Motorradfahren: das abscheuliche Hobby


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expose
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Re: Motorradfahren: das abscheuliche Hobby

#31

Beitrag von expose » 20.06.2011 21:36

Teo hat geschrieben: Ich verstehe nicht, dass so viele, nachdem sie "geblitzt" wurden (und es ihnen klar ist, dass sie diesen Verstoß begangen haben!), gleich zum Anwalt rennen, um sich vor der Strafe zu schützen. Für mich ist es selbstverständlich, dass ich eine Ware, die ich haben will, auch bezahle. Für mich ist es selbstverständlich, dass ich für einen Schaden, den ich zu verantworten habe, aufkomme. Für mich ist selbstverständlich, dass ich mit den Konsequenzen meiner Regelverstöße leben muss. Es dreht sich immer um dieselbe Sache -> Verantwortlichkeit / Verantwortunsgbewusstsein.
Selbstverständlich verantwortet jeder seine eigenen Handlungen und Regelverstöße, das tue ich auch. Eine Rechtsschutzversicherung oder ein Anwalt sind aber im Kern nichts anderes als eine Ware für die ich zahle. Ich gebe Geld für eine Leistung aus und warum sollte ich diese dann nicht auch nutzen?
Klar bin ich bereit Verantwortung für meine Taten zu übernehmen, es ist ja nicht so, dass ich keine Punkte hätte oder noch nie für nen Blitzer gezahlt. Wenn mein Anwalt aber dafür sorgen kann, dass es keine Konsequenzen hat, sehe ich da kein Problem und auch keinen Wiederspruch in der Logik? Es sind ja von der Gesellschaft geschaffene Werte und Normen, auf denen die Entscheidung fußt, ich nehme also nur mein gegebenes Recht war. Niemand wird von mir irgendwie gezwungen oder bestochen oder betrogen. Ich zwinge niemanden dazu auf seine Rechte zu pochen, aber ich sehe auch keinen Grund auf meine Rechte zu verzichten. Wenn ich gegen etwas verstoße - ok, wenn die Polizei es dann im Umkehrschluss auch tut - ok, wenn sich das dann gemäß deutschem Recht ausgleicht, bin ich ja nicht dafür verantwortlich, ich habe die Gesetze schließlich nicht verfasst. Es darf jeder mt einem Blitzer umgehen wie er mag, nur kann ich nicht nachempfinden dass kritisiert wird, dass ich eine Leistung für die ich im Rahmen einer Versicherung aufkomme in Anspruch nehme. Was kommt als nächste Argument, ich versichere mich gegen Wasserschäden, nehme meine Versicherung dann aber nicht in kauf, wenn ich nen Schaden habe, nur weil ich mir denke der arme Versicherer kann da ja nichts für ? :D
Teo hat geschrieben: Noch weniger verstehe ich das Gejammer von der "Abzocke" auf unseren Straßen! :evil: Ja natürlich wird eher dort kontrolliert, wo mehr Einnahmen zu erwarten sind. Das sind ganz normale ökonomische Entscheidung, die jeder (!) von uns, wenn er die Verantwortung dafür zu tragen hätte, genauso fällen würde! Aber die Regeln sind allen bekannt und für alle gleich!
Ich habe nichts gegen Strafzettel, ich kalkuliere rund 150€ im Monat für zu schnelles fahren & falsch parken ein, damit komme ich im Schnitt sehr gut hin. Wie du schon sagtest, es ist meine ökonomische Entscheidung. Man kann mich immer jeden Tag blitzen, egal ob Auto oder Motorrad, da ich immer 15-20km/h zu schnell fahre. Es ärgert mich daher auch nicht, wenn ich geblitzt werde, wenn mir das Geld dafür zu schade ist, muss ich mich an die Begrenzung halten. Ich muss auch stets eine ökonomische Entscheidung treffen, ob mir es mir meine Zeit wert ist, gegen einen 20€ Strafzettel anzugehen, wenn es bedeutet dass ich dafür einige Zeit mit dem Anwalt verbringe, daher gehen die Kleinigkeiten in der Regel auch als laufender Posten durch, auch wenn ich selbstverständlich gegen alles angehen könnte, aber dafür ist mir meine Zeit zu schade. Gleiches gilt für den Anwalt, wenn ich kein Interesse daran habe Geld für eine Rechtsschutzversicherung auszugeben, muss ich eben auf meinen Rechtsschutz verzichten, ganz einfach.

