Schräglagenfreiheit


Allgemeine Gesprächsthemen, Fragen und Antworten.
Knieschleifer


#16

Beitrag von Knieschleifer » 26.04.2005 17:04

Na so bringt man doch mal richtig Leben in die Bude!!! :mrgreen:


Es ist sicher richtig, dass Hanging-Off fahren nicht grundsätzlich der Fahrsicherheit dient (aber es kann dazu dienen, weil man abgebrühter wird und auch mit extremen Ausweichsituationen und Schräglagen vetraut wird!!) und man mit einer verzögerten Reaktionsfähigkeit rechnen muss, wenn man sich erst wieder aufs Bike schwingt.
Ausserdem muss eh jeder entscheiden, wie sportlich er sein Bike im Strassenverkehr bewegt.
Für mich kommts am ehesten drauf an, bei minimalem Risiko und Materialeinsatz den maximalen Fahrspass und Thrill rauszuholen. Und dazu gehört dann eben auch so eine Fahrzeugbeherrschung, mit der ich meine Schwerpunktslage so weit zum Kurveninneren verschiebe, das ich trotz voller Ausnutzung des seitlichen Reifenprofils und aufsetzender Peripherie noch ordentlich die Strasse mit dem Plastik erfühlen kann.
Dies keinesfalls immer und überall, aber an Stellen, wo ich es mir mit wenig Verkehr, gesicherten Leitplanken und engem Kurvenverlauf bei überschaubarer Geschwindigkeit zutraue!!
Das macht Spass und ist genau die gegenläufige Stilrichtung zu KÖNNERN, die zwar in keiner Kurve eine vernünftige Linie finden, aber dafür ihre 180 PS Hypersportler im öffentlichen Strassenverkehr gnadenlos auspressen. Was ist wohl gefährlicher? :)

Knieschleifer


#17

Beitrag von Knieschleifer » 26.04.2005 17:08

KuNiRider hat geschrieben:
HMDZ hat geschrieben:Es ist einfach eine physikalische Tatsache, dass mein bei gleicher Schräglage im hanging-off schneller ist, als mit dem klassischen Fahrstil.
Nach deiner Note in Physik frage ich lieber nicht .... :roll:

Waren 14 Punkte, hab ein ganz brauchbares Abi hingelegt und bin noch ein anständiger Ingenieur geworden. :)

einsamerreiter


#18

Beitrag von einsamerreiter » 26.04.2005 17:08

Hang off dient natürlich dazu, höhere Kurvengeschwindigkeiten zu erreichen.
Die Herren Profi-Rennfahrer würden übrigens auch ohne Hang-off mit dem Knie auf dem Asphalt schraddeln... - Rossi und Co. ziehen das Hang-off Knie sogar immer ran, um nicht ständig den Boden zu berühren.
Kannst ja mal das Gegenteil probieren und die Maschine drücken: Erstaunlich, wie langsam man eine Kurve fahren kann und trotzdem mit den Rasten aufsetzen!!

Zur Eingangsproblematik: Du wirst wohl um höhergelegte Fußrastenanlage, höhenverstellbares Federbein oder Heckhöherlegung nicht herumkommen.
Außer Du hängst Dich mal richtig raus, nicht so dutschidutschi

:wink:

Was ist denn eigentlich das Problem dabei, auf einer öffentlichen, gut kontrollierbaren Straße mal Hang off zu probieren :?: :!:

Gerhard

Knieschleifer


#19

Beitrag von Knieschleifer » 26.04.2005 17:11

Das frage ich mich auch! :)

Andererseits ist es nichts neues, das dieses Thema unheimlich polarisiert und für viele Leuts ein rotes Tuch darstellt.

