Tipps für sicheres Motorradfahren


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Katze


Tipps für sicheres Motorradfahren

#1

Beitrag von Katze » 24.07.2003 21:01

In Anlehnung an diesen Beitrag

http://www.svrider.de/Forum/viewtopic.php?t=598

hier mein geraffter "SIX PACK" zu diesem Thema:

1) E I N S T E L L U N G
Der entspannte Fahrer macht den Schnitt, nicht der gestresste. Der haut sich nur zielsicher aufs Ohr. Wenn man das konsequent umsetzt, wird der gefahrene Motorradtyp für das machbare Marschtempo fast nebensächlich.

2) S I C H T
Ein Motorrad fährt dahin, wo der Fahrer hinschaut. Deshalb immer nur auf Sicht und mit Abstand fahren. Die Augen dabei möglichst weit vorauseilen lassen. Reinhalten in “blinde Ecken“ ist nur was für Bekloppte.

3) K U R V E N
Vor der Kurve den passenden Gang wählen. Dann auf dem Außenradius folgen, bis man den Ausgang deutlich sieht. Solange gegebenenfalls von Scheitelpunkt zu Scheitelpunkt “hangeln“. Das hält den Kopf aus dem Gegenverkehr und schafft Raum zum Ausweichen. Erst dann mit Blick in die Kurve und angepasster Schräglage nach innen vollstrecken.

4) S C H R Ä G L A G E
Die Fähigkeit zur Schräglage erhöht wesentlich die Fahrsicherheit. Im Ernstfall bietet sie beim Ausweichen oder in “Hundekurven“ eine entscheidende Sicherheitsreserve, die mehr wert ist als jeder Protektorenkombi. Deshalb ständig an der persönlich möglichen Schräglage feilen. Also runter mit dem Hobel und auf den Griff von Reifen und Strasse vertrauen. Runter geht es durch legen, drücken oder Hang off.

5) B R E M S E N
Auf Geraden gilt der Grundsatz vorne dosieren, hinten blockieren; in Schräglagen nur hinten und nur dosieren. Moderne Reifen stellen das Motorrad beim Bremsen auf und ohne erhöhten Körpereinsatz heißt es dann “Hecke“ statt “Ecke“. Außerdem verkraftet die Traktion entweder nur Führungskraft oder Bremskraft. Das Rad bricht zwangsläufig aus.

6) A U S W E I C H E N
Der Fluchtweg - notfalls auch ins Gelände - bietet meist die größere Sicherheit als der Bremsweg. Beim Bremsen starrt man gebannt auf das Hindernis, bis es zu spät ist. Man liest dann von einem verunglückten Raser, dabei war es ein unglücklicher Bremser. Deshalb beim Fahren immer nach Fluchtwegen suchen. Beim abrupten Ausweichen unbedingt die Lenkimpulstechnik einsetzen. Das heißt den Lenker in die Richtung drücken, in die man ausweichen will.

Wer beim zügigen Aneinanderreihen dieser Punkte plötzlich eine Masche fallen lässt, hat schneller große Löcher in den Socken, als ihm lieb ist :!:

Gruß
Hardy

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Wörsty
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#2

Beitrag von Wörsty » 24.07.2003 21:28

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Common


#3

Beitrag von Common » 24.07.2003 21:29

Aha.

Zum Thema Schräglage:
Ich denke, wer diese oft zitierten Tips noch nicht kennt, sitzt vermutlich
noch nicht lange auf seinem Mopped und wird sich demzufolge im öffentlichen Straßenverkehr wohl kaum mit ´nem Hang off in die Kurve schmeissen.

Thema Bremsen:
Ihr könnt mich alle schlagen, aber im "normalen" Straßenverkehr werde ich mich auch künftig vor der Hinterradbremse hüten. Sicher kann man den effizienten Einsatz regelmässig trainieren und somit im Idealfall den Bremsweg etwas verkürzen, aber keiner kann sich absolut sicher sein, dass er sie in einer Extremsituation auch 100% korrekt einsetzt. Wer übt schon täglich (fast) Unfälle in allen erdenklichen Situationen (ausser, er wohnt in Berlin :cry: :cry: :cry: ).

