Nachdem man hier ja immer wieder über gut geratene und zum größten Teil sogar ansehnliche Umbauten lesen kann, dachte ich mir nun ich zeige hier mal wie Scheitern aussieht.

Meine SV heißt bei mir eigentlich nur noch 2 Meter-Suzi. Warum? Das ist der Betrachtungsmindestabstand, darunter wird's echt schlimm.

Das fing schon recht früh an und geht bis heute so weiter.
Ich weiß, mit den Vorraussetzungen sollte ich mir einen Fighter und/oder Ratbike bauen, aber so etwas mag ich nicht in meiner Garage stehen haben, also habe ich das was ich jetzt habe.
Es geht hier, in meinem ersten Beitrag um mein aktuellstes Projekt. Die Seitendreiecke der Knubbel die ja nicht gerade das schönste Teil der SV darstellen. Schon vor einigen Jahren habe ich meine Seitendreiecke versucht mit Karbon zu laminieren. Was heißt versucht, das Ergebnis war unwiderruflich und fahre bis heute damit rum, Bilder siehe OWL. Ich hatte damals einfach das Originalteil mit einer Lage Karbongewebe umwickelt und mit Epoxydharz aus dem Bootsbau getränkt. Die Vertiefung an den Lüftungsschlitzen hatte ich damals nur angedeutet das fand ich halt damals so recht schön. Man muss dazu wissen, dass dieses Karbongewebe bei weitem nicht so anschmiegsam ist wie Glasfasergewebe. Das Ergebnis nach dem Trocknen waren Beulen und offene Lücken im Gewebe.

Ich habe das ganze damals mit Klarlack über lackiert und mir geschworen dass das anders kommt. Nun habe ich also das Harz, das Gewebe und neue Seitendreiecke hier seit gut fünf Jahren herumliegen und immer wieder geträumt und rumexperimentiert.
Nach einiger Recherche kam ich auch zu dem Entschluss dass mein Vakuumschweißgerät der Schlüssel zum Erfolg sei, ich aber andererseits auch eine Negativform bräuchte. Die war dann schnell aus Modeliergips angefertigt und der erste Versuch mit GFK konnte starten. Ich musste lernen dass sich das Werkstück trotz Einsatz von Silikonöl als Trennmittel nicht zerstörungsfrei aus der Laminierform nehmen ließ. Das Ergebnis selbst war aber abgesehen von den Rissen durch die gewaltsame Entnahme und den Gipsrückständen sogar erfolgversprechend.
Mir war somit klar dass ich eine weichere, flexiblere Form bräuchte. Meine Wahl viel auf Silikon-Kautschuk welches direkt als Abformmasse verkauft wird. Leider lesen sich die Werbeversprechen und Bedienungsanleitungen oftmals besser als es die Wirklichkeit hergibt und so kam was kommen musste. Ich habe erstmal schön die hälfte der zwei Flaschen angerührt um dann recht schnell fest zu stellen dass das Zeugs zwar recht dickflüssig aber eben doch flüssig ist. Das Zeugs lief mir schneller von der Mutterform als mir recht war. Während ich also damit beschäftigt war, immer wieder die abtropfende Abformmasse wieder auf die Form zu bringen, hat die große Menge im Behälter fleißig angefangen abzubinden.

Als meine Frau dies mitbekam verlies sie gleich erstmal die Küche und ich wurde vor Wut so grün wie das Zeugs. Also hielt ich es in meiner damaligen Verfassung für clever die Silikonmasse auf die Abform zu kloppen. Genau so sah dann auch das Ergebniss aus und ich wurde wieder ganz klein und weinerisch...

Da mir bewusst war dass sich die fertig abgebundene Masse mit nix mehr verbinden will, bin ich zu einer neuen Taktik über gegangen. Jawoll!
Ich habe also kleinere Mengen angerührt und diese kleineren Mengen in dünnen Schichten aufgetragen. Immer wieder gewartet bis der Kram abbindet und die nächste Schicht aufgetragen. Das ganze habe ich wohl sechs oder sieben mal gemacht bis ich keine Lust mehr hatte. Das Ergebnis war dann auch eher erschreckend als vielversprechend.
Meine ersten Versuche mit dem Vakuumschweißgerät zeigten dann leider recht deutlich dass die Silikonform viel zu labberig ist. Also musste ich mir eine Stützform um den grünen Klumpen zimmern. Dafür habe ich dann wieder blau eingefärbtes GFK verwendet.
Wenn Ihr das Resultat aus dieser Arbeit sehen wollt, das gibt es dann im nächsten Beitrag zu sehen.
Gruß Patrick