Nachdem dann noch ein paar Bier geleert wurden und ich anschließend die Dusche aufsuchte, machte die Eifel ihrem Namen mal wieder alle Ehre. Ein heftiger Sturm baute sich in wenigen Momenten auf und peitschte durchs Fahrerlager. Als ich die Dusche verließ, sah ich überall Zelte umherfliegen, die teilweise auf und in die Wohnwägen einschlugen. Ich eilte zu unserem Lager und war sehr überrascht. Außer dem umgefallenen Grill hatten wir keine oder nur kaum Schäden zu vermelden. Und das Ganze nur weil die MTRler sich alle gegenseitig geholfen haben. Hier wurden Zelte fest gehalten, dort wurden sie schon zusammen gebaut. Einfach klasse. Natürlich packte ich auch noch beim Rest an bis alles windsicher verstaut war. So schnell wie der Sturm auf zog, so schnell war er auch wieder weg und jeder konnte beruhigt schlafen gehen.
Sonntag, 28.07.2013
9:25 Uhr, erste Dauerprüfung
Das Wetter war zwar bewölkt, doch es schien eine angenehme Dauerprüfung zu werden. Die Strecke war trocken und so ging es mit durchgewärmten Pirellis auf den Ring. Im Vergleich zum 3. und 4. Lauf am Nürburgring im Mai, wurde diesmal die GP Strecke und nicht die Kurzanbindung gefahren. Das hieß für mich, drei neue Kurven. Neu zumindest was die Realität betrifft, kannte ich die GP Strecke doch bereits von der PS3

Dann gings endlich raus auf den Kurs. Die lange Sommerpause hatte ein Ende. Ich fühlte mich wohl und das Fahren machte richtig Spaß. Lediglich das Schuhmacher S machte mir ein klein wenig Schwierigkeiten. Ich erwischte jede Runde eine andere Linie und konnte mich nicht so wirklich entscheiden, welche mir besser gefällt, bzw. mir besser liegt. Naja, wird schon.
Gegen Mitte der ersten Dauerprüfung lief ich dann auf Chris (#425) und Kai (#442) auf. Die zwei gaben es sich wieder auf der Bremse

Wer wirft später den Anker *gg* War interessant anzusehen und so blieb ich hinter den beiden. Es hat einfach nur Spaß gemacht, sich das Treiben der beiden anzusehen. Danke euch dafür, Jungs

Das ganze ging 5 Runden, dann wurde die Dauerprüfung auch schon wieder abgewunken. Schade. Hoffen wir, dass die zweite Dauerprüfung ähnlich verläuft.
Schnellste Runde: 2:26.xxx
11:35 Uhr, zweite Dauerprüfung
Die zweite Dauerprüfung verlief ganz und gar nicht ähnlich. Ca. eine halbe Stunde vor Beginn, hörte der Regen auf. Die Strecke war also nass und so durfte ich dann gezwungenermaßen meine Regenreifen testen. Das war überhaupt für mich das erste Mal, dass ich mit Regenreifen gefahren bin. Und es klappte richtig gut. Ich tastete mich nach und nach an tiefere Schräglagen und bremste Kurve für Kurve später. Nur das Schuhmacher S (erst ein Linksknick dann der Rechtsknick) bereitete mir erneut Kopfzerbrechen. Eigentlich war mir die Linie klar. Sehr weit von rechts den Linksknick anfahren um dann am Scheitelpunkt die Maschine schon wieder auf die andere Seite umzulegen. Wobei das Umlegen relativ ist. Man kann den Rechtsknick fast Aufrecht fahren… So hatte ich zumindest das Gefühl

Wie gesagt, ich konnte Kurve für Kurve tiefere Schräglagen fahren. Ich hing mich dabei auch sehr weit neben das Bike um den Schwerpunkt entsprechend zu verlagern. Irgendwann machte es dann „Krrrrrrrrr“… „Wuhuuu!“ Das erste Mal das Knie im Nassen auf dem Boden. Es geht tatsächlich

Voller Euphorie und gleichzeitiger Vorsicht nichts zu überstürzen fuhr ich die zweite Dauerprüfung ohne weitere besondere Vorkommnisse zu Ende. Das Knie schrabbelte noch das Ein und andere Mal, doch die Dauerprüfung war wieder recht schnell zu Ende.
Schnellste Runde: 2:43.xxx
13:20 Uhr, erstes Rennen
Mein erstes Regenrennen stand bevor. Und die Strecke war nicht nur nass, nein es kam auch weiterhin noch Wasser von oben. Naja, egal. Ändern kann man es eh nicht und dass die Reifen gut funktionieren, hatte ich ja in der zweiten Dauerprüfung gesehen.
Ich starte vom 7. Startplatz. Eine super Ausgangsposition, wie ich fand. Doch es gab diesmal eine kleine Änderung (wie so oft

). Diesmal standen nicht, wie bisher üblich 4 Starter in einer Reihe, sondern nur 3. Was hieß das für mich? Richtig. Statt aus der 2. Reihe ging ich aus der 3. Reihe ins Rennen. Doch auch das war mir egal. Ich hatte nichts zu verlieren. Bei meinem ersten Regenrennen wollte ich einfach nur in die Punkte fahren. Und um dieses Ziel umzusetzen, war auch ein Start aus der 3. Reihe mehr als ausreichend.
Wir starteten also, wie üblich, aus der Box in die Besichtigungsrunde. Heftig wie viel Spritzwasser aufgewirbelt wurde. Man hat kaum etwas gesehen.
Als wir auf der Start / Ziel angekommen waren, ging‘s in die Startaufstellung für die Warm Up Runde. „So, Platz merken. Gleich steht hier kein Schildchen mehr… Mal gespannt wie das Hinterrad gleich beim Beschleunigen reagiert…“ Ich merkte, wie meine Anspannung stieg. Dann durften wir los. Ich beschleunigte satt durch. Kein Rutschen, kein leichtes Vorderrad. Schön, so solls sein. Das Vertrauen in die Reifen stieg.
Wir fuhren unsere Warm Up Lap. Vor Kurve 6 nach der Mercedes Arena bremste sich Chrise (#483) an mir vorbei. Doch nur für kurze Zeit. Nach der nächsten Kurve (Ford Kurve) hob er die Hand und ließ sich nach außen treiben. Ich ging wieder vorbei, fuhr die Runde zu Ende und stand in der Startaufstellung fürs Rennen. Chrise (#483) startete von der 6. Position. Also ein Platz vor mir. Doch der blieb leer. „Hmm, was war nur passiert?“ Doch dann kam er und stand auf seinem Platz. Es waren noch nicht alle auf ihrer Position. Wir warteten und ich merkte wie mein Puls Sekunde für Sekunde stieg. Ein Regenrennen, war wieder völlig neu für mich. Adrenalin pur, sag ich euch.
Dann plötzlich fing Chrise (#483) an zu winken. Ein Streckenposten kam zu ihm. Sie redeten kurz und das wars dann leider für Chrise. Er schob sein Bike von der Strecke. Technischer Defekt, wie sich später raus stellte.
Dann kam endlich der Start. Die Ampel auf Rot, die Motoren heulten. Doch ich war mir nicht sicher was lauter war. Mein Herzklopfen oder das Aufheulen der Motoren. Egal, Grün, Feuer frei…
Ich erwischte einen besseren Start als bisher diese Saison. Lediglich Michael (#431) schob sich an mir vorbei, so dass ich doch wieder als 7. in die erste Kurve bog. Doch schon direkt im Anschluss in der Mercedes Arena konnte ich wieder kontern und lag nun auf Platz 6.