Aber das hatten wir schon mal irgendwo :wink:

ramsed


#4

Beitrag von ramsed » 24.07.2003 22:07

Hallo Katze,

Ich finde es eine sehr gute Idee, einen Beitrag zum sicheren Fahren hier reinzustellen.

Hoffentlich erlaubst Du mir aber ein paar Punkte etwas in Frage zu stellen resp. gar zu kritisieren:

BREMSEN GERADEAUS:

Es gibt sehr viele Auffahrt / Bremsunfälle, da der Fahrer zu Beginn nicht herzhaft genug in die Eisen gestiegen ist.
Deshalb: NIE progressiv Bremsen (dh. am Anfang wenig und dann immer heftiger am Bremshebel ziehen).
Geradeaus: Ruckartig am Bremshebel ziehen (wenn man ein Pfeiffen hört war's gut) und dann ganz wenig lösen und halten. Somit erreicht man die maximale Bremsverzögerung (dh. der Pneu wird maximal abgerieben, ohne das Rad zu blockieren).
Beim Bremsen ist zudem zu beachten, dass der Gasgriff völlig geschlossen wird. (Es bringt nicht viel, wenn vorne gebremst wird und hinten 120 Pferde am reissen sind !)
Nun wird 'zeitgleich' zurückgeschaltet - auf der SV kann man somit das Bremsen des Hinterrades vernachlässigen, da die Motorbremse dies übernimmt.
Man merke: ein Motorrad wird zu 80 % vorne und zu 20 % hinten gebremst (deshalb haben wir ja auch vorne die 2 grossen gelochten Scheiben und hinten nur eine kleine).
Kommt man zum Stillstand, sollte nun der 1. Gang 'drin' sein (man hat ja brav zurückgeschaltet). Quietscht's jetzt hinter einem kann man die 'Flucht nach Vorn' antreten.

BREMSEN IN SCHRÄGLAGE:

Hier kann man meines Erachtens nicht von Bremsen sprechen, sondern höchstens vom Geschwindikeitsreduzieren. Es darf vorne und hinten gefühlvoll aber doch recht energisch gebremst werden. Weder Vorder- noch Hinterrrad dürfen da blockieren, sonnst ist man am Boden.

Muss in Kurvenlage eine Notbremsung vorgenommen werden, ist das Motorrad zuerst aufzustellen, dann erfolgt eine Vollbremsung, anschliessend Bremsen lösen und Kurve voll einlenken, Motorrad wieder aufstellen, bremsen usw.

Diese kleine Bremsschule stammt übrigens nicht von mir, sondern vom CH-Motorrad-Nationalhelden Jacques Cornu http://www.cornu-moto.ch

AUSWEICHEN:

NEIN NEIN und nochmals NEIN ! Ich habe im Militärdienst das Motorradfahren von Grund auf gelernt (Vorgesetzter war Trial-Fahrer).
Man darf beim Motorradfahren NIEMALS in einer heiklen Situation die Strasse - resp. dort wo man hin will (wie's Katze so schön sagt: "Ein Motorrad fährt dahin, wo der Fahrer hinschaut") - aus den Augen lassen.
Sucht man nach einem Fluchtweg und steht im Umkreis von 15 KM ein einziger Baum am Strassenrand, fährt man nämlich garantiert dort rein !
(Das sag auch nicht ich - sondern die Unfallstatistik, welche an die Fahrlehrer weitergegeben wird....) Zudem reicht eine Helmgrosse Unebenheit im Gelände und mit 30 KM/H ist der Salto sicher (Hoffen wir, dass das Motorrad neben und nicht auf den Fahrer fällt).

ABSTEIGEN:

Hier meine ich nicht im Stillstand, sondern falls es zu einem Unfall kommt, sollte man sich unbedingt vom Motorrad 'trennen' und nach Möglichkeit 'unverkrampft' gleiten lassen. OK ich gebe zu, das ist wohl etwas für Rennfahrer.... Aber es ist sehr wichtig, vom Motorrad auch wirklich abzusteigen - das Risiko, dass man vom eigenen Motorrad erdrückt wird ist leider recht hoch.