loki_0815 hat geschrieben:Aber du mußt auch zugeben das einer nen Arsch in der Hose hat wenn er abhaut .... das muß man auch erstmal überwinden.
So viel Überwindung kostet das eigentlich gar nicht, wer die Strecken kennt, auf denen er unterwegs ist, kann direkt abschätzen, ob er abhauen kann oder nicht. Wenn er z.B. auf einer Landstraße ist, haben Polizisten in einem Auto kaum Chancen, wenn man sich auskennt, ähnlich sieht es auf vielen Autobahnen aus, natürlich auch in Abhängigkeit von Maschine und Verkehrsfluss. Innerorts sind die Chancen zu entkommen gleich 0, vorrausgesetzt man fährt nicht über rote Ampeln, denn genau das können die Polizisten ;) - aber wer kommt schon auf die Idee z.B. in einer Stadt wie ein wahnsinniger rumzubrettern und dann noch vor der Polizei fliehen zu wollen.
Zuletzt geändert von expose am 20.06.2011 23:32, insgesamt 3-mal geändert.

Naka


Re: Motorradfahren: das abscheuliche Hobby

#32

Beitrag von Naka » 20.06.2011 21:51

Was jetzt der große Unterschied zwischen "ich verstoße gegen ein Gesetz und werde nicht erwischt" und "ich verstoße gegen ein Gesetz und werde erwischt, stehe aber zu der Strafe" sein soll erschließt sich mir nicht. Das Vergehen begeht man so und so. Da die vorhandenen rechtlichen Möglichkeiten zu nutzen ist doch nachvollziehbar.

opladener


Re: Motorradfahren: das abscheuliche Hobby

#33

Beitrag von opladener » 20.06.2011 21:56

Versteh nicht was der Hass gegen die Warnwestenfahrer soll...
Dass man mit den Dingern besser gesehen wird ist doch wohl jedem klar.
Dass die Dinger häßlich sind auch, muss halt jeder für sich abwägen was ihm wichtiger ist.

Mein Fahrspaß wird jedenfalls nicht dadurch beeinträchtigt was andere für Klamotten aufm Moped tragen, meinetwegen können die Leute in ner Hello-Kitty-Lederkombi fahrn.

Und wenn manche Leute halt was gemütlicher fahren wollen, seis drum. Ein Motorrad ist schnell überholt. Da bringen mich ganz andere Kandidaten zur Weißglut, z.B. Dosenfahrer die die Bedeutung des Wortes "Beschleunigungsstreifen" nicht verstehen und mit 60 auf die Autobahn einfädeln :evil:

Jedenfalls gibts immer ! einen der schneller ist, denkt mal drüber nach was der über euch wohl denkt wenn ihr ihm die Kurve zuparkt.

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purzel7505
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Re: Motorradfahren: das abscheuliche Hobby

#34

Beitrag von purzel7505 » 20.06.2011 21:56

@expose

Der Vergleich mit dem Wasserschaden hinkt etwas. Den rufst Du im Allgemeinen nicht vorsätzlich hervor.
Raserei ist aber Vorsatz. (...240km/h bei erlaubten 80....z.B.)
Und gegen Vorsatz versichern wollen, das halte ich persönlich dann doch schon für sehr fragwürdig.
Dann erschieße ich jemanden, hab mich natürlich vorher ordentlich besoffen und komme aus der Nummer raus, weil ich auf "nicht zurechnungsfähig" mache ?
Zum Glück haben nicht viele eine solche Logik. Aber die Wenigen, die so denken machen die Versicherungen teuer und beschäftigen Gerichte mit Dingen, wie Du sie selber genannt hast. Normalerweise nennt man so etwas "freikaufen".

Arsch in der Hose hat der, und da het Teo vollkommen Recht, der sich zu seinen Taten bekennt. Ganz nebenbei werden auch andere Personen gefährdet bei solchen "Fluchtaktionen".

Auch ich habe diverse Bons gesammelt, also durchaus auch schon mal vorsätzlich die Geschwindigkeit übertreten, aber dafür durfte ich dann auch bezahlen.

Eine kleine Randbemerkung sei mir noch erlaubt:
Sollte Dein Alter stimmen, welches Du in Deinem Profil angegeben hast.....Hut ab für solche Ansichten mit der Erfahrung!
Na ja, wenn man schon Rechtsbeistand im Freundeskreis hat...
Soll übrigens keine Moralprdedigt werden, aber das musste ich einfach mal los werden....
Es saugt und bläst der Heinzelmann wo Mutti sonst nur saugen kann


Ich bin nicht dick ! Meine Beine sind nur ein bisschen weit hinten !!!


