Scottoiler, eine saubere Sache?


Wie mach ich und wo bekomme ich was? Was ist gut und günstig?
B.i.B.


#16

Beitrag von B.i.B. » 19.03.2007 0:49

@B-JT**
Danke für Deine schöne genaue Beschreibung. Habe mir jetzt sowieso den Scotti bestellt.

Hätte nicht mehr damit gerechnet das überhaupt noch einer auf meine Frage antwortet. :wink:

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Gutso
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#17

Beitrag von Gutso » 19.03.2007 1:57

B-JT** hat geschrieben:ABER DIESE SYSTEME SIND NICHT DAZU IN DER LAGE AUF WITTERUNGEINFLÜSSE ODER WECHSELNDE BEANSPRUCHUNG / WEGSTRECKEN / GESCHWINIGKEITSABHÄNGIG ZU REAGIEREN:
HALT INKONTINENT 8O
Immer locker durch die Hose atmen...
Beim Betrieb von diesen Rollenketten, kommt es nicht auf eine solch präzise Dosierung beim Schmieren an. Alles was präziser, als ein gut eingestellter Scotti eine Antriebskette schmieren kann, ist totaler Schwachfug und so überflüssig, wie eine phosphorisierende Sonnenbrille, die man dadurch besser bei Dunkelheit finden kann. So ein Motorrad-Kettengetrieb ist kein Feinmechanikbauteil, dass behutsam wie ein Ei behandelt werden muss, damit es lange hält. Wie schon id073897 schrieb, sind diese elektronischen Schmiersysteme was für „technikverliebte Spielkinder“. Das Entschiedene ist, dass der Verschleiß zwischen Hülse und Rolle nicht zu groß wird. Eine im optimalsten Fall gewünschte hydrodynamische Reibung kann kein Kettenöler gewährleisten (weil der Ölverbrauch enorm wäre), doch die Grenzreibung ist auch vollkommen zufriedenstellend, solange keine dauerhafte Misch- oder Trockenreibung auftritt. Grenzreibung kann man schon gewährleisten, wenn man nach jeder Ausfahrt seine Kette einsprüht und ca. alle 1000 km reinigt. Wer keinen Bock aufs ständige sprühen hat, lässt es eben mit einem manuellen Öler, wie dem Scotti ständig etwas Öl auf die Kette tropfen. Wozu dann dieser überteuerte und überflüssige Elektromurcks, der im Endeffekt nichts bringt?


id073897 hat geschrieben:jaja.

Ist so notwendig, wie der Einsatz von SAP im Handwerksbetrieb mit zwei Mitarbeitern.
Du meinst bestimmt "SAP R/3"?

Der Vergleich ist echt gut 8) :lol: :lol: :lol:

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#18

Beitrag von sv-speedy » 19.03.2007 10:53

Ich weiß ja nicht, woher Gutso immer seine Informationen bezieht, aber der McCoi ist keineswegs teurer als der Scotti. Preislich sind sie gleich, und warum einen Scotti kaufen, wenn es ein technisch perfektes Teil (wie id073897 schrieb) gibt, das auch nicht viel schwieriger zu verbauen ist.

Aber da sollte man doch jedem die Entscheidung selbst überlassen, welches System er bevorzugt. Stahlflexleitungen an Kupplungen sind schließlich auch nur überteuerter und überflüssiger Technikschnickschnack.
Grüsse, Sascha.

Hobbit


#19

Beitrag von Hobbit » 25.03.2007 20:58

@Gusto

Ich finde es immer wieder lustig wie Menschen sich selbst mit Aussagen über Technik als völliger Techniklaie zu erkennen geben.

Wie genau dosiert denn ein Scotti (oder auch ein Kettenoeler.com)?
Sag mal an oder weißt Du das nicht?

Ich denke Du weißt das nicht.

Die Ölviskosität ändert sich mit der Außentemperatur ständig mit und damit auch die abgegebene Ölmenge. Jetzt könnte man sagen das sind nur kleine Schwankungen aber das ist leider nicht der Fall. Diese Ölviskositätsunterschiede sind der Grund weshalb die Dosierung des Scottoilers eigentlich nie so recht passt (ich bin 105 000 km Scotti gefahren, also bitte keine Ansagen wie bei mir stimmt die Einstellung immer und ich verstell nie was, das geht gar nicht).
Damit Du nicht erst probieren musst, ich habe die Ölviskosität von Kettenhaftölen entsprechend der Temperatur gemessen. Denn mein CLS Kettenöler hat die " überflüssige" Eigenart die Viskosität durch sich mit der Temperatur ändernden Steuerzeiten auszugleichen.