Und hier noch etwas:

Wenn Ihr Euch alle mal bitte auf den Ringautobahnen der Grossstätte Eure Moped's auf dem Pannenstreifen parkieren und auf die Fahrban legen wollt, wie das unsere französischen Kumpels in Paris vor 'n paar Jahren gemacht haben, wär's 'ne tolle sache 8)

Die Kumpels aus F, les Motards en collère (= zornige Motorradfahrer) haben damit erwirkt, dass die Guillotine (=Fallbeil) in Frankreich definitiv abgeschafft wird. Zur Guillotine werden nämlich Leitplanken. Fällst Du in der Kurve hin, passt dein Kopf (Helm) genau unter der Leitplanke durch; wenn der nächste Pfosten (Doppel-T-Eisen) kommt, muss ich Euch nicht erklären wie's aussieht würg!!!
In F werden nun alle Leitplanken in Kurven und an gefährlichen Stellen mit Blech verkleidet, damit da kein Helm mehr unter die Planke passt :lol:

Echt goil so 'ne französische Leitplanke !!

Gruss,

David

Mücke


#5

Beitrag von Mücke » 24.07.2003 22:20

Hallo Hardy,

deine Theorie werde ich dann mal am Samstag in der Praxis begutachten :lol:

Bis Samstag an der Tankstelle ;) bier

Ich hoffe bloss, dass es nicht regnet :cry:

Mücke

Gast


#6

Beitrag von Gast » 25.07.2003 6:46

8O 8O 8O

Ramsed, was du über's Bremsen schreibst, ist doch nicht wirklich dein Ernst oder?????

Daß dies angeblich ein erfahrener Motorradfahrer gesagt haben will, kann ich nicht glauben.

ramsed hat geschrieben: Deshalb: NIE progressiv Bremsen....
....
Somit erreicht man die maximale Bremsverzögerung (dh. der Pneu wird maximal abgerieben, ohne das Rad zu blockieren)
:( scared

Totaler Blödsinn :!:

Aber ganz gewiss MUSS man progressiv Bremsen.
Ich erklär's dir auch warum.

Beim Bremsen mit der Vorderbremse findet eine dynamische Achlastverteilung statt, die den Hauptteil der Fahrzeugmasse auf das Vorderrad verlagert. Daher muss die Vorderbremse ja auch ca. 80-100% der kompletten Bremsleistung übernehmen.
Wir bremsen nun also. D.h. wir langen voll in die Eisen - bis zum Bremspunkt. Die Gabel federt jetzt ein und es wird massiv Gewicht auf's Vorderrad gepackt.
Jetzt überleg doch mal, was mit dem Reifen passiert.
Genau, durch den hohen Druck, der auf den Reifen ausgeübt wird, drückt er sich zusammen und bietet mehr Auflagefläche zur Fahrbahn. Und was kann dein Reifen, wenn er mehr Auflagefläche hat?
Richtig, er kann mehr Bremswirkung auf die Strasse bringen. Also kannst du die Bremse jetzt ein Stückchen weiter schließen. Dadurch wird noch mehr Masse auf das Vorderrad gebracht, die Auflagefläche erhöht sich weiter und damit auch die maximal mögliche Bremswirkung - Bremse kann noch weiter zu gemacht werden.... ...usw. ...
Dieses Spiel kannst du, ein gutes Gefühl für die Bremse vorausgesetzt, bis zum Stillstand treiben. Der Knackpunkt ist der, daß man bei dieser Gratwanderung am Blockierpunkt, diesen auch leicht überschreitet und die Bremse blockiert. Hier heisst es dann schnell lösen und wieder von vorne anfangen. Aber bitteschön PROGRESSIV.
Beim Bremsen ist zudem zu beachten, dass der Gasgriff völlig geschlossen wird. (Es bringt nicht viel, wenn vorne gebremst wird und hinten 120 Pferde am reissen sind !)
auf der SV kann man somit das Bremsen des Hinterrades vernachlässigen, da die Motorbremse dies übernimmt.
Bitte, was???
Erste Regel bei ner Vollbremsung: KUPPLUNG ZIEHEN :!:
Im Sicherheitstraining hat man uns mal eindrucksvoll gezeigt, wenn man beim Bremsen die Kupplung gar nicht oder zu spät löst.
Die Fuhre hopst wie ein Gummiball über den Asphalt. Damit verschenkst du massiv Bremsweg.

Kommt man zum Stillstand, sollte nun der 1. Gang 'drin' sein (man hat ja brav zurückgeschaltet). Quietscht's jetzt hinter einem kann man die 'Flucht nach Vorn' antreten.
Ich frage mich, wie du zurückgeschaltet hast, wenn du den Motor als Bremse benutzt hast, aber ansonsten gebe ich dir Recht.