Einmal dachte ich, ich hätte unrecht. ...Aber ich hatte mich ausnahmsweise getäuscht.

rennbär


Re: Motorradfahren: das abscheuliche Hobby

#35

Beitrag von rennbär » 20.06.2011 22:05

@expose
Du kalkulierst im Monat 150,- für Verkehrsverstöße ein? Du machst hier eine Rechung auf über plus/minus im Straßenverkehr und schaffst Dir damit quasi eine Selbstjustiz? Zugegebenermaßen fehlen mir dafür die Worte. Entweder sind das einfach nur ganz dicke Sprüche fürs eigene Ego oder Dir gehören die Ohren langgezogen für solch, in meinen Augen, dummdreisten Argumente. Daß Du vieleicht nicht allein auf der Straße unterwegs bist, mag Dir sicher schon aufgefallen sein...daß die Grenzen der Physik auch für dich gelten und daß Du ggf. andere Menschen gefährdest, scheint nicht so angekommen zu sein. Ich hab kein Problem, wenn mal ne Aktion daneben geht oder man einfach mal zu schnell war...aber das vorsätzlich in Betracht zu ziehen und dann mit solch Argumenten zu begründen? Null Verständnis, ich halte Dich für eine echte Gefahr.

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Re: Motorradfahren: das abscheuliche Hobby

#36

Beitrag von motus » 20.06.2011 22:18

Full Ack @ Teo & rennbär!!!

Absolutes Unverständnis und Kopfschütteln bzgl. der Aussagen von expose
mein Galerie-Thread


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Re: Motorradfahren: das abscheuliche Hobby

#37

Beitrag von expose » 20.06.2011 22:19

purzel7505 hat geschrieben:@expose

Der Vergleich mit dem Wasserschaden hinkt etwas. Den rufst Du im Allgemeinen nicht vorsätzlich hervor.
Raserei ist aber Vorsatz. (...240km/h bei erlaubten 80....z.B.)
Und gegen Vorsatz versichern wollen, das halte ich persönlich dann doch schon für sehr fragwürdig.
Bei dem Vergleich mit dem Wasserschaden ging es nicht um Vorsatz oder nicht, sondern lediglich um die Inanspruchnahme einer bezahlten Leistung, die Gründe dafür sind meines Erachtens völlig unerheblich, sofern sie mit der rechtlichen Situation in Einklang stehen. Ein vorsätzlicher Wasserschaden würde beispielsweise zum erlöschen des Versicherungsanspruches führen. Auch kann man nicht bei allen Verkehrsdelikten automatisch Vorsatz unterstellen. Siehe das von dir (zugegebener Maßen etwas aus dem Zusammenhang gerissene) Geschwindigkeitsbeispiel. Übersieht man schlicht die Beschilderung, dass nachts an gleicher Stelle, an der sonst keine Geschwindigkeitsregelung vorherrscht nun eine besteht, muss das ja nicht gleich böswillig sein. Sowas kann bei einer Fahrt 9h Fahrt von Schleswig-Holstein nach Bayern um 3 Uhr Nachts schon einmal passieren. Sollte es nicht, aber kann.
purzel7505 hat geschrieben: Dann erschieße ich jemanden, hab mich natürlich vorher ordentlich besoffen und komme aus der Nummer raus, weil ich auf "nicht zurechnungsfähig" mache ?
Zum Glück haben nicht viele eine solche Logik. Aber die Wenigen, die so denken machen die Versicherungen teuer und beschäftigen Gerichte mit Dingen, wie Du sie selber genannt hast. Normalerweise nennt man so etwas "freikaufen".
Auch hier wieder ein sehr moralischer Standpunkt, bzw. ob das so einfach gehen würde bezweifle ich, sonst würden das wohl zu viele Menschen in Anspruch nehmen ;) . Sicherlich sind meine Aussagen und zum Teil auch Taten moralisch verwerflich, der moralische Standpunkt ist aber für gesetzliche Sachverhalte völlig unerheblich. Ja, ich mag moralisch gesehen ein schlechter Mensch sein, wenn ich ein solches Verhalten an den Tag lege, glücklicherweise muss ich meine moralischen Ansichten nur vor meinem eigenen Gewissen vertretten können.
purzel7505 hat geschrieben: Ganz nebenbei werden auch andere Personen gefährdet bei solchen "Fluchtaktionen".
Bitte an dieser Stelle keine pauschalen Verurteilungen, wie jemand wann, wo, wie flüchtet und ob er damit mehr Leute im Straßenverkehr gefährdet als andere, ist vollkommen situationsabhängig. So könnte z.B. ein Enduro Fahrer einfach durch den Wald fahren, wenn er sich in seiner Heimat auskennt, ist er weg. Das muss er ja nicht mit 200 kmh machen, selbst bei 20 kmh kommt ein Auto, aufgrund anderer Maße physikalisch nicht zwischen den Bäumen durch. Man muss also jede Situation bitte dann einzeln bewerten.
purzel7505 hat geschrieben: Sollte Dein Alter stimmen, welches Du in Deinem Profil angegeben hast.....Hut ab für solche Ansichten mit der Erfahrung!
Na ja, wenn man schon Rechtsbeistand im Freundeskreis hat...
Mein angegebenes Alter stimmt und ja, dass man viele Freunde hat, die Anwälte sind bleibt nicht aus, wenn mehrere Freunde an der eigenen Uni Jura studieren/studiert haben. Und man selbst im Rahmen seines Studiums viel mit Rechtssprechung zu tun hatte, wenn auch in meinem Fall auf wirtschaftliche Themen bezogen.
purzel7505 hat geschrieben: Soll übrigens keine Moralprdedigt werden, aber das musste ich einfach mal los werden....
Ich empfinde es auch nicht als Moralpredigt, ich setzte mich sehr gerne mit Kritik auseinander, sonfern sie auf guter Argumentation basiert und deine kann ich sehr gut nachempfinden.

