Murmansk-Nordkapp - 10'000 KM auf meiner Suzuki SV 650 S


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Re: Murmansk-Nordkapp - 10'000 KM auf meiner Suzuki SV 650 S

#16

Beitrag von FlatlinerX » 20.12.2011 1:48

Auf dem Rückweg in die Zivilisation ist dann plötzlich wieder viel Verkehr ins "Naherholungsgebiet".
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Ankunft in Murmansk.
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Die berühmte Aljosha-Statue. Die muss man gesehen haben um zu glauben, wie gross die wirklich ist.
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Jaja, die Russen und ihre Denkmäler. :)

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Re: Murmansk-Nordkapp - 10'000 KM auf meiner Suzuki SV 650 S

#17

Beitrag von FlatlinerX » 20.12.2011 1:50

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Auf dem Weg von Murmansk an die norwegische Grenze gibt es hauptsächlich Militärbasen mit coolen Denkmälern und hässliche Städte, deren einziger Sinn und Zweck der Abbau von Metallen ist.
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Re: Murmansk-Nordkapp - 10'000 KM auf meiner Suzuki SV 650 S

#18

Beitrag von FlatlinerX » 20.12.2011 1:52

Jaja, die russische Grenze. Wenn es etwas gibt, was die Russen ernst nehmen, dann ihre Grenzen. 60 Kilometer vor der Grenze der erste Checkpoint. Schlagbaum, Maschinengewehr und Passkontrolle. 40 Kilometer später nochmals. Diesmal ist die Kontrolle etwas genauer. Die letzten 20 Kilometer darf ich nur ohne Halt zurücklegen, mit konstanter Geschwindigkeit, ohne zu fotografiere und ohne mich umzusehen! Diesen Satz hat der werte Soldat auch auf Englisch auswendig gelernt. Mein Nummernschild wird zusammen mit der Zeit per Funk durchgegeben. An der Strasse stehen immer mal wieder Wachtürme, die den Wald nur so eben überragen und schauen, ob ich auch wirklich nicht anhalte oder ein böses Foto mache. Ich komme mir vor wie im Kalten Krieg.

Aber der eigentliche Grenzübertritt steht noch an. Die Formulare sind dieses mal schnell ausgefüllt und abgestempelt. Dafür interessiert sich der augenscheinlich gelangweilte Zöllner (Montag morgen, ausser mir keine Kundschaft) sehr für meine ausgedruckten und beschriebenen Karten. Na super. Alsbald gesellt sich der Vorgesetzte dazu und sie diskutieren mit böser Miene - natürlich auf Russisch - über mich. Nach aussen locker, aber innerlich am Zittern frage ich "Problem?". Das "Da" verstehe ich noch, alles weitere ist für mich nur Kauderwelsch. Mein "Ya ne ponimaju" - inzwischen habe ich gelernt, was "Ich verstehe nicht" auf russisch heisst - hilft mir wohl nicht weiter. Mein Einwurf "yandex.ru" (das russische äquivalent von Google, wo ich das Kartenmaterial her habe) wird ignoriert. Weitere 10 Minuten diskutieren die beiden und zeigen immer wieder auf den eingekreisten Punkt (ein Wasserfall in Karelien) und schauen mich dabei böse an. Irgendwann haben sie genug gespielt mit mir, und lassen von mir ab. Was der wirkliche Grund für das Aufgebahren ist - keine Ahnung.

Immerhin mache ich noch mein böses Foto von der Grenze, aus dem Duty Free Shop.
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Übrig bleibt ein komischer Eindruck von Russland. Äusserst gastfreundliche und liebe Menschen auf der einen Seite, unfreundliche Grenzer und Tankwarte auf der anderen. So ziemlich alle, die am arbeiten waren, waren neutral bis unfreundlich. Liegt es an der Arbeitsmoral? Ich weiss es nicht.. Nur eines steht für mich fest: Ich komme wieder. Aber dann mit Russisch im Gepäck.