AUSWEICHEN:

NEIN NEIN und nochmals NEIN ! Ich habe im Militärdienst das Motorradfahren von Grund auf gelernt (Vorgesetzter war Trial-Fahrer).
Man darf beim Motorradfahren NIEMALS in einer heiklen Situation die Strasse - resp. dort wo man hin will (wie's Katze so schön sagt: "Ein Motorrad fährt dahin, wo der Fahrer hinschaut") - aus den Augen lassen.
Sucht man nach einem Fluchtweg und steht im Umkreis von 15 KM ein einziger Baum am Strassenrand, fährt man nämlich garantiert dort rein !
Fluchtwegsuche ist für das Überleben auf der Strasse essenziell.
Ich gehe nach deinem Beitrag davon aus, daß du einem Reh, Wildschwein oder parkendem Auto nicht ausweichen würdest!? Aus dem Grund, daß du beim Ausweichmanöver einen Abflug machst?!

Ausweichen ist definitiv wichtig. Klar, wenn du dabei wie das Kanninchen vor der Schlange den einzigen Baum im Umkreis von 5 Hektar fixierst, dann gehört dieser selbstredend dir und deinem Mopped.
Daher hat die Blickführung absolute Priorität.
Baum sehen - aha ein Baum - und dann den Blick sofort auf eine freie Stelle lenken. Dann klappt's auch mit der Flucht in's Gelände.
Und mal ganz ehrlich. Ich mache lieber einen Salto auf nem Acker als daß ich meinen Helm in irgendwas festes aus Holz oder Stahl bohre.
Also wenn's eng wird - runter von der Strasse!!

Common


#7

Beitrag von Common » 25.07.2003 8:29

ramsed hat geschrieben:Nun wird 'zeitgleich' zurückgeschaltet - auf der SV kann man somit das Bremsen des Hinterrades vernachlässigen, da die Motorbremse dies übernimmt.
Ausserdem wäre ich gern mal dabei, wie du bei einer Vollbremsung noch die Zeit findest, um gemütlich bis in den ersten Gang runterzuschalten...

Bombwurzel: Mann, so früh am Morgen und schon voll im Thema!

:) grins

Katze


#8

Beitrag von Katze » 25.07.2003 8:57

@all
die bisherige Resonanz auf meinen Thread freut mich. Anregungen und Kritik sind ausdrücklich erwünscht. Jeder der hier mitdiskutiert, setzt sich dabei zwangsläufig mit dem Thema auseinander. Und das ist gut so, denn sicheres Fahren beginnt bereits lange vor dem aufsteigen im Kopf. Also bitte weiter so :!:

@mücke
Deine “Begutachtung“ wird aber etwas schwierig werden, denn Du wirst von mir - beim Fahren zumindest - nicht viel sehen. Nicht weil ich auf und davon bin ;( Feuer , sondern weil Du führst. :) sv
Bis Samstag.

Gruß
Hardy

ramsed


#9

Beitrag von ramsed » 25.07.2003 10:05

@Bombwurzel

Hallo Bombwurzel,

BREMSEN:

Bei Deiner Erklärung vom 'Progressiven Bremsen' kann ich mit Dir einig gehen. So geht's natürlich auch. Denn Du hast ja auch zu beginn so zugepackt, dass die Gabel voll eingeschlagen ist.

Oft gibt es aber Leute, die etwas zu zögerlich in die Eisen steigen. Ganz langsam immer mehr bremsen. Da taucht die Gabel nur langsam ein, dafür kommt nach der Gewichtsverlagerung das Heck so schön hoch.... Stoppie.

Dass das für eine Vollbremsung nicht sehr optimal ist - sind wir uns wohl einig.

ZURÜCKSCHALTEN:

Das mit dem Zurückschalten funktionniert tatsächlich - ist Trainingssache. Zudem Kuppelt man so ja automatisch aus - und wieder ein. Beim Stillstand - resp. den letzten Metern - zieht man dann natürlich die Kupplung. Die Bremswirkung auf dem Hinterrad ist somit recht gut.
Es ist ebenfalls viel einfacher, sich beim Bremsen auf das Vorderrad zu konzentrieren und das Hinterrad für's Bremsen zu vergessen.