rennbär hat geschrieben:@expose
Du kalkulierst im Monat 150,- für Verkehrsverstöße ein?
Ja, ich fahre viel in der Stadt, wenn ich spät nachts nach Hause komme, kommt es sehr häufig dazu, dass ich auch im Halteverbot parke, da die Motivation noch einen Parkplatz zu suchen eher gering ausfällt. Werde ich dann erwischt, muss ich zahlen. Gleiches gilt für Geschwindigkeitsübertritte, ich weiß nicht wo du wohnst, aber in Städten wird man tendenziell eher geblitzt als auf dem Land. Ich fahre nicht mit 80km/h durch die Innenstadt, sondern lediglich mit 60-70, wie die meisten anderen auch und dann wird man eben entsprechend häufig geblitzt. Gleichwohl finde ich es sehr amüsant, dass du mich hier als einen hemmungslosen Raser darstellen möchtest, obwohl du mein Fahrverhalten nicht kennst, also kannst du es bloß von zwei genannten Taten ableiten, deren Hintergründe du nicht einmal kennst. Vielleicht solltest du dich mit deinen Vorverurteilungen also etwas zurück halten.
rennbär hat geschrieben: Du machst hier eine Rechung auf über plus/minus im Straßenverkehr und schaffst Dir damit quasi eine Selbstjustiz?
Wie ich schon sagte, ich schaffe mir keine Selbstjustiz. Ich bewege mich ausschließlich im Rahmen der Legalität, was als Legal anzusehen ist und was nicht, obliegt den Gesetzen und Richtern zu beurteilen und nicht mir. Ich nutze lediglich meine mir durch das Recht gegebenen Möglichkeiten.
rennbär hat geschrieben: Daß Du vieleicht nicht allein auf der Straße unterwegs bist, mag Dir sicher schon aufgefallen sein...daß die Grenzen der Physik auch für dich gelten und daß Du ggf. andere Menschen gefährdest, scheint nicht so angekommen zu sein.

Selbstverständlich ist mir bewusst, dass eine Übertrettung der Geschwindigkeit andere Menschen gefährden kann. Wie ich jedoch schon sagte, ohne meinen Fahrstil zu kennen, meine Beweggründe für die Geschwindigkeitsübertrettungen oder die Kalkulation, aus denen sich meine Berechnung beruht, solltest du nicht andere Menschen vorschnell verurteilen. Nur weil jemand viel Geld für Verkehrsverstöße ausgibt, heißt es nicht, dass er überall 4000 km/h fährt :roll: . Ich bin übrigens letztes Jahr 60.000 km/h Auto gefahren, tu du das bitte und dann rechnen wir am Ende entgegen wie viel du im Schnitt für Blitzer ausgibst, wenn du mit 20~ km/h zu schnell fährst. Sicherlich fahre ich aber auch hin und wieder mehr als 20 km/h zu schnell, wenn du mich dafür verurteilen möchtest, beweise mir bitte, dass du noch nie mit einem Auto oder Motorrad mehr als 20 km/h zu schnell gefahren bist...
Zuletzt geändert von expose am 20.06.2011 22:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Motorradfahren: das abscheuliche Hobby