Zwischen 10°C und 30°C ist der Unterschied in der Ölviskosität ca.410%. Wenn man es von 0°C auf 30°C beobachtet sind es ca. 1400 %.
um das etwas einzugrenzen und damit bei niedrigen Temperaturen überhaupt noch Öl fließt und bei hohen Temperaturen die Brühe nicht einfach durchläuft gibt es von Scottoil zwei Öle mit unterschiedlichen Grundviskositäten für unter und für über 20°C.
Der Mccoi hat das Problem mit der Ölviskosität übrigens so gut wie nicht, da er immer eine definierte Ölmenge durch die Ölleitung pumpt.

Der Scotti ist nun fast 30 Jahre alt und er funktioniert mit Einschränkungen. Systeme, die seine Schwächen nicht teilen als unnütz zu bezeichnen deutet meiner Meinung nach auf Unreife und auf fehlendes technisches Verständniß hin.

Was ich auch mal loswerden möchte ist das ewige rumgejammer wegen Preisen von Produkten. Meist handelt es sich bei den bejammerten Waren ja um hochwertige und technisch aufwendige Produkte.
Wenn jemand nicht so viel Geld ausgeben möchte oder kann ist gut (man kann übrigens auch auf eine Anschaffung sparen, auch wenn das aktuell wohl vielfach nicht bekannt oder unpopulär ist). Die Leute, die aber immer nur Preise vergleichen gehen mir entschuldigun den Ausdruck, voll auf die Nüsse.
Ist es vieleicht nicht besser mal die Technik, die Funktion und den Service zu vergleichen?
Manchmal ist ein Produkt, dass mehr kostet nämlich das preiswertere.

Ich bin auch dieses Jahr zum Treffen an der Stiege. Wenn es jemanden interessiert kann ich ja mal die Messergebnisse der Ölviskosität ausdrucken und mitbringen und wir können gerne mal ein einen Systemvergleich vor Ort machen.

id073897


#20

Beitrag von id073897 » 25.03.2007 22:26

Sehr hübsch. Noch hübscher wär's gewesen, wenn Du die Reynoldszahl dazu ausgerechnet hättest, weil man dann leicht die Änderung des Volumenstroms in Abhängkeit der Viskosität hätte bestimmen können. Die allein interessiert nämlich. Mich allerdings würde auch interessieren, welche durchschnittliche Geschwindigkeit der Flüssigkeit Du in die Gleichung aufgenommen hättest.

Ach, vielleicht überlassen wir das Gutso als kleine Übung. War der Besuch der Vorlesung dann doch nicht ganz nutzlos :mrgreen:

Gruss,
Gunter

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#21

Beitrag von Ronaan » 25.03.2007 23:54

Hobbit hat geschrieben:Ich bin auch dieses Jahr zum Treffen an der Stiege. Wenn es jemanden interessiert kann ich ja mal die Messergebnisse der Ölviskosität ausdrucken und mitbringen und wir können gerne mal ein einen Systemvergleich vor Ort machen.
Nein, da ich eh keine Ahnung hab - aber mich würde interessieren ob's wieder eine SpezialAnbauAktion gibt? Da war doch letztes Jahr was? Überlege gerade, ob ich in dem Jahr mal was für meine Faulheit tun soll :wink:
Gewichtstuning fängt beim Fahrer an ;)

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Gutso
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#22

Beitrag von Gutso » 26.03.2007 0:49

@ id073897

Mal ehrlich was würde das bringen, sich hier groß über die Strömungslehre zu unterhalten, wenn unsere SVrider-Tuner nicht mal sowas einfaches wie die Mechanik nachvollziehen können.
:arrow:
viewtopic.php?t=38748&p=8898749&highlight=#8898749


Hobbit hat geschrieben:Der Scotti ist nun fast 30 Jahre alt und er funktioniert mit Einschränkungen.

Und das schmieren per Hand ist schon so alt, wie die Idee der Rollenette selbst und es funktioniert bis heute wunderbar, auch mit Einschränkungen.


