Kolbenrückholfeder hat geschrieben:Auch Kupferpaste ist hier fehl am Platz, damit förderst du wieder die Korrosion, siehe verlinkte Tabelle oben.
Vorsicht mit solchen Aussagen. Korrosionsschutz ist ein Thema für sich wert, bei dem es etwa 100 wissenschaftliche Theorien gibt, 1000 Erfahrungen und 10.000 Meinung mit ohne jede Erfahrung oder so.
Vor Korosion spricht man wenn ein Metall oxidiert (bei Stahl Rost, bei Alu korrodiert hell, ähnlich wie Kupfer, Messing und Chrom grün), üblicherweise passiert das in Verbindung mit Sauerstoff und Wasser (nur an Sauerstoff kann ja etwas oxidieren -> Sauerstoffkorrosion). Elektrochemiche Korossion ist etwas anderes. Hier wirkt Wasser (sofern vorhanden) als Elektrolyt zwische zwei Metallen, so wie oben im Link beschrieben. Fällt das Elektrolyt weg (oder das zweite Metall), fällt auch die Korossion weg.
Andernfalls würde ja jedes galvanisiertes Metall korrodieren (beim Verchromen wird ja Kupfer oder Nickel eingesetzt) oder auch verzinnte Oberflächen.
Kupferpaste ist bis über 1000C beständig und wird extra gegen die Korossion von Schraubverbindungen wie z.B. an Auspuffen hergestellt. Bei Zünd und Glühkerzen sowie anderen Anwendunge mit Aluminiumlegierungen wird dagegen extra davon abgeraten bzw. gewarnt. Dort setzt man wohl Graphit- oder Kermamikpasten ein. Warum jetzt Kupferpaste in Verbindung mit Stählen IO ist, aber in Verbindung mit Alu nicht, liegt wohl daran das Alu (und Magnesium, die meisten Alulegierunge haben ja Magnesiumanteil) deutlich unedler ist und unter bestimmten Vorraussetzungen die Kupferpaste an Stahl-Alu Verbindungen als Elektrolyt wirkt (das ist jetzt mein Halbwissen dazu, Chemiker bin ich nicht).
Bis vor kurzem war es ja noch üblich das man Kupferpaste auf Alu-Bremsnocken und bei Zündkerzen verwendet. Von Schäden dadurch weiß ich auch nix.
@Dieter: Auch wenn das bei Motorräder unüblich ist, werden Kupfermuttern im Fahrzeugbau i.d.R. an Krümmern verwendet. Unterschied zum PKW und LKW: Die Teile hängen mehr "im Wind", es werden keine Gusskrümmer eingesetzt und die Motorleistungen sind nicht so hoch (Abwärme), weshalb die Mutter nicht so hohe Temperaturen abkönnen müssen. Den Tipp mit den Hutmuttern finde ich recht gut.
VG