#38

Beitrag von Teo » 20.06.2011 22:29

expose hat geschrieben:Eine Rechtsschutzversicherung oder ein Anwalt sind aber im Kern nichts anderes als eine Ware für die ich zahle.
Eine Rechtsschutzversicherung ist meiner Meinung nach dazu da, mich auf dem Weg zu meinem Recht finanziell abzusichern - und nicht dazu, um ein von mir begangenes Unrecht abzuwenden!
expose hat geschrieben:Wenn mein Anwalt aber dafür sorgen kann, dass es keine Konsequenzen hat, sehe ich da kein Problem und auch keinen Wiederspruch in der Logik?
Du vielleicht nicht! :wink: Wenn mein Anwalt dafür sorgt, dass ein Rechtsverstoß meinerseits keine Konsequenzen für mich hat, widerspricht das aus meiner Sicht jeglichem Verständnis von Logik.
expose hat geschrieben: ...aber ich sehe auch keinen Grund auf meine Rechte zu verzichten.
Nein, das wollte ich auch nicht sagen. Wenn (oder eher falls) du im Recht bist, sollst du das selbstverständlich nutzen! Deine Argumentation klingt aber eher nach "mein Anwalt boxt mich da schon raus"
expose hat geschrieben:Wenn ich gegen etwas verstoße - ok, wenn die Polizei es dann im Umkehrschluss auch tut
Was ist denn bei der Messung von Geschwindigkeitsüberschreitungen unrechtmäßig? Sicher gibt es immer mal Messfehler oder Ungenauigkeiten, aber du sprachst von dem "Problem", dass die meisten Betroffenen keinen oder den falschen Anwalt beauftragen würden. Ich möchte die von dir genannten 60% Falschmessungen mal stark bezweifeln, auch wenn mir dazu keine empirischen Daten vorliegen. Klingt aber eher nach typischer ADAC-Argumentation auch so ein Verein (ja, ich bin selbst Mitglied dort!), der sich für keine populistische Haltung zu schade ist.
expose hat geschrieben:Es darf jeder mt einem Blitzer umgehen wie er mag, nur kann ich nicht nachempfinden dass kritisiert wird, dass ich eine Leistung für die ich im Rahmen einer Versicherung aufkomme in Anspruch nehme.
Niemand hat hier geschrieben, dass du dein Recht nicht in Anspruch nehmen sollst - aber nochmal...es geht um Recht und nicht die Abwendung einer angemessenen Sanktion.
expose hat geschrieben:Was kommt als nächste Argument, ich versichere mich gegen Wasserschäden, nehme meine Versicherung dann aber nicht in kauf, wenn ich nen Schaden habe, nur weil ich mir denke der arme Versicherer kann da ja nichts für ?
Na ja, das ist jetzt 'n bisschen arg kindisch! Wenn ein Wasserschaden auftritt, der nachweislich ein Versicherungsfall ist, dann sollst du selbstverständlich und auch mit Hilfe deines Anwalts für dein Recht kämpfen Aber - und jetzt wiederhole ich mich schon wieder - bei den von dir genannten Argumenten ging es darum, sich mithilfe eine Rechtsbeistands vor einer rechtmäßigen Strafe zu schützen.
expose hat geschrieben:Ich kalkuliere rund 150€ im Monat für zu schnelles fahren & falsch parken ein, damit komme ich im Schnitt sehr gut hin.
Hätte ich mal unten angefangen zu lesen! Dann hätte ich mir die Laberei sparen können... 150€ im Monat dafür fest einzukalkulieren, spricht eine deutliche Sprache und zeugt von beratungsresistenter Fahrweise. :roll: Sorry, aber dazu fällt mir gerade mal nix mehr ein...
Bin dann mal wieder da! :-)

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Re: Motorradfahren: das abscheuliche Hobby

#39

Beitrag von purzel7505 » 20.06.2011 22:33

Freut mich, das Du nicht gleich mit irgendwelchen Schimpfkanonaden hier versuchst Deine Meinung zu rechtfertigen. Was Du im übrigen ja auch nicht musst. Meine Standpunkte mögen teilweise etwas sehr moralisch sein, aber genau darauf baut das Leben miteinander.