FLUCHTWEG:

Selbstverständlich weicht man einer Autotür usw. aus. Doch ich sehr keinen Grund, die Strasse deshalb zu verlassen. Ein Reh oder ein Wildschwein ist sehr unberechenbar. Ich würde da klar eine Vollbremsung dem Ausweichmanöver vorziehen.

Mein lebensrettender Vorschlag: Geschwindigkeit richtig wählen, so dass man auch in brenzligen Situationen noch anhalten kann.

Ich hab's selber schon erlebt, dass ein Fahrer vor mir, der eine Kurve etwas zu schnell anging, plötzlich das Weite suchte. Der Heli der Rettungsflugwacht kam ihn ca. 20 Min später mit Verdacht auf Rückenverletzungen abholen. Hätte er seinen Bock noch was mehr gelegt und seinen Blick stur in den Kurvenausgang gerichtet, wär er wohl mit einem grossen Schrecken davon gekommen.

Wenn's bei mir mal brenzlig wird, lass ich immer meinen Schutzengel fahren :wink:

Gruss,

David

Batcher


#10

Beitrag von Batcher » 25.07.2003 10:05

ramsed hat geschrieben:Kommt man zum Stillstand, sollte nun der 1. Gang 'drin' sein (man hat ja brav zurückgeschaltet).
Hi, schonmal sorry, es ist nicht böse gemeint aber:

:( scared :( scared :( scared :( scared :( scared :( scared :( scared :( scared :( scared
So einen Blödsinn habe ich noch nie gehöhrt?!
Wer hat den bei einer "Gefahrenbremsung" genug zeit noch gemütlich JEDEN Gang einzel runterzuschalten??? Das schafft nur jemand der das TÄGLICH übt!

Deinen Tipp vorne voll zuzupacken finde ich auch sehr Gefährlich, auch wenn ein Profi so einen minimalen Bremsweg erreicht.... der kann das auch besser abschätzen und überbremst nicht das VR obwohl es kurz blockiert... da gibts einen großen Unterschied!

Du solltest nicht vergessen das hier viele Anfänger und ungeübte Fahrer mitlesen. Ein Anfänger der das hier von dir im Kopf hat und eine Notbremsung macht, wird sich zu 100% sofort auf die Seite legen weil sein VR blokiert. Dann knallt er irgendwo ungebremst rein! :(


cu
Batcher

P.S: Ist echt nicht böse gemeint, nur Kritik (wie immer hier im Forum) :)

Batcher


#11

Beitrag von Batcher » 25.07.2003 10:20

....ähm nochwas:

Falls plötzlich mal ein Hindernis auftaucht:

Stark bremsen (PROGRESSIV), dann ein Ausweichmanöver (kann auch nur nen Schlenker sein) und dann wieder stark bremsen.
Vorrausgesetzt man hat dazu noch genug Zeit..... :?

Das hat mir schon einen Einschlag in einem Traktor erspart.
Man muß das vorher nur im Kopf haben: BREMSEN AUSWEICHEN BREMSEN!

Wenn man nur an BREMSEN denkt, wird man auch nichts anderes machen.

Oder hält das jemand für Blödsinn?? :roll:

ramsed


#12

Beitrag von ramsed » 25.07.2003 10:37

@Batcher

Hallo Batcher,

Vielen Dank für eine Anmerkung. Ich find's in diesem Forum wirklich gut, dass man fachsimpeln kann ohne gerade als Oberdösel hingestellt zu werden. Hab in gewissen IT Foren aus D andere Erfahrungen gemacht :cry:

Muss vielleicht etwas voraussetzen:

Die Infos kommen vom sogenanten "Cornu Training", welches durch Jacques Cornu und die Zürich Versicherungen für die Motorradfahrer mit viel Erfahrung angeboten wurde.

Wer Jacques Cornu ist, könnt Ihr unter http://www.cornu-moto.ch/d/default.htm nachlesen.

Es kommt aus dem Rennsport - ist aber auch für 'non Valentino Rossis' angepasst.

Progressives Bremsen im schlechten Sinne, kann wirklich gefährlich werden, da man nicht von Anfang an die volle Bremsleistung hat und wertvolle Meter verschenkt.

