Wartungsintervall: Alle 24.000km (24 Monate) überprüfen. Der Arbeitsumfang wird im kalten Zustand der Maschine durchgeführt Eine Überprüfung/Einstellung des Ventilspiels ist z.B. bei fälligem Wartungsintervall, nach Wartung des Ventilmechanismus oder der Nockenwellen durchzuführen. Erstmal ein bißchen Theorie: Das Ventilspiel im Motor hat mehrere Aufgaben: -Durch das Ventilspiel wird sichergestellt das die Ventile einwandfrei schließen -Das Ventil benötigt die Zeit in der es auf den Ventilsitz aufliegt um die Hitze an den Zylinderkopf abgeben zu können -> zu kleines Spiel kann das Verbrennen der Ventile verursachen -zu großes Spiel mindert die Leistung da der Ventilquerschnitt nicht optimal geöffnet wird -das Ventilspiel ändert sich im laufe der Zeit und wird in der Regel kleiner (gefährlich-> siehe oben) weil sich die Ventile in die Ventilsitze einarbeiten und somit das Spiel kleiner wird. -Das Ventilspiel wird bei betriebswarmen Motor kleiner da sich die Ventilschäfte durch die große Hitze stark ausdehnen, deshalb muß der Motor zum messen kalt (max. Handwarm) sein. Hier wird beschrieben wie das Ventilspiel im Rahmen der Wartung kontrolliert wird, das sehr aufwändige Einstellen lasse ich hier mal aussen vor. Meine Erfahrung zeigt aber das das Spiel bei der SV 650 bei 24000km noch am oberen Limit war und jetzt bei 48000km noch innerhalb der Toleranz ist. -Kontrolle sollte aber auf jeden Fall geschehen wegen der oben genannten Folgen! Die Fotos sind teilweise von mir und teilweise von SVbomber (Danke!). Daher wechseln sich schon mal Knubbel und Kante ab, ist aber prinzipiell das gleiche! Analog hierzu vielleicht die Anleitung von ihm für die 1000er lesen zum Verständnis! Nun zur Kontrolle: Das eigentliche Messen ist nur Minutensache, aber die aufwändigen Demontagearbeiten verschlingen ca. 2-3 Stunden. Werkzeug und Arbeitsmittel: - Inbusschlüssel-Satz - Schraubendreher-Satz - Steckschlüssel-Satz - Ringschlüssel-Satz - Flach- und/oder Spitzzange - Auffangbehälter für Kühlwasser - Taschenlampe - Feinfühlerlehre (0,04-1mm) - Drehmomentschlüssel (4-24Nm) - Trichter - 2x Zylinderhaubendichtung (empfohlen) Arbeitsschritte: -Sitzbank abnehmen -Tank demontieren dazu Tank wie gewohnt hochklappen und alle Verbindungen (Benzinleitung, Unterdruckleitung, Tanksensor und Überlaufschlauch) trennen, anschliessend die hintere Tankhalterung (Gelenk) abschrauben und Tank abnehmen. 
Aus der Benzinleitung kommen nur ein paar Tropfen Benzin, mit Lappen auffangen -bei der „S“ Version Verkleidung demontieren, geh ich jetzt hier nicht näher drauf ein weil ich ne „N“ habe. -Kühlwasser in ein geeignetes sauberes Gefäß (Schüssel, Eimer) ablassen, dazu Deckel vom Kühler abnehmen und anschliessend die Kühlwasser Ablassschraube am Motor rechts rausdrehen (SW10). Das Wasser kommt ziemlich herausgeschossen! Also aufpassen! -Ablasschraube danach wieder eindrehen (5Nm) -Kühlerschläuche rechts und links demontieren 
-Überlaufschlauch vom Kühler zum Ausgleichsbehälter abziehen, dazu Spange mit Spitzzange zusammendrücken -Stecker der Kabel für Kühlventilator und Thermoschalter ausstecken. -Hupe ausstecken und demontieren 
-Kühler ausbauen, dazu zuerst die untere Schraube am vorderen Ventildeckel herausdrehen und dann die oberen rechts und links. Kühler nach unten herausnehmen. 
-Vorderen und hinteren Kerzenstecker entfernen -Die Zündkerzen können montiert bleiben, ein Ausbau erleichtert jedoch das drehen des Motors in die richtige Position. Wenn sie Ausgebaut werden vorher die Kerzenschächte mit Druckluft (oder Luftpumpe) von Dreck befreien damit dieser nicht in den Zylinder gelangt! -Beide Ventildeckel nach dem lösen der 3 Schrauben abnehmen. Auf den verbleib der Deckeldichtung achten! Mestens bleibt sie an einem der beiden Bauteile kleben. Vorsichtig ablösen! Aufpassen das kein Dreck in den Motor gelangt. 