Wenn man flüchtet übrigens, bringt man übrigens auch seine Verfolger in Gefahr. Und im Falle der Polizei ist diese gesetzlich dazu verpflichtet bis zu einem gewissen Punkt eben diese Jemand zu verfolgen.
Sobald die Polizei die Verfolgung als zu gefährlich einstuft soll sie natürlich abbrechen. Dann kann es aber bereits zu spät sein.

Ein grundsätzliches Recht auf eine bezahlte Leistung bei einer Versicherung finde ich persönlich im Übrigen genau so fragwürdig. Hat man einen Schaden, soll die Versicerhung dafür aufkommen. Okay.
Verhalte ich mich gesetzeswidrig und versuche dann mit allen rechtlichen Mittel dagegen anzugehen verurteilt zu werden und nutze dafür auch noch eine Rechtschutzversicherung....geht das schon Richtung Schädigung der Allgemeinheit mit Vorsatz. Versicherungsbeiträge steigen, Gerichte sind überlastet , usw. und das nur weil einer seinen Hals retten will, für eine Sache die er vorsätzlich verbockt hat ?

BTW: Man kann durchaus mal eine Tempobegrenzung des Nachts übersehen. Seh ich ein. Aber mit 240nachts durch Deutschland zu fahren und das nach 9h ist mehr wie gefährlich. Ausserdem stehen auf den Autobahnen die Tempobegrenzungsschilder für nächtliche Tempolimits nicht nur einmal dort, sondern mehrfach. Vielleicht war es bei Dir anders. Aber ich will da auch nicht noch mehr aus dem Zusammenhang reissen.

Ich finde Dein Verhalten mehr als gefährlich. Wenn Du ganz alleine bist.... Dein Ding. Sollten andere Verkehrsteilnehmer in der Nähe sein.....wünsch ich denen viel Glück.

...und belass es jetzt dabei
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Einmal dachte ich, ich hätte unrecht. ...Aber ich hatte mich ausnahmsweise getäuscht.

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Re: Motorradfahren: das abscheuliche Hobby

#40

Beitrag von expose » 20.06.2011 22:45

@Teo,
ich spare es mir mal an dieser Stelle deinen gesamten Beitrag zu zitieren und widme mich nur den Grundaussagen.

Zur Rechtsschutzversicherung: Ja, sie ist nur dazu da, mich vor Unrecht zu beschützen und genau das kann sie auch nur Leisten, nicht mehr und nicht weniger und ich will auch gar nicht mehr oder weniger. Ich wiederspreche dir also gar nicht. Wann jemandem ein Unrecht zugefügt wird, ist wiederrum frage geltenden Rechts. Ich weiß nicht was Sprüche, wie "mein Anwalt boxt mich da schon raus" sollen. Auch der beste Anwalt muss sich an die Gesetze halten, wir leben ja nicht in einem Land, in dem ich dem Richter 5000€ in die Hand drücke und ich werde frei gesprochen.

Zum Wasserschaden: Siehe Beitrag über dir, es ging mir dabei lediglich darum, dass man eine Leistung für gezahltes Geld erhält, ich habe das aber zugegebenermaßen sehr provokativ geschrieben, wofür ich mich an dieser Stelle entschuldige.

Zu den 150€: Bitte lies dir hier ebenfalls den Teil im zugehörigen Beitrag über dir durch, dann wird dir vermutlich klar, wie diese Rechnung zustande kommt. Ich kann es euch aber sonst auch gerne noch einmal anhand eines Beispiels vorrechnen.

2x Geschwindigkeitsübertretung innerorts 16-20 km/h = 70€
1x Außerorts 16-20 km/h= 30€
Parken im Halteverbot = 30-40€
_______________________________
140€

Ihr habt Recht, ich bin ein unheimlich böser Mensch, weil ich im Schnitt 1-3 Mal im Monat erwischt werde, wenn ich innerorts/außerorts zu schnell fahre oder 1-3 im Halteverbot parke, weil ich kein Bock habe mitten in der Nacht nen Parkplatz in Kiel zu suchen und dann noch nen Kilometer nach Hause zu laufen. Ich bin mir sicher von euch fährt nie jemand 15-20km/h zu schnell :roll: , ich halte es ehrlich gesagt für realistischer, dass ihr nur weniger fahrt.
Ich finde es fadenscheinig, dass mich hier mehrere Leute verurteilen, von denen vermutlich fast alle ein Fahrverhalten an den Tag legen, das meinem sehr ähnelt.


