1. 2. 3. ohne Kupplung, Kupplungsschaden?


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1. 2. 3. ohne Kupplung, Kupplungsschaden?

#1

Beitrag von mardock » 14.07.2012 10:35

Hallo liebe SVler,

bei meiner knubbel 2001 habe ich in folgendes festgestellt und wollte von den Profis hier gerne wissen, ob das normal ist, oder ob hier was kaputt/falsch eingestellt ist, da ich meine knubbel vor 3 Wochen von nem Händler gekauft hab und deshalb noch Garantie (?!) habe. Also zum Problem:

Beim langsamen losfahren im 1. belaste ich den Schalthebel vor um in den 2. zu schalten (mach ich generell beim schalten, da ich wenns mal schneller gehen muss generell ohne Kupplung schalte). Hierbei kommt es des öfteren dazu, dass der 2. einfach reinspringt. Gleiches passiert ab und an, jedoch seltener vom 2. zu 3. Hierbei habe ich auch definitiv keinen Schub/Last-Wechsel, da ich den Gasgriff nie kurz schließe, wie es ja beim normalen schalten ohne Kupplung der Fall wäre.
Ausserdem kann ich manchmal, keine Ahnung woran das liegt, vom 3. in den 2. runterschalten, einfach nur durch leichten Druck auf den Schalthebel, vollkommen ohne Kupplung ... :?: :?: :?: :?: :?:

Ist das normal, also ist das bei euch auch so?
Ist an meiner Knubbel was kaputt???
Sollte ich sie zu meinem Händler bringen, oder ist das was das nicht unter diese 1-jährige Händlergarantie fällt?

Danke schonmal vielmals für eure hilfe!

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Longnose
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Re: 1. 2. 3. ohne Kupplung, Kupplungsschaden?

#2

Beitrag von Longnose » 15.07.2012 14:36

das kommt ein bisschen auf die drehzahl an, bei der du das machst. du schreibst beim "langsamen anfahren", da geh ich jetzt mal von aus, dass die drehzahl ziemlich niedrig ist. da passiert mir das auch ab und an, dass die gänge schon kurz vorher reinspringen, weil ich den hebel etwas vorspanne. irgendwann bekommt man da aber ein gefühl für, wann man wie stark am hebel ziehen/drücken muss, damit die gänge flutschen. bei hohen drehzahlen kommt das allerdings nie vor, da muss ich das gas leicht schließen, um ohne kupplung zu schalten (egal ob hoch oder runter).

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Re: 1. 2. 3. ohne Kupplung, Kupplungsschaden?

#3

Beitrag von mardock » 15.07.2012 14:54

Endlich eine Antwort ;)
Danke dafür, klingt auch sehr logisch.
Ja kommt nur bei niedriger Drehzahl vor, also ist das Mysterium anscheinend gelöst ;) Dann brauch ich mir darum mal keine Sorgen mehr machen, danke :)

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hannes-neo
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Re: 1. 2. 3. ohne Kupplung, Kupplungsschaden?

#4

Beitrag von hannes-neo » 15.07.2012 18:25

Fraglich ist, warum kein Ruck durch die Maschine geht, wenn du hochschaltest...
Wie hoch ist dabei die Drehzahl???
Star mich nicht so an, ich bin auch nur eine Signatur!

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Re: 1. 2. 3. ohne Kupplung, Kupplungsschaden?

#5

Beitrag von mardock » 15.07.2012 18:55

wenn ich halt so dahintucker mit 2000rpm und dann am Hebel hochzieh gibt's nen kurzen Ruck und der 2. Gang ist drin und die sv tuckert weiter ... :)

Wie gesagt, nur bei gaaaanz langsamem "anschleichen" passiert das...

Velvet


Re: 1. 2. 3. ohne Kupplung, Kupplungsschaden?

#6

Beitrag von Velvet » 15.07.2012 19:56

Hi,

bei der richtigen Drehzahl kann man auch ohne zu Kuppel schalten - aber "gesund" ist das sicherlich nicht. Erhöht den Verschleiß schon sehr. Also ich denke nicht dass da schon was kaputt ist, aber hört sich schon gut ausgelutscht an... Naja muss ja jeder selber wissen wie er mit seinem Motorrad umgeht... :)

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Re: 1. 2. 3. ohne Kupplung, Kupplungsschaden?