-Motor kann nach öffnen des Stopfens auf dem Generatordeckel mit einer Stecknuss gedreht werden. Der Stopfen (Inbus SW10) sitzt oft sehr fest. Durch klopfen mit einem Gummihammer vor dem Drehen löst er sich und lässt sich dann leichter lösen! (hatte leider keinen Gummihammer zur Hand was mit einem kaputten Generatorstopfen der ca. 8€ kostet „belohnt“ wurde L) 
-Der Motor lässt sich auch gut drehen wenn der 6. Gang eingelegt wird und dann das ganze Motorrad vor oder zurück geschoben wird. (musste ich dann machen…) -wenn der Motor die richtige Position zum Einstellen des vorderen Zylinders hat ("F" = front im Schaufenster und Nocken wie im Bild zu sehen, so das die Nocken nicht die Ventile betätigen) das Ventilspiel messen. Einlass: 0,10mm-0,20mm, Auslass 0,20mm-0,30mm 
-Vorgang wie folgt am Einlass beschrieben: Blatt 0,10mm auswählen -> passt durch d.h. das Ventilspiel ist schonmal nicht zu klein. Dann mit Blatt 0,15mm wiederholen -> wenn es nicht passt liegt das Spiel zwischen 0,1 und 0,15mm. Logisch oder? Um den genauen Wert zu erfahren muß jetzt mit 2 Blättern der Fühlerlehre gearbeitet werden. 0,08mm+0,05mm = 0,13mm…. Und so weiter… Wieder kontrollieren, meist steht in solchen Anleitungen das die Lehre „saugend“ durchgleiten muß…? Wer das selten macht (wie ich) und sich nicht auf sein Gefühl verlassen will, einfach die Lehre immer bis zum nächsten hundertstel zusammenlegen und prüfen, irgendwann passts nicht mehr und das letzte ist dann logischerweise das Ist-Spiel.
-Das gleiche mit den Auslassventilen mit den entsprechenden Werten wiederholen. -Danach den hinteren Zylinder auf die richtige Position drehen ("R" = rear im Fenster) und die oben genannten Arbeitsschritte wiederholen. Bei mir kamen Werte für das Ventilspiel Einlass = 0,12-0,13mm und Auslass 0,24mm heraus. Das liegt schon relativ nahe an der unteren Verschleißgrenze, ich habe daher für mich beschlossen beim nächsten mal die Ventile schon nach 12000km nochmal zu kontrollieren. Zusammenbau: Dichtung sauber in die Nut der Ventilhauben einlegen, evtl. mit etwas Fett oder Dichtungspaste „einkleben“ damit sie beim Umdrehen nicht herunterfällt. 
Deckel auf den Zylinderkopf auflegen und schauen ob die Dichtung überall richtig sitzt, besonders auf den „Halbmond“ im Bereich des Nockenwellenrades und die Stelle um die Zündkerze achten. Die 3 Schrauben wieder eindrehen (14Nm). Achtung: eine ist länger als die beiden anderen! -Zündkerzen (falls Ausgebaut) wieder einbauen -Zündkerzenstecker wieder einstecken, dabei drauf achten das die Dichtung sauber anliegt so das vor allem beim vorderen Zylinder kein Wasser eindringen kann (sonst Ausfall bei Regen). Evtl. direkt die Zahnstochermethode anwenden um die Löcher zu verschliessen.... 
-Kühler wieder einbauen, dabei darauf achten das das Kabel der Hupe über dem Kühler durchgeführt werden muß! -Kühlerschläuche wieder aufstecken und mir Schlauchschellen sichern -Kühlwasser (neues Gemisch laut Anleitung oder alte Flüssigkeit wieder verwenden) durch den Kühlerstopfen einfüllen. Wenn voll die Maschine einmal gerade stellen und hin und her schaukeln. Meistens gluckert dann die Luft nach oben und es kann nochmal nachgefüllt werden (ca. 3x wiederholen). Wenn dann noch Flüssigkeit über ist die durch den kleinen Gummistopfen neben dem Luftfilter direkt in den Ausgleichbehälter einfüllen. 
-Hupe wieder montieren -Tank wieder montieren und anschließend die Maschine starten und schauen ob alles dicht ist -Maschine warmlaufen lassen und schauen ob der Kühlwasserstand richtig ist, ansonsten durch den kleinen Stopfen am Lufi beifüllen -wenn alles in Ordnung ist Tank absenken und Verkleidung (bei der „S“) wieder montieren. Das Einstellen der Ventile ist um einiges komplizierter und wird hier nur am Rande erwähnt! Dank der Vorarbeit von Anaconda kommt hier bald auch noch die komplette Anleitung fürs Einstellen, dauert aber nochn bischen! Hier schon mal gaaaaanz grob die Arbeitsschritte: -Ventilspiel an allen Ventilen messen und notieren -Nockenwellen Ausbauen (Werkstatthandbuch) -Einstellplättchen (Shims) entnehmen und messen bzw. auf Kennzeichnung achten und sortieren -> Am besten nach Lage der Ventile in einen Eierkarton legen. -Abweichungen zum Sollspiel werden durch Plättchen mit anderer Dicke ausgeglichen -häufig kann man die Plättchen untereinander Tauschen und muß nur 2 oder 3 kaufen um überall das Sollspiel zu erreichen (laut Anaconda) -Nockenwellen unter Beachtung der Steuerzeiten wieder einbauen (Werkstatthandbuch) -Motor 2 mal durchdrehen und Einstellung kontrollieren ggf. Plättchen nochmals tauschen Viel Spaß! Gruß Dieter |