purzel7505 hat geschrieben:...aber genau darauf baut das Leben miteinander.
purzel7505 hat geschrieben: Ein grundsätzliches Recht auf eine bezahlte Leistung bei einer Versicherung finde ich persönlich im Übrigen genau so fragwürdig. Hat man einen Schaden, soll die Versicerhung dafür aufkommen. Okay.
Verhalte ich mich gesetzeswidrig und versuche dann mit allen rechtlichen Mittel dagegen anzugehen verurteilt zu werden und nutze dafür auch noch eine Rechtschutzversicherung....geht das schon Richtung Schädigung der Allgemeinheit mit Vorsatz. Versicherungsbeiträge steigen, Gerichte sind überlastet , usw. und das nur weil einer seinen Hals retten will, für eine Sache die er vorsätzlich verbockt hat ?
Damit hast du durchaus Recht, vermutlich sollte ich moralische Bedenken öfter in meine Überlegungen einbeziehen. Zumindest muss ich dir zu gute halten, dass du mir den Anstoß dazu gegeben hast, darüber näher nachzudenken.

purzel7505 hat geschrieben: BTW: Man kann durchaus mal eine Tempobegrenzung des Nachts übersehen. Seh ich ein. Aber mit 240nachts durch Deutschland zu fahren und das nach 9h ist mehr wie gefährlich. Ausserdem stehen auf den Autobahnen die Tempobegrenzungsschilder für nächtliche Tempolimits nicht nur einmal dort, sondern mehrfach. Vielleicht war es bei Dir anders. Aber ich will da auch nicht noch mehr aus dem Zusammenhang reissen.
Wie gesagt, auch ich bin kein Heiliger, ich mache sicherlich hin und wieder Fehler und selbstverständlich bin ich mir (mittlerweile) der Tatsache bewusst, dass es bezugnehmend auf eine langfristige Sichtweise nicht sonderlich clever ist völlig übermüdet so schnell zu fahren. In der Situation wollte ich aber einfach nur ins Bett, war gänzlich überarbeitet & übermüdet und habe das ganze sicherlich viel zu kurzfristig gesehen. Das nächste Mal hätte ich evtl. einen Baum statt eines 80 Schildes übersehen, wer weiß. Und p.s. es war nur ein einziges Schild, da ich unmittelbar die nächste Abfahrt abfahren wollte und mich die Polizei in der Abfahrt mittels Videowagen rausgezogen hat, was sicherlich auch nicht unerheblich für die rechtliche Entscheidung war.


Soweit von mir dazu, sollten weitere Unklarheiten bestehen kann ich mich aber natürlich gerne dazu äußern und jetzt zurück zu den schicken Warnwesten.

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Re: Motorradfahren: das abscheuliche Hobby

#41

Beitrag von jubelroemer » 20.06.2011 23:51

expose hat geschrieben:................... und jetzt zurück zu den schicken Warnwesten.
Genau, was mich an den Warnwestenträgern stört ist, dass die ihre Inkompetenz am Lenker über Sicherheitskleidung (meistens in Kombination mit ABS) wett machen wollen, abgesehen davon dass es ultra :shit: aussieht. Wie zweiradfahrende Müllmänner.
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Re: Motorradfahren: das abscheuliche Hobby

#42

Beitrag von rennbär » 21.06.2011 0:03

@expose
Du bist nicht böse, sondern nur schlichtweg mit einer ziemlich dummen Arroganz gesegnet. Mal abgesehen, daß ich gern mal Deine 60.000 km/h sehen mag...mit den Einheiten und Zahlen hast es ja eh nicht so, siehe Deinen Ownerlisteneintrag der Motorleistung von 67 kW...man beachte beigefügtes Diagramm...oops...glaub ich einfach nur, daß Du ein Schwätzer bist.
Und bevor Du Dir die Mühe gibst, Deine Kilometerzahlen pro Jahr hab ich in normalerweise 9 Monaten erledigt...bis jetzt hat es mich genau drei mal 30,- gekostest....in 20 Jahren. Und ich war fast nie zu spät zu Terminen oder zu Hause. Ich hoffe, Dir, und allen Unbeteiligten, bleibt die Zeit, das zu begreifen und mal etwas angepaßter unterwegs zu sein. Und zum Thema Warnweste...vielleicht wäre es wirklich mal Rebellion, wenn Du Dir eine anziehst, mir würde das sehr zu Gute kommen...bin öfter mal in Kiel unterwegs und wüßte dann Bescheid...besten Dank Herr Anwalt.

