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So ich begehe ma Grabschändung bevor ich einen neuen Thread aufmache. Denke s passt hier auch noch gut rein.
Da ich Aufgrund eines, wie sich später rausstellte defekten Simmerrings an der Getriebeausgleichswelle, meine Streety heute Vormittag zum

bringen musste, war ich ja schon eimal dort in Bonn.
Mit meinem Händler hatte ich mich vorher schon unterhalten ob ich dann, wenn ich die Streety schon abgeben muss nicht noch einmal was zu Probe fahren kann.
Natürlich war dies gar kein Problem weshalb ich mir heute für 2 Stunden dieses schöne Spielzeug mitgenommen habe.

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Die
Daytona 675 musste heute als Ersatz für die Streety und eigentlich auch als Vergleich her halten. Ich wollte ma wissen woher die Streety ihre guten Gene hat und da mich die Daytona seit gaaanz langer Zeit optisch total anfixt habe ich die Möglichkeit genutzt.
Also beim tollen Händler kurz n Wisch unterschrieben und auf gehts zum Mopped. Optisch wie gesagt total mega Lecker der Gerät. Aufsitzen und Zündschlüssel umdrehen. Wie bekannt geht das Mäusekino los und nach einem Druck des Anlassers machen sich 128PS bereit aufzulaufen. Ich also gemütlich und vorsichtig erst einmal vom Hof mit dem ganzen Schotter gerollt und auf Richtung Innenstadt nach Bonn/Köngiswinter. Auffällig war direkt auf den ersten Meter die Sitzpositon. Der Kniewinkel ist im Vergleich zur Streety Supersportlertypisch etwas spitzer. Jedoch habe selbst ich mit meinen 185 und langen Stelzen einen doch relativ angenehmen Winkel für die Knie gehabt. Bei den Händen/Armen sah es dann wieder anders aus. Typisch bei Stummeln sitzt man sehr tief auf dem Mopped. Am liebsten hätte ich mich mit dem Bauch am Tank etwas abgestützt, da ich aber mit meinen gut 65kg kein Bauch habe mussten die Handgelenke das Gewicht auf den Stummeln tragen. Auffällig war auch auch, das ich ab den ersten Metern immer etwas den Kopf nach hinten legen musste um nach vorne hin etwas zu sehen, was mir auf die Dauer auch etwas auf den Nacken gegangen ist.
Egal ma zurück zur fahrt. Auf durch die Stadt in Richtung Magaretenhöhe Richtung Königswinter. Die Daytona nimmt ab rund 2k sehr sauber das Gas an und rollt los. Typisch für diese Klasse ertappt man sich aber immer wieder wie man im 2-3 Gang flott ma um die 6k unterwegs ist. Da ich den Motor erst einmal warm fahren wollte hilft da nur Schalten. Somit auch ma im 5-6 Gang was durch Beul gerollt. Im Stadtverkehr her gibt es vom Sitzen angenehmer , aber ansonsten macht die Daytona dies Klaglos mit. Sie beschleunigt auch aus hohen Gängen für den Stadtverkehr ausreichend. Man kommt kaum über 3-4k Touren hinaus und sie hackt auch nicht auf der Kette rum. Zum Glück war die Stadtetappe nach gut 15 Minuten hinter mir und die ersten weiteren Kurven der Magaretenhöhe tauchten auf. Landstraße, Motor warm also Feuer frei. Hier reicht bei der Daytona der 2te bis max. 3te Gang um mögliche Verkehrsteilnehmer hinter sich zu lassen. Weite Kurven die mit viel Speed gefahren werden können sind das bevorzugte Gebiet der Daytona. Das Fahrwerk hier war straff, aber noch gut Gedämpft für die Landstraße. Also flott die Kurven hoch und den ein oder anderen PKW Fahrer dabei noch überholt. Auffällig hier in den weiten Kurven ist die Daytona sehr zielgenau. Quasi die Rasierklinge unter den Moppeds. Oben angekommen rauf auf die A3 Richtung Hennef, ich will ja zu meiner Hausstrecke den Sieg und Bröltal rufen. Auf der A3 konnte ich dann auf einem kurzen Stück die Daytona dann auch ma im 3-4 Gang hoch bis 13k drehen. Erstaunlich hier wie linear die Daytona rennt. Es gibt keinen Kick wie bei der SV und auch bei der Streety die ab 8k noch ma richtig Kickt. Nein, man dreht am Hahn und sieht die Drezahlmessernadel nur steigen. Schwups waren im 3 Gang die 160km/h geknackt. Winddruck gefühlt 0. Fahren mit hohen Geschwindigkeiten war nie einfacher. Leider war heute viel Verkehr so dass ich die Tona nicht ausfahren konnte. Also runter von der Autobahn, kurzer Stop bei MC Doof und Knipse raus.

