Maarv hat geschrieben: ↑18.10.2024 10:05
Bitte schau dir nochmal genau an, wie man die Blickführung beim Motorradfahren wählt. Das gibt es auf Y-Tube zuhauf. Auch ein ADAC Training, sobald du den Führerschein hast, hilft sicherlich ungemein. Da lernt man das.
Es gibt einen Spruch: Schaust du scheiße, fährst du scheiße.
Ein weiteres Schlagwort: Target Fixation (man fährt da hin, wo man hin schaut)
Ein weiter Blick nach vorne hilft nicht nur beim sicheren Handling und Linienverfolgung, sondern auch bei der Balance beim langsamen Fahren. Du schaffst keinen langsamen Slalom, wenn du nur auf das Vorderrad schaust, genauso wenig schaffst du den schnellen Slalom, wenn du ständig von Hütchen zu Hütchen schaust oder in die Zwischenabstände.
Ich bin der Meinung, dass wenn sich jemand wirklich mit dem Motorradfahren nach dem Führerschein mit dem Verbessern seiner Fähigkeiten beschäftigt, hat er das erste Jahr gut Blickführung und Linienwahl aktiv zu trainieren. *
Tut man das nicht, landet man irgendwann am Leitpfosten, Gegenverkehr oder Graben.
Viel Erfolg
*PS: Das Training hört nie auf. Das unterscheidet meines Erachtens nach Autofahrer von guten Motorradfahrern. Man ist stets bestrebt sich zu verbessern und zu hinterfragen.
PPS: Suche bitte nicht die Schuld am Motorrad, sondern bei deinem Können und verbessere es. Nicht das Material macht einen guten Fahrer aus. Wie gesagt, ich glaube die Gladius kann so verhunzt nicht sein, dass man keinen 30kmh Slalon schafft.
Bin ganz deiner Meinung
Ich persönlich würde als "zwingendes Trainingsziel", für das Überleben des Motorradfahrers im Straßenverkehr.....das Üben von Vollbremsungen aus höheren Geschwindigkeiten hinzufügen.
Diese Vollbrems-Übungen bei der Führerscheinausbildung sind völlig unzureichen, wenn man dann wirklich, in freier Wildbahn, mit 90 - 120 km/h unterwegs ist
Die Vollbremsübungen aus 50km/h in den Stand, hat nur grundsätzlich mit einer Vollbremsung aus 100km/h zu tun.
Bei Bremsungen aus >90km/h, verlängern auch kleinste Bremstechnik-Defizite den Bremsweg ungemein. Nicht um 1,2 Meter, sondern um 10,20...30Meter.
Persönliche Erfahrung mit Führerscheinanfänger, zeigen mir regelmäßig, das davon kaum einer fähig ist, eine halbwegs gute Not-Vollankerbremsung zu machen. Geschweige denn, bei tatsächlichen Notsituationen.....zu oft die Negativ-Resultate gesehen.
Von 10, schaffen es vllt 2 unter 50Meter Bremsweg, aus 100km/h, unfallfrei in den Stand zu bremsen.
Gute Bremsungen beginnen dabei bei <45Meter.....die allermeisten kommen bei >60Meter erst zum Stehen!
Diese Zahlen klingen jetzt profane, ....>15 Meter längeren Bremsweg......werden aber sehr schmerzhaft, wenn man weiß, das beim Einschlag in ein Hinderniss (Auto), wo nur 3 Meter Bremsweg "gefehlt" haben, man ganz sicher NICHT mehr auf dem Moped sitz und das Moped beim Einschlag regelrecht zerplatzt!
Zur besseren Visualisierung......ist dabei ein Mann der Fahrer und der Tank aus Stahlblech, ergibt dies zwei markante Dellen im Tank. So heftig und schmerzhaft ist der Aufprall bei 3 Meter zuviel!
Wie man dabei am Dachholm des Autos vorbeikommt oder dem Auflieger des LWW's......ist eine ganz andere Sache.
Überlegt man sich, was dann bei >15 Meter passiert.......wird der Fahrer "zum Flugzeug" und das Moped explodiert regelrecht.
Wo hingegen der geübte Bremser, bei <45Meter zum Stehen kommt.......und anschließend weiterfährt!
Deshalb meine Prioritätenliste des zwingenden Motorrad-Überlebenstrainings, NACH der Führerschein-Erlangung:
1. Vollbremsübungen aus 100km/h, oder schneller.
2. Kurvenlinientraining bis zu perfekten Sicherheitslinie.
3. Blickführung, was zum großen Teil schon bei Nr. 2 geübt wird.
4. Impulslenken
.....alles weiter liegt im Bereich "gesunden Meschenverstand" und gehobenes Fahrkönnen.