mit 30 es grad noch schafft zu reagieren und zu bremsen und direkt vor dem kind stehenzubleiben.
der mit 50 fährt das kind mit 50km/h über den haufen, weil er noch nicht mal den reaktionsweg ganz hinter sich hat. und das ist mit ner raktionszeit von einer sekunde und realistischen bremswerten gerechnet.

sowas sollte man wissen und immer ein bissi dran denken, auch wenn es einem schon manchmal den spaß am fahren verderben kann.

Idefix

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