Norwegen begrüsst mich vorerst noch mit Sonnenstrahlen - die letzten acht Tage in Russland war ich ja mit 25°+ und Sonnenschein sehr verwöhnt.
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Auch die norwegische Seite der Grenze (Grense Jakobselv) wird ernst genommen. Ist schliesslich eine NATO-Grenze.
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Re: Murmansk-Nordkapp - 10'000 KM auf meiner Suzuki SV 650 S

#19

Beitrag von FlatlinerX » 20.12.2011 1:55

Über Nacht kommt der Temperatursturz. Von 26°C und Sonnenscheif auf 6°C und Regen. Na immerhin bin ich hier weit jenseits der Polarkreises. Nach zwei Tagen leiste ich mir ein Motelzimmer (von ursprünglich € 210.- (!!) auf immer noch stolze € 130.- herunter gehandelt), um meine Sachen zu trocknen.
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Die einsame und wunderschöne Strecke nach Hamningberg (der drittnördlichste anfahrbare Punkt auf Kontinentaleuropa)
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Auf dem Weg zum Nordkapp
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Re: Murmansk-Nordkapp - 10'000 KM auf meiner Suzuki SV 650 S

#20

Beitrag von FlatlinerX » 20.12.2011 1:56

Nun bin ich definitiv wieder im touristischen Gebiet angekommen. Daran muss ich mich auch erst wieder gewöhnen.
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Der starke Wind fordert Improvisierungstalent.
70.jpg

Mit dem Nordkapp habe ich den Wendepunkt der Reise erreicht und kehre um. Der nächste Teil kommt demnächst.

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Re: Murmansk-Nordkapp - 10'000 KM auf meiner Suzuki SV 650 S

#21

Beitrag von FlatlinerX » 20.12.2011 2:08

Biedi hat geschrieben:Musst halt mehrere Antworten erstelllen, ich denk das würde sich lohnen :wink:
Kein Problem. Ist zwar etwas mehr Aufwand, aber passt schon.
Munky hat geschrieben:
Schwarzwälder hat geschrieben:8O 8O Meine vollste, allergrößte Hochachtung! Hammertour, Mega gutes Video!
Teilweise ja Strecken, wo selbst die Trullen mit Ihren GS Kisten sich inne Bux gemacht hätten aus Sorge, dass Ihr Möp dreckig wird. Und du kachelst da mit Tourenbereifung lang....GEIL!!!!!!!!

Noch mal: Hammer geile Tour, Hammer geiles Video! Und: Abartiger Neid meinerseits!
dem ist nichts hinzuzufügen
Also die SV hats nicht gestört, die läuft auch jetzt, gute 10'000km nach der Tour nach wie vor tadellos. Und GSen habe ich in Russland tatsächlich keine getroffen. Nur ein paar wenige Russen auf Japanern und ein Ami auf einem Nippon-Chopper. Die GSen mit voller Touratech-Ausrüstung waren dafür dann am Nordkapp übervertreten. :wink:

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Re: Murmansk-Nordkapp - 10'000 KM auf meiner Suzuki SV 650 S

#22

Beitrag von sorpe » 20.12.2011 9:52

Dazu gehört schon sehr viel Mut, solch eine Tour alleine zu absolvieren.
:toll: Meinen größten Respekt! :) grins
Sehr eindrucksvolle Bilder und aufwändige Videos. :ACK:
Gruß,
Martin
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Re: Murmansk-Nordkapp - 10'000 KM auf meiner Suzuki SV 650 S

#23

Beitrag von supafreak » 20.12.2011 10:39

Einfach der Hammer! Daumen hoch :-)
grüßle

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Re: Murmansk-Nordkapp - 10'000 KM auf meiner Suzuki SV 650 S

#24

Beitrag von Biedi » 20.12.2011 10:43

Habs mir auch mal gerade reingezogen.
Meinen vollsten Respekt dafür, da muss man echt Eier in der Hose haben so etwas alleine zu fahren :!:
So etwas ist bestimmt eine echte Lebenserfahrung, ich glaube das erzählt man jedes mal seinen Enkeln wenn die zu Besuch kommen :mrgreen:

Absolut Geil ;) bier

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Re: Murmansk-Nordkapp - 10'000 KM auf meiner Suzuki SV 650 S

#25

Beitrag von DerJimmy » 20.12.2011 11:19

Einfach nur geil.
Respekt zu dieser Tour!
Stell ich mir anstrengend aber auch wunderschön vor wie die Bilder es erahnen lassen.
Gruß Jimmy

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Re: Murmansk-Nordkapp - 10'000 KM auf meiner Suzuki SV 650 S

#26

Beitrag von IMSword » 20.12.2011 13:50

DerJimmy hat geschrieben:Einfach nur geil.
Respekt zu dieser Tour!
Stell ich mir anstrengend aber auch wunderschön vor wie die Bilder es erahnen lassen.
Was soll ich noch schreiben.
Ich schließe mich meinen Vorrednern an. Mächtig viel Respekt für solch eine Aktion :top:
Kaum macht man's richtig, schon funktioniert's

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Re: Murmansk-Nordkapp - 10'000 KM auf meiner Suzuki SV 650 S

#27

Beitrag von Schwarzwälder » 20.12.2011 15:19

Aber ein paar Fragen hätte ich ja doch, die sicher allgemein interessieren :?: :!: :?:

Was ist mit den technischen Punkten wie:

Welchen Reifen bist du gefahren und musstest du wechseln ( gewollt oder ungewollt )
bei 10.000 km müsstest du theoretisch nen Ölwechsel gemacht haben ( lt. Serviceplan :D ) hast du?
Was war mit Kettenschmierung / Reinigung und zudem allgemeine Sachen wie Sprit in Russland etc.

Danke für Info

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Re: Murmansk-Nordkapp - 10'000 KM auf meiner Suzuki SV 650 S

#28

Beitrag von Biedi » 20.12.2011 15:21

Schwarzwälder hat geschrieben: Welchen Reifen bist du gefahren und musstest du wechseln ( gewollt oder ungewollt )
So wie ich das sehe müsste das ein PiRo3 sein.

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Re: Murmansk-Nordkapp - 10'000 KM auf meiner Suzuki SV 650 S

#29

Beitrag von sorpe » 20.12.2011 15:44

Biedi hat geschrieben:So wie ich das sehe müsste das ein PiRo3 sein.
Ja, ist ein MPR3.
Ich weiß zwar nicht wie der Verschleiß bei der 650er und auf den doch tlw. sehr schlechten Straßen ist, jedoch hält der auf meiner 1000er locker 10tkm. Es könnte also sein, dass er sogar ohne Reifenwechsel ausgekommen ist.
Schwarzwälder hat geschrieben:Aber ein paar Fragen hätte ich ja doch, die sicher allgemein interessieren :?: :!: :?:
... Kettenschmierung
Der Punkt interessiert mich auch!
Gruß,
Martin
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Re: Murmansk-Nordkapp - 10'000 KM auf meiner Suzuki SV 650 S

#30

Beitrag von FlatlinerX » 20.12.2011 16:04

Schwarzwälder hat geschrieben:Aber ein paar Fragen hätte ich ja doch, die sicher allgemein interessieren :?: :!: :?:

Was ist mit den technischen Punkten wie:

Welchen Reifen bist du gefahren und musstest du wechseln ( gewollt oder ungewollt )
bei 10.000 km müsstest du theoretisch nen Ölwechsel gemacht haben ( lt. Serviceplan :D ) hast du?
Was war mit Kettenschmierung / Reinigung und zudem allgemeine Sachen wie Sprit in Russland etc.

Danke für Info
Das habt Ihr richtig erkannt, das war ein PiRo3. Da ich sowieso meist recht vorsichtig gefahren bin, hielt der die 10'000KM locker durch. Erst die Autobahnstrecke Dänemark-Deutschland-Holland-Deutschland-Schweiz hat ihn kleingekriegt.
Ich hatte ein Reifenflickset dabei, für den Notfall. Ausserdem musste ich nach 1500km auf russischen Strassen in Murmansk gut 1.2 bar nachfüllen, um wieder 2.5/2.9 bar zu haben!! Bin sehr zufrieden mit dem Reifen. ;) bier

Vor und nach der Tour habe ich einen Service machen lassen, was natürlich auch einen Ölwechsel beinhaltet. Ausserdem habe ich bei Halbzeit etwa einen halben Liter Öl nachgegossen.

Kettenschmierung? Fast jeden Abend nach dem Zelt aufstellen. Hatte so einen Mini-Radheber von Louis dabei, damit geht das kinderleicht.

Die Spritversorgung war der einzige Punkt, der mir vor der Reise wirklich Sorgen bereitete. Die Tankstellendichte ist im Hinterland nicht wirklich grossartig. Deswegen habe ich an jeder Tankstelle nachgetankt, egal wenn ich auch nur 50km seit dem letzten Mal gefahren bin. Ausserdem hatte ich einen 5l-Kanister dabei für Notfälle. Theoretisch wäre ich inkl. Notfallkanister etwas über 400 KM weit gekommen. Ja, 400 Kilometer. Einmal bis auf 90 beschleunigen und dann Geschwindigkeit halten - das wars. :lol: Die grösste Distanz ohne Tankstelle (sogar ohne Dörfer oder sonstetwas) waren 220km. Die Tankstelle nach dieser Strecke hatte dann nur noch 92-oktaniges.

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