Lasst es uns doch einfach handhaben wie der alte kölsche Spruch : Jeder Jeck is anders! :)

SVHellRider


#20

Beitrag von SVHellRider » 26.04.2005 17:34

svbomber hat geschrieben:...Zwar am Beispiel eines Fahrrades, aber egal:
http://www.sport.uni-erlangen.de/homepa ... mlse4.html
Für die Bestimmung der gerade noch möglichen Kurvengeschwindigkeit spielt weder die Systemmasse noch, wie vielfach angenommen, die Höhe des Schwerpunktes eine Rolle.
Durch Hang-Off kannst du lediglich zum Kurvenausgang früher aufs Gas steigen, da das Motorrad aufrechter aus der Kurve herauskommst.
Die Theorie ist grau ... :roll:

Erst mal vorweg:
ich bin kein Verfechter von Hangoff-Fahren auf der Landstrße, aber in der ein oder anderen Kurve oder in bestimmten Situationen kann man das schon mal machen.

Soo nun zur Füsik :wink:
die Aussage geht ja noch weiter:
Einzige Parameter sind die Haftreibungszahl mH und der Kurvenradius r. mH ist keine Materialkonstante, sondern von mehreren äußeren Faktoren abhängig, die sich wiederum ständig ändern können.
1. Die Haftreibungszahl verändert sich mit der Schräglage. Wenn das nicht so wäre, dann könnt man ja theorethisch 90° Schräglage fahren.
2. Die Schräglage ist daher begrenzt. Zusätzlich ist sie oft auch baubedingt begrenzt (Fussraster etc.) und durch die Reifenform.
3. Um die Schräglage bei gleicher Kurvengeschwindigkeit zu minimieren, kann man den Schwerpunkt verlagern: nach oben und/oder zur Kurveninnenseite. Nach oben geht während der Fahrt schlecht, also nach innen = Hang(ing)-off.

Lazareth


#21

Beitrag von Lazareth » 26.04.2005 17:49

ja, wirst wohl irgendwie deine rasten höher legen müssen, oder gleich den ganzen arsch....

hang off fahre ich lediglich auffer rennstrecke, und das knie geht nur raus, um die fußrasten einigermaßen zu schonen, sonst hab ich ja irgendwann keine mehr...

auf der landstr. wird der arsch leicht zum kurveninneren verschoben, und das knie raus gestreckt, aber nicht grampfhaft auf den boden gedrückt, sieht ja oberlächerlich aus.... vor allem erweckt bei mir der belag auffer landstr. kein vertrauen.... selbst mit MPP hab ich weiterhin respekt, vor allem falls wirklich mal irgendwelche löcher, oder geflickte fahrbahn auftauchen soll, dann hilft der beste reifen nicht mehr....
von demher, auffer landstr. immer locker angehen die sache, auffer renne juckts keinen....

Chef


#22

Beitrag von Chef » 26.04.2005 17:53

Verstehe im Moment auch nicht, warum hier so ein Aufstand wegen HO gemacht wird. Wahrscheinlich fahren über 60 % des Forums so große Schräglagen, daß sie ohne weiteres Knieschleifen können Und bei der Schräglage kann man wohl auch nicht mehr reagieren, wenn plötzlich Dreck o.ä. auf der Gasse liegt.
Abgesehen davon, daß es albern aussehen kann und physikalische Vor. bzw. Nachteile haben soll, hat es für mich als Fahrer sehr große Vorteile:
Durch das umsetzen ( Kurveninneres Knie nach vorne, Becken dabei leicht gedreht ) hab ich ein sichereres Gefühl auf dem Moped. BEsonders kommt das bei schnellen Kurven zum tragen. Manchmal strecke ich auch das Knie leicht ab, wirkt dann als kleine Balancierstange ( ob´s wirklich was bringt, weiß ich nicht. Aber ich fühle mich dabei wohler ). Außerdem schmerzt einem der Hintern nach einer Tour nicht, wenn man sich etwas in Bewegung hält.
Um es nochmal zu betonen: Damit meine ich nicht das " um jeden Preis das Knie auf den Boden drücken" sondern ausschließlich um´s umsetzen. Zum Knieschleifen muß ich dann lediglich das Knie weit rausstrecken, tu ich aber nicht, da ich es nicht brauche.
Achso: Nur mal nebenbei. Ein schleifendes Knie gibt einem auch nochmal ein Gefühl von erhöhter Sicherheit, da man damit einen weiteren Kontakt zur Straße hat.