Ich habe mal einen fiktiven aber witzigen Spot gesehen:
In dem Spot wird gezeigt, dass die Amerikaner Millionen von Dollar dafür ausgegeben haben einen Füllfederhalter, der auch in der Schwerelosigkeit ohne zu klecksen schreibet, für ihre Astronauten entwickelt. Auf der Raumstation begegnen sich dann ein russischer und ein amerikanischer Astronaut und der Ami zeigt dem Russen stolz die neue Errungenschaft und erzählt was für Kosten und Entwicklungsarbeit hinter diesem Füllfederhalter stecken. Daraufhin zückt der Russe einen Bleistift aus seiner Hemdtasche raus und sagt zum Ami, dass der Bleistift genauso gut seinen Zweck erfüllt und nicht extra neu entwickelt werden musste.

B.i.B.


#23

Beitrag von B.i.B. » 26.03.2007 1:23

Gutso hat geschrieben: dass der Bleistift genauso gut seinen Zweck erfüllt und nicht extra neu entwickelt werden musste.
:top: am besten montiere ich noch ein Laptop aufs Möppi, welches mit einem Diagnoseprogramm die Ölzuführung überwacht. :roll:

Ich habe meinen Scotti heute montiert und bin sehr zufrieden. Ich glaube die Kette wird genauso lange halten, wie eine die mit einem anderen Kettenöler betrieben wird. Man kann alles auch übertreiben.

Hobbit


#24

Beitrag von Hobbit » 26.03.2007 20:44

Hallo,

ich bin dieses Jahr mit meinem Stand auf der Stiege und verbaue dort auch vor Ort.

@B.i.B.

nach nur ein paar Stunden schon so eine Aussage zu machen ist nicht schlecht. Vieleicht sollte ich Dich fragen ob Du meinen Versuch übernimmst, das spart emens Zeit und damit Geld. Wir haben für die Entwicklung des CLS 200µ fast ein Jahr gebraucht.

Was nutzbringend oder nutzlos ist sollte jeder für sich selbst entscheiden, ganz nach meinem Motto: Jeder wie er mag.
Ich denke aber ihr habt bisher nur den Scottoiler ausprobiert. Aussagen über andes Systeme zu treffen steht nur dem zu, der sie auch getestet hat. Über etwas zu urteilen, dass man nicht kennt ist, sagen wir nicht sehr klug.

Ich habe zur Berechnung des Ölflusses bei den entsprechenden Temperaturen übrigens keine Formeln verwendet. Ich habe eine ziemlich lange Testreihe durchgeführt.

Ich habe ein Gestell mit Öltank, Ventil, Einstellventil und Ölleitung gebaut. Den Ölfluss habe ich über das Drosselventil dann so eingestellt, dass eine bestimmte Ölmenge durchfließt. Das Ganze habe ich dann bei entsprechenden Temperaturen jeweils 30 Minuten laufen lassen. Das abgetropfte Öl habe ich dann gewogen und schon hat man ein Ergebniss mit dem man arbeiten kann. Ich habe die Tests drei mal wiederholt um eventuelle Fehler zu erkennen.
Da ich den Scottoiler 105 000 km gefahren habe kenne ich die Schwachpunkte dieses Systems genau und ich bin sicher der ein oder andere wird sie auch noch kennen lernen, wenn er ehrlich zu sich selbst ist und sich nicht selbst was vormacht wird er es denn auch zugeben.

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#25

Beitrag von Gutso » 26.03.2007 22:09

*Edit*

Habe eigentlich keinen Bock auf weitere Diskussionen. Ist mir nämlich irgendwie doch zu blöd das Ganze, weil es eh zu nichts führt.
Zuletzt geändert von Gutso am 27.03.2007 5:26, insgesamt 2-mal geändert.

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#26

Beitrag von Ronaan » 26.03.2007 23:14

Ihr habt schon prinzipiell Recht, aber wenn jeder nur das kaufen würde was er wirklich "braucht" und was von der Anwendung her notwendig ist... wären wir noch quasi in der Steinzeit :wink:

Niemand "braucht" elektrische Fensterheber im Auto. OK vielleicht 3 Leute auf der Welt die nur einen Arm haben und ... nein, vertiefen wir's nicht.