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Re: Motorradfahren: das abscheuliche Hobby

#43

Beitrag von loki_0815 » 21.06.2011 0:14

Naja gut ... das falsch parken lassen wir nu mal weg.
Ich fahre eigendlich außerorts auch immer zu schnell .... innerorts nach Tacho maximal 10 drüber. Außerorts, solange ich keinen anderen gefährde, lasse ichs krachen .... Aber warum soll ich nach einer lasermessung bei der ich angehalten wurde oder aufgrund eines Fotos eine Strafe bezahlen, obwohl, und das weis ich auchs erster Hand, die Messungen sehr oft ungültig sind oder die Messstrecke zu kurz war. Ob man dazu den Rechtsschutz benutzen muß bleibt fraglich .... ich komme in der Regel auch ohne Anwalt raus, da es in Deutschland noch keine Halterhaftung für den fahrenden Verkehr gibt. Ist mein Gesicht nicht zu erkennen dann gilt immer ..... ich mache nur angaben zur Person und mache von meinem Aussageverweigerungsrecht gebrauch ..... Auch ein Mörder muß sich vor Gericht nicht selber belasten. Reichen die Beweise zur Verurteilung nicht aus ist auch ein Mörder auf freiem Fuß ! Ob das gerecht ist will ich nun nicht diskutieren ... aber so ist das Gesetz und warum soll das Gesetz nen Unterschied zwischen einem Vorsatzmörder oder Vorsatzverkehrssünder machen ?!

Und als Gedankenanstoß ..... wenn Ihr in der Großstadt, nehmen wir mal Stuttgart die alte B14 Richtung Wilhelma (Cannstatter Straße), mit dem Verkehr mit 75km/h mitschwimmen gefährdet man niemanden .... aber alle die dort grad mit 75 unterwegs sind, sind vorsätzlich zu schnell unterwegs. Und seit ein Paar Moaten werden die Sünder dort von der neuen Lasersäule über alle 6 Spuren abkassiert. In der ersten Woche war das ding Bezahlt.

Und alleine Stuttgart rechnet jedes Jahr mit ca 7 Millionen Euro Bußgelder aus Verkehrsübertretungen. Also mal ganz blöde gesagt ..... LOß RASER .... rast für die Stadt oder Staatskasse ! aber bitte ohne andere zu gefährden.
Gruß Loki

Du sehnst dich nach Nervenkitzel ....
Liebst das Risiko ?

Dann lasse mich dein Auto einparken ! :D

Chanel : http://www.youtube.com/channel/UCttqkS1IrIBaeWp057_r-qw

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Re: Motorradfahren: das abscheuliche Hobby

#44

Beitrag von jubelroemer » 21.06.2011 0:25

loki_0815 hat geschrieben: ..... wenn Ihr in der Großstadt, nehmen wir mal Stuttgart die alte B14 Richtung Wilhelma (Cannstatter Straße), mit dem Verkehr mit 75km/h mitschwimmen gefährdet man niemanden .... aber alle die dort grad mit 75 unterwegs sind, sind vorsätzlich zu schnell unterwegs. Und seit ein Paar Moaten werden die Sünder dort von der neuen Lasersäule über alle 6 Spuren abkassiert.
Doch durch den erhöhten Feinstaubausstoss :wink: !!
OT, trotzdem interessant. Heute stand in der lokalen Presse, dass dort die 50Km/h nur eingeführt wurden um die Feinstaubbelastung zu senken :rofl: . Und jetzt meine Schlussfolgerung: Übertretungen kassieren die dort nur, um die Strafen dann 1:1 weiterzuleiten (Strafe von (an??) der (die) EU) weil die die Feinstaubbelastung in Stuttgart nie in den Griff kriegen werden!! Und die Baustelle Stuttgart21 ist auch nicht gerade Feinstaubsenkend!!
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ab 11:05 - wie geil !!

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Re: Motorradfahren: das abscheuliche Hobby

#45

Beitrag von loki_0815 » 21.06.2011 0:32

Feinstaub ???? dann sollen die mal die Feinstaubbelastung messen die entsteht wenn die son scheiß raus labern ! :mrgreen:
Würden die öfters mal die klappe halten wäre der Natur mehr geholfen.
Gruß Loki

Du sehnst dich nach Nervenkitzel ....
Liebst das Risiko ?

Dann lasse mich dein Auto einparken ! :D

Chanel : http://www.youtube.com/channel/UCttqkS1IrIBaeWp057_r-qw

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