Das Zurückschalten bei der Vollbremsung ist ein Reflex. Klar muss das mal trainiert werden - wie das Bremsen selber - doch wenn's drin ist, bleibt's für's Leben. Der Mensch kann sich zu 100 % auf etwas (das Vorderrad bremsen) konzentrieren und dabei noch paralell etwas anderes machen.

Klar, wenn Du mit 60 KM/h im 6. Gang fährst hast Du die Zeit zum Zurückschalten bis in den 1. nicht. Mit der SV kommst Du aber auch im 2. noch weg.

Beim perfekten und präzisen Getriebe der SV1000 ist das Zurückschalten aber kein Problem.

Fahrt doch mal auf einer nicht befahrenen Strasse oder einem Platz und übt das Bremsen. Schön geradeaus bis auf 50-60 beschleunigen und dann schockartig an der Vorderradbremse ziehen, dass Ihr das Pfeiffen des ganz kurz blockierenden Vorderrades hört - und selbstverständlich sofort wieder lösen. Das 'Blockieren' darf nur ein bruchteil einer Sekunde dauern.
Jetzt wisst Ihr, wann das Vorderrad blockiert.

Meine Frau wird im August das Motorradfahren (schweres Motorrad) lernen. Für mich ist's jetzt schon klar, dass sie so lange Vollbremsungen lernen muss, bis sie spass daran kriegt :wink:

Gruss,

David

Gast


#13

Beitrag von Gast » 25.07.2003 11:22

ramsed hat geschrieben: Das Zurückschalten bei der Vollbremsung ist ein Reflex. Klar muss das mal trainiert werden
Absolut korrekt.
So hab ich's auch gelernt und so übe ich es auch täglich.
Das 'Blockieren' darf nur ein bruchteil einer Sekunde dauern.
Nicht ganz richtig. Du kannst das Vorderrad ruhig auch 1-2 Sekunden blockieren lassen, ohne dich dabei auf die Nase zu legen. Wichig ist nur eine sehr hohe Körperspannung, die die Maschine am Ausbrechen und Wegknicken hindert. Also Arme steif machen, Knie an den Tank, Rücken fest machen. Die Geschwindigkeit hält die Kiste für einige Sekunden noch auf der Bahn.
Allerdings ist es so, daß ein blockierendes Rad, egal ob vorne ohne Hinten, von der Rollreibung in die Gleitreibung übergeht und somit keinerlei Haftung zum Untergrund hat, also auch keinerlei Bremswirkung mehr auftritt. Alles was man mit blockierendem Reifen fährt, sind verschenkte Meter.

Common


#14

Beitrag von Common » 25.07.2003 11:43

@Bombwurzel:

Eigentlich müsstest du mit deinen härteren Gabelfedern einen erheblich kürzeren Bremsweg haben, oder? Die bewirken doch das gleiche wie das "Steifmachen" (bitte jetzt keine dummen Bemerkungen....).

Ach ja, den tieferen Sinn des Zurückschaltens beim Bremsen habe ich immer noch nicht begriffen- davon ausgehend, dass ich ganz spontan und unerwartet eine Vollbremsung aufs Parkett legen muss.
Zuletzt geändert von Common am 25.07.2003 11:53, insgesamt 1-mal geändert.

Gast


#15

Beitrag von Gast » 25.07.2003 11:52

Keine Ahnung :?

Ich hab meine SV schon mit den Öhlins gekauft.
Als ich noch intensiver mit der Maschine von Numpsy gefahren bin, hab ich auf solche Sachen noch nicht geachtet. Und seit ner ganzen Weile hat sie ja nun auch Wilbers-Federn drin.
Ausserdem haben wir nun auch Stahlflex-Leitungen dran, was, zumindest nach Numpsys Aussage, absolut mehr gebracht hat, also die anderen Federn.

Gerade bei ner Vollbremsung könnte ich mir jedoch vorstellen, daß die Original-Federn recht schnell auf Block gehen. Meine Öhlins habe ich jedoch nicht mal beim Renntraining in den Grenzbereich bekommen - und da ankert man ganz schön kräftig vor den Kurven.

Aber wie gesagt, einen objektiven Vergleich zu den Originalfedern kann ich nicht beitragen. Aber du kannst ja mal ne Runde auf meiner Maschine drehen, wenn du magst.

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