Niemand "braucht" Musikanlagen mit 2kW im Auto, oder Fernseher mit 150 cm Diagonale im Wohnzimmer... oder um beim eigentlichen Thema zu bleiben, einen Regensensor im Auto... die Wischer kann man auch so betätigen...

Nur manche freuen sich halt an so Spielereien und sind bereit mehr Geld dafür auszugeben als für den Standard. Die sind auch alle "besser" als die dazugehörige Standardanwendung, aber wie schon gesagt wurde, ist die Frage ob man's "braucht" ;)

Am Ende muss jeder selbst mit seinem Geldbeutel ausdiskutieren was er "braucht" 8)
Gewichtstuning fängt beim Fahrer an ;)

B.i.B.


#27

Beitrag von B.i.B. » 27.03.2007 0:44

@Hobbit
Ich wollte Dich mit meiner Äußerung garantiert nicht angreifen. Das Du ebenfalls ein erstklassiges, wenn nicht sogar besseres System entwickelt hast, zweifel ich auch gar nicht an. Gutso bringt es ziemlich treffend auf den Punkt. (welcher Einsatzzweck)

In erster Linie es für mich eine Kostenfrage. Der Kettenöler ist in meinen Augen schon ein ziemliches Luxusprodukt. Ich habe für meinen Scotti 104 Euro bezahlt.
Deiner hingegen kostet irgendwas um 200 Euro. Irgendwo ist für mich die Schmerzgrenze erreicht, wenn ich mir schon so einen Luxus gönne.
Für die Kilometer die ich im Jahr zurücklege, wohlgemerkt nur bei schönem Wetter, reicht mir der Scotti also vollkommen aus!
Wäre ich der Tourenfahrer, welcher immer und bei jeder Witterung unterwegs ist, hätte ich Deinem System wahrscheinlich auch den Vorzug gegeben. :wink:

Ich hoffe Du verstehst mich jetzt. Einfach muss nicht immer schlecht sein. Auch wenn es besseres gibt, muss jeder entscheiden, ob er es wirklich braucht.

Und Deinen Öler schaue ich mir auf dem Treffen mal an und Du kannst mir gerne dann noch einmal explizit die Vorzüge Deines Systems erörtern.

id073897


#28

Beitrag von id073897 » 27.03.2007 8:41

Ronaan hat geschrieben:Nur manche freuen sich halt an so Spielereien und sind bereit mehr Geld dafür auszugeben als für den Standard. Die sind auch alle "besser" als die dazugehörige Standardanwendung, aber wie schon gesagt wurde, ist die Frage ob man's "braucht" ;)
Meine Rede.

Und alle Systeme kranken am gleichen Symptom: der wirkliche Zustand der Kettenschmierung wird von keinem System geprüft, von einer wirklichen Regelung mal ganz zu schweigen. Das ist aber das, was letztendlich zählt. Alles andere ist Augenwischerei, da hilft auch die schönste Technik nichts.

Gruss,
Gunter

Hobbit


#29

Beitrag von Hobbit » 27.03.2007 18:51

Das ist ja auch nicht nötig. Wenn die Steuerung funktioniert geht man von einer bestimmten benötigten Ölmenge aus und die führt man der Kette dann zu. Ändert sich an der Fahrbahn (Endurofahrten, Sand...) oder an der Witterung etwas kann man nachstellen.
Außerdem wird bei einigen Systemen sehr wohl geregelt da werden Geschwindigkeit, Temperatur beim Mccoi auch noch Regen (auch wenn das nicht so funktioniert) werden berücksichtigt.
Das Problem ist und bleibt die Ölviskosität, die Geschwindigkeit beispielsweise spielt im normalen Landstraßenbetrieb eine eher geringe Rolle.

id073897


#30

Beitrag von id073897 » 27.03.2007 19:48

Hobbit hat geschrieben:Außerdem wird bei einigen Systemen sehr wohl geregelt
Eben nicht. Wie auch, wenn der Schmierzustand der Kette nicht erfasst werden kann? Keines der Systeme kann das. Es wird maximal gesteuert, aber letztlich ist immer der Fahrer die Rückkopplung, denn der ermittelt ermittelt über den Zustand der Kette (und ggf. der Felge :-)) die Stellgröße.

Also hat man lediglich zwei Arten von Steuerungen: eine komplexere und eine weniger komplexe, von denen beide ihre Wirksamkeit gezeigt haben.

Gruss,
Gunter

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