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Weiter gehts durch das Siegtal, die Kurven werden also was enger. Hier lässt die Daytona dann leider auch merklich Federn. Bedingt durch die vielen Kurven kann man sie nicht so laufen lassen wie man müsste. Sie fährt sich zwar wunderbar, jedoch bin ich gefühlt und auch beim Blick auf den Tacho mit der Streety schneller. Auf dem Weg zur Futterkrippe kam dann auch noch die ein oder andere Serpentine und engere Kurve. Aus irgendeinem Grund vermittelt die Daytona dort nicht das Vertrauen wie z.B. die Streety. Die Daytona ist das Rasiermesser, scharf aber wenn du nicht aufpasst schneidest du dich mit ihr. In den links/rechts Kurven ist sie zwar Handlich, aber nicht so Handlich wie die Streety welche Gefühlt zudem mehr Fehler zulässt als die Tona. Kommt aber ein Stück längere Gerade haut die Daytona wieder mit ihrem sehr linearen Motor einen raus. Schnell ist man wieder auf sehr flotter Geschwindigkeit und dabei lässt einen die Daytona so viel Besser auf ihr aussehen als man evtl. ist. Bei mir trifft diese Aussage auf jeden Fall zu.

An der Futterkrippe dann nen Kaffee rein und gemerkt, das ganze geht doch sehr auf die Handgelenke und Nacken wenn man nicht immer flotter als 140 unterwegs ist. Dabei bin ich gerade ma knapp 1 Stunde gefahren. Zurück durch das Bröltal, wieder etwas weitere Kurven also konnte ich die Daytona wieder mehr laufen lassen. Hier war ich dann auch wieder ziemlich flott unterwegs und auf dem Niveau der Streety. Hier macht dann auch das Fahrwerk eine Menge fun. Weite links/rechts Kurven mit einigen Zwischengeraden hieß Gas und somit fun mit der Daytona. Ups Blick auf die Uhr, fast 1 1/2 Stunden rum. Auf Richtung Bahn was wieder viel Fun gemacht hat mit der Daytona und Tanken. Vollgetankt habe ich sie dann wieder zurück gebracht und s Geld für die Fahrt noch bekommen.
Jedoch bin ich nicht mit so einem Grinsen wie bei der Street abgestiegen, womit ich jedoch auch gerechnet habe.
Ma kurzes Gesamtfazit mit kleinem Vergleich zur Streety:
Der Motor braucht deutlich mehr Drehzahl wie bei der Streety. Er kickt nicht, da er seine Leistung sehr linear abgibt. Trotzdem ein toller Motor der einen zum zügigen Fahren animiert. Wer Unterhaltung sucht sollte jedoch woanders zugreifen. Mir war s etwas zu linear, auch wenn ich auf gut vorhersehbare Moppeds stehe.
Fahrwerk, Windschutz, Bremsen: Das Fahrwerk ist quasi das gleiche wie das der Streety R. In der Daytona kam es mir noch etwas harmonischer und nicht ganz so sensibel wie bei der Streety vor. Könnte aber auch ne Einstellungssache sein. Windschutz war wirklich Top.

Bei hohem Speed merkt man kaum was vom Wind und es macht eine Menge fun schnell mit der Daytona zu fahren. Auch die Bremsen packen sehr gut zu. Auch hier greift die Street R ins gleiche Regal.
Für mich zeigt es, dass die Streety extrem Nah an der Daytona dran ist. Der Daytona merkt man an was sie ist. Ein Sportler der schneller/höher/weiter will. Dies macht sie sicher in ihrer Disziplin und auf der Rennstrecke ausgezeichnet. Für die Landstraße ist sie jedoch etwas overkillt und ich würde mit ihr keine 200km am Stück fahren können. Man muss sie laufen lassen können, was nur auf weiten langen Kurven möglich ist. Dort spielt sie ihr Potenzial dann auch aus und ist dort ein mega geiles Gerät. Fangen jedoch die engen Kurven an, wirkt sie deutlich unharmonischer was auch an der Seriebbereifung liegen kann. Im engen Geläuf spielen aber andere Bikes bevorzugt Nakeds den Joker und die Daytona kommt klar ins Hintertreffen. Anders sieht es wieder auf der Dosenbahn aus. Je schneller um so besser bei der Daytona. Zudem macht die Daytona auch optisch eine sehr gute Figur. Nachteil dafür wieder die Sitzposi die sehr auf die Dauer sehr anstrengend ist. Somit hat die Daytona für mich viele Vor und auch Nachteile. Sie ist ein tolles Motorrad und ich bin froh sie getestet zu haben. In den Händen eines Profis ist das Teil garantiert eine Waffe und nicht zu knacken. Für den Durchschnittsfahrer wie mich gibt es jedoch bessere Bikes für die Landstraße, und eines davon besitze ich zum Glück

. Hätte ich das Geld würde ich mir wahrscheinlich was anderes kaufen. Sollte eine Fee jetzt hier mitlesen und mir ne Daytona schenken wollen würde ich jedoch auch nicht nein sagen und sie dann auch behalten. So lang genug der Text

„Es ist nicht die Geschwindigkeit, die dich umbringt, es ist der Stillstand" Dennis Matson