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#23

Beitrag von Jan Zoellner » 26.04.2005 17:56

> Die Haftreibungszahl verändert sich mit der Schräglage.

Wie meinen?

> Es ist sicher richtig, dass Hanging-Off fahren nicht grundsätzlich der
> Fahrsicherheit dient (aber es kann dazu dienen, weil man abgebrühter wird
> und auch mit extremen Ausweichsituationen und Schräglagen vetraut wird

Und eben nahm man Hanging Off noch, um *weniger* Schräglage zu fahren. *bzzzzzt*

Ansonsten: Lustige Diskussionen hier.

Ciao
Jan
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#24

Beitrag von flyingernst » 26.04.2005 18:02

Also, Hanging-off richtet das Moped etwas auf wodurch man wieder ein paar KM/h schneller fahren kann und auserdem ist das ganze stabiler und verstrauenserweckend bei hohen geschwindigkeiten+schräglagen

aber, soll mans doch auf der Strecke machen und gut. abnehmen oder Moped höher legen oder auf negativferderweg verzichten ...

Konne


#25

Beitrag von Konne » 26.04.2005 18:07

is das denn echt so knapp mit der auspuffanlage
kann ich mir nich vorstelln
was kauft ihr euch son mist auch

wenn du das nich hinbekommst musst du aufpassen dass dir nich der gleiche mist passiert wie common :roll:

SVHellRider


#26

Beitrag von SVHellRider » 26.04.2005 18:09

Jan Zoellner hat geschrieben:> Die Haftreibungszahl verändert sich mit der Schräglage.

Wie meinen?...
Also, die Haftreibung (beim Motorrad) ergibt sich ja aus der "Verzahnung" des Reifengummis mit dem Fahrbahnbelag. Diese Verzahnung verändert sich mit Zu- oder Abnahme der Schräglage.
Das kann man einfach in einem praktischen Versuch nachvollziehen:
man nehme beispielsweise ein Fahrrad und bringe das im Stand in große Schräglage. Irgendwann (je nach Reifen und Untergrundbelag) rutschen die Reifen weg, ohne dass man größere Kraft aufwenden muss.

Konne


#27

Beitrag von Konne » 26.04.2005 18:15


aba fährt man nich beim moppi bis zur kante auf einer gleich großen auflage
deswegen sehn die reifen doch so aus
bist du drüber wird die fläche weniger un du fällst aufe fresse

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#28

Beitrag von svbomber » 26.04.2005 18:22

@Helli: Jetzt ist aber gut mit den Scherzen :lol:

einsamerreiter


#29

Beitrag von einsamerreiter » 26.04.2005 18:22

Aufgrund der größeren Aufstandsfläche des Reifens in Schräglage (zumindest bei Sportreifen) erhöht sich die Haftreibung.
Denn die ist abhängig von Material, Temparatur und Reibungsfläche.

Gleichzeitig kommt aber die Fliehkraft bei Kurvenfahrt dazu, die unangenehmerweise auch noch quadratisch zur Geschwindigkeit steigt.
Deshalb macht´s halt irgendwann *wuppdich*. Besonders wenn zusätzlich zuviel Kraft auf Vorderrad (Bremsen, Gaswegnehmen) oder Hinterrad wirkt (Gasaufreißen).

Und wenn man über die Reifenkante abwinkelt... na ja, ist eh klar...

Gerhard :idea:

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#30

Beitrag von Jan Zoellner » 26.04.2005 18:23

> Irgendwann (je nach Reifen und Untergrundbelag) rutschen die Reifen weg, > ohne dass man größere Kraft aufwenden muss.

Ja, und das liegt daran, daß die auf die Reifen wirkende Gewichtskraft (=Normalkraft) verringert wird.

Ciao
Jan
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