Hier nun auch mal meinen Senf zum Fahrerlebnis mit den Intimis in einer K4N:
Sehr einfache Reifenlösung, vorne BT023, hinten T30. Hinten Wilbersfederbein 640 für 81 Kg, Bewegungmuster: Sportliche Landstraße.
Erste Teststufe:
Vor ca. 6 Wochen wurden die normalen Gabelfedern gegen progr. von Wilbers getauscht (100mm Luftpolster, Vorspannung raus, 10er Öl).
Dazu kam ein kleiner Service der Gabel mit Sichtprüfung und neuen Dicht- und Staubringe von Ariete.
Die Verbesserung gegenüber den normalen Federn war deutlich spürbar, die Gabel tauchte nicht mehr ganz so schnell ein beim Bremsen und wirkte straffer. Bodenwellen und Unebenheiten wurden nun eher spürbar. Die Federn vermitteln das Gefühl, dass das Vorderrad besser in welligen Kurven den Kontakt zur Straße hält.
Beim harten Anbremsen von Kurven wird das Eintauchen etwas minimiert, das nun sehr leichte Hinterrad neigt aber trotzdem noch zum Schlingern. Die Tendenz hat jedoch mit den Wilbersfedern abgenommen.
(Jetzt bitte keine Kommentare zum Bremsen wie in einem anderen Fred, wenn ich hartes Bremsen schreibe, dann meine ich auch ein hartes Anlegen der Bremsbeläge).
Die Nickbewegungen um die Querachse sind für meine Begriffe immer noch zu groß, vor allem wenn es etwas flotter voran gehen soll. Das Problem dabei ist der Moment, in dem die Bremse vor der Kurve leicht geöffnet und das Mopped umgelegt wird.
Fazit: Die Wilbersfedern sind absolut brauchbar, jedoch für eine schnellere Gangart noch nicht das Nonplusultra. Mehr Komfort sollte man nicht erwarten, ein Durchschlagen konnte ich nicht beobachten.
Die zweite Teststufe auf dem Treffen nahte.
Die Wilbersfedern wurden gegen die Originalen zurückgetauscht und die vor einigen Monaten erworbenen Intiminatoren eingebaut mit dem passenden 5er Öl. Auch hier wurde das Luftpolster auf 100mm eigestellt, die Distanzhülsen ersteinmal ungekürzt eingebaut und die Federvorspannung komplett herausgedreht. (So konnte das Kürzen der Hülsen grob kompensiert werden).
Der Negativfederweg hat sich nun gegenüber der vorherigen Einstellung etwa um 5mm verringert, die Hülsen müssen also noch gekürzt werden.
Mir kommt das allerdings entgegen, da ich etwas mehr Nachlauf wollte. Die Alternative ist eben das Moped hinten wieder etwas abzusenken.
(Das geht bei mir recht ordentlich mit der Höhenverstellung am Wilbers 640. Die Fuhre war mir mit dem neuen T30 auf dem Hinterlauf etwas zu agil um die Längsachse).
Also um- und zusammengebaut und vorsichtig den Berg runter gerollt um zu sehen ob alles an seinem Platz bleibt und die Gabel irgendwie arbeitet.
Da ich die Strecke nun schon drei mal gefahren war wusste ich so ungefähr wo die kritischen Stellen sind. Den Berg wieder rauf dann etwas flotter.
Oben heile angekommen war ich völlig perplex was die Gabel nun wegpackt und zurückmeldet.

Die erste Amtshandlung war unserem Gabelmann Dirk erstmal um den Hals fallen.
Das ist unglaublich was diese Teile verursachen. Jetzt ist eine echte Dämpfung spürbar, das Rad wird sauber auf dem Boden gehalten.
Leichte Bodenwellen werden kurioserweise weggebügelt im Gegensatz zu den Wilbersfedern.
Das harte Anbremsen von Kurven geht deutlich einfacher da die Nickbewegung noch einmal gemildert wurde. Somit kann etwas tiefer in die Kurve hineingebremst werden wenn man das mag. Das Aufstellmoment kommt nicht so stark zum Tragen, was natürlich auch vom Reifentyp abhängig ist.
Ich konnte bisher in welligen Kurven kein Pumpen oder Chattering beobachten, die Intimis geben einem das Gefühl ein sauber geführten Vorderbau in den Händen zu haben.
Die kurze Ausfahrt danach über teilweise recht schlechte Strecken bestätigte meinen Eindruck. Das Vorderrad wird scheinbar erstmalig richtig gedämpft. Kurven können genauer angefahren werden. Die Hinterhand kommt nun etwas später an den Punkt bei dem die Führung langsam verloren geht.
Fazit: Die Teile vermittel einem das Gefühl das man sich nun auf sein Vorderbau verlassen kann der nun auch satt spürbar ist.
(Das war übrigens das Erste, was ich an dem Möp vor einem Jahr beim Kauf bemängelte, die grottige Gabel - aber man gewöhnt sich ja an alles).
Zu hause angekommen werde ich in den nächsten Tagen die Federvoreinstellungen am Möp abgleichen und die Hülse in der Gabel um das Maß der Intimis kürzen.
Ich berichte.
Eins noch, die ganze Sache ist sogar konfortabler geworden gegenüber der Wilbers-Lösung. Das kommt mir als Sporttourer sehr entgegen.

Linke Hand zum Gruß.
Koichi Shimada † 11.02.2016