#7

Beitrag von fr33styl3max » 15.07.2012 20:04

Velvet hat geschrieben:Hi,

bei der richtigen Drehzahl kann man auch ohne zu Kuppel schalten - aber "gesund" ist das sicherlich nicht. Erhöht den Verschleiß schon sehr. Also ich denke nicht dass da schon was kaputt ist, aber hört sich schon gut ausgelutscht an... Naja muss ja jeder selber wissen wie er mit seinem Motorrad umgeht... :)
Wenn man mit der richtigen Technik ohne zu Kuppeln schaltet ist das überhaupt nicht schädlicher für das Getriebe und sogar schonender für die Kupplung. Man muss nur in dem Moment den Schalthebel betätigen, wo das Getriebe unbelastet ist (beim Beschleunigen kurz ein wenig Gas wegnehmen), dann gehen die Gänge auch sehr weich rein. Beim runterschalten ist das ein wenig komplizierter und wirkt sich negativ auf den Bremsweg aus. Aber vom Prinzip her ist es ähnlich, wie beim hochschalten.
Chinese am Steuer, das wird teuer!

Manchmal steht hier etwas, heute nicht!

Rico101080


Re: 1. 2. 3. ohne Kupplung, Kupplungsschaden?

#8

Beitrag von Rico101080 » 15.07.2012 20:08

fr33styl3max hat geschrieben:
Velvet hat geschrieben:Hi,

bei der richtigen Drehzahl kann man auch ohne zu Kuppel schalten - aber "gesund" ist das sicherlich nicht. Erhöht den Verschleiß schon sehr. Also ich denke nicht dass da schon was kaputt ist, aber hört sich schon gut ausgelutscht an... Naja muss ja jeder selber wissen wie er mit seinem Motorrad umgeht... :)
Wenn man mit der richtigen Technik ohne zu Kuppeln schaltet ist das überhaupt nicht schädlicher für das Getriebe und sogar schonender für die Kupplung. ...
Das is so wie mit Crash Pads: Wenn man sie nicht benutzt ist das auch schonender für die Pads ;) (Sorry aber die Antwort hat einfach darum gebettelt sowas zu schreiben)

Velvet


Re: 1. 2. 3. ohne Kupplung, Kupplungsschaden?

#9

Beitrag von Velvet » 15.07.2012 20:16

fr33styl3max hat geschrieben:
Velvet hat geschrieben:Hi,

bei der richtigen Drehzahl kann man auch ohne zu Kuppel schalten - aber "gesund" ist das sicherlich nicht. Erhöht den Verschleiß schon sehr. Also ich denke nicht dass da schon was kaputt ist, aber hört sich schon gut ausgelutscht an... Naja muss ja jeder selber wissen wie er mit seinem Motorrad umgeht... :)
Wenn man mit der richtigen Technik ohne zu Kuppeln schaltet ist das überhaupt nicht schädlicher für das Getriebe und sogar schonender für die Kupplung. Man muss nur in dem Moment den Schalthebel betätigen, wo das Getriebe unbelastet ist (beim Beschleunigen kurz ein wenig Gas wegnehmen), dann gehen die Gänge auch sehr weich rein. Beim runterschalten ist das ein wenig komplizierter und wirkt sich negativ auf den Bremsweg aus. Aber vom Prinzip her ist es ähnlich, wie beim hochschalten.
Ja, das mag ja sein... Da wir aber alle keine Roboter sind und mit Sicherheit nicht den exakt genauen Zeitpunkt wo deine Aussage zutrifft beim Schalten treffen... Ist die Theorie zwar schön, aber wie so oft in der Praxis leider nicht zu gebrauchen ;)

Martin650


Re: 1. 2. 3. ohne Kupplung, Kupplungsschaden?

#10

Beitrag von Martin650 » 15.07.2012 20:36

Wer von euch Spezialisten hat schonmal so ein klauengeschaltetes Motorradgetriebe von innen gesehen ? Wenn man sich die Mechanik mal genauer anschaut, dann wird jedem halbwegs mechanisch begabten auffallen, daß die Schaltklauen am Besten rein- und rausflutschen wenn eine Seite des Antriebsstrangs entlastet ist. Da die Verbindung Hinterrad - Geriebeausgangswelle nicht zu trennen ist sollte also die Kurbelwellenseite kraftlos gemacht werden um die Klaue möglichst schonend einrasten zu können. Wenn man das ohne Kupplung macht, muss die Schaltgabel den Gang unter Last reindrücken, was bis zum Verbiegen der Schaltgabel führen kann. Also immer schön kuppeln, dann wird so ein Getriebe auch alt.

Klar gibts den Sonderfall, daß sich nach dem Trennen des einen Gangs und vor dem Einrasten des nächsten Gangs beide Wellen gleich schnell drehen und der Gang ohne Küpplung eingelegt werden kann, aber das kommt ehen selten vor.

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Re: 1. 2. 3. ohne Kupplung, Kupplungsschaden?

#11

Beitrag von fr33styl3max » 15.07.2012 20:41

Martin650 hat geschrieben:Wer von euch Spezialisten hat schonmal so ein klauengeschaltetes Motorradgetriebe von innen gesehen ? Wenn man sich die Mechanik mal genauer anschaut, dann wird jedem halbwegs mechanisch begabten auffallen, daß die Schaltklauen am Besten rein- und rausflutschen wenn eine Seite des Antriebsstrangs entlastet ist. Da die Verbindung Hinterrad - Geriebeausgangswelle nicht zu trennen ist sollte also die Kurbelwellenseite kraftlos gemacht werden um die Klaue möglichst schonend einrasten zu können. Wenn man das ohne Kupplung macht, muss die Schaltgabel den Gang unter Last reindrücken, was bis zum Verbiegen der Schaltgabel führen kann. Also immer schön kuppeln, dann wird so ein Getriebe auch alt.

Klar gibts den Sonderfall, daß sich nach dem Trennen des einen Gangs und vor dem Einrasten des nächsten Gangs beide Wellen gleich schnell drehen und der Gang ohne Küpplung eingelegt werden kann, aber das kommt ehen selten vor.
Vor der Aussage kapituliere ich und unterlasse es in Zukunft, auch wenn die Gänge ziemlich weich reingingen. Ich habe mir das klauengeschaltete Motorradgetriebe noch nicht von innen angesehen.
Kann es sein, dass das Sportmaschinen Getriebe etwas anders aufgebaut ist und man dort mit der Technik recht verschleißfrei ohne Kupplung schalten kann?
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fred


Re: 1. 2. 3. ohne Kupplung, Kupplungsschaden?

#12

Beitrag von fred » 15.07.2012 21:13

Martin650 hat geschrieben:Wenn man sich die Mechanik mal genauer anschaut, dann wird jedem halbwegs mechanisch begabten auffallen, daß die Schaltklauen am Besten rein- und rausflutschen wenn eine Seite des Antriebsstrangs entlastet ist. Da die Verbindung Hinterrad - Geriebeausgangswelle nicht zu trennen ist sollte also die Kurbelwellenseite kraftlos gemacht werden um die Klaue möglichst schonend einrasten zu können. Wenn man das ohne Kupplung macht, muss die Schaltgabel den Gang unter Last reindrücken, was bis zum Verbiegen der Schaltgabel führen kann.
Was du sagst scheint einleuchtend, allerdings glaube ich dass du durch das Spiel im Antriebsstrang eine momentane Entlastung der Motorseite hast wenn du die Drosselklappen schliesst, die dazu führt dass der Gangwechsel relativ geräuschlos verläuft.

MfG

Martin650


Re: 1. 2. 3. ohne Kupplung, Kupplungsschaden?

#13

Beitrag von Martin650 » 15.07.2012 21:36

Natürlich kann man die Gänge reindrücken und oft wird der Eindruck erweckt, daß es ein weicher Gangwechsel war. Was man aber wissen sollte ist, daß die Klaue dann evtl nur halb im Gangrad eintaucht und dann eben auch nur die halbe Fläche anliegt die Kraft übertragen kann. Die Schaltwalze kann über die Schaltgabel den Gang meist nur zu 2/3 einlegen, den Rest übernimmt das Getriebe selbst. Kommt die Krafteinwirkung zu früh kann das eben nicht vollständig geschehen und die Klaue verschleißt und bildet einen Grat. Was auch noch leidet sind die Kanten vorne an der Klaue. Wenn die rund werden schaltets auch schlechter.

mardock


Re: 1. 2. 3. ohne Kupplung, Kupplungsschaden?

#14

Beitrag von mardock » 15.07.2012 21:52

vielen dank für die rege beteiligung hier :)
so ne prinzip diskussion bzgl mit oder ohne kupplung schalten wollt ich eigentlich garnicht lostreten, ist aber trotzdem sehr interessant zu lesen.
also nochmal for dummies like me :
als kann also sein, dass wenn ich so langsam vom fleck wegtucker und im ersten den schalthebel zum schalten schonmal vorbelaste ich bei ner bestimmten drehzahl, auch ohne entlastung des getriebes durch kurzes schließen des gasgriffs, in den zweiten schalte, da die geschwindigkeiten der klauen ( :?: ) halt passt und der gang quasi von alleine rein rutscht?! :D

dann nochmal generell zum schalten ohne kupplung:
wieso ist dann auch im buch "die obere hälfte des motorrads" beschrieben, dass das schalten ohne kupplung bei moderaten drehzahlen (also nicht grad bei +10.000...) getriebeschonender sein soll???
ich frage nur nochmal nach, da die beschreibungen von Martin650 selbst für mich als absoluten laien sehr plausible klingen, obig genanntes buch jedoch was gegenteiliges behauptet... :?: :?: :?:

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Re: 1. 2. 3. ohne Kupplung, Kupplungsschaden?

#15

Beitrag von Schumi-76 » 16.07.2012 18:52

Klar geht dass mit dem schalten ohne Kupplung ohne Schaltklauen (bzw. die Schaltgabeln) dabei zu verbiegen, es ist halt wichtig keine Last auf den Schaltklauen zu haben, und deshalb macht man dass ja mit dem vorbelasteten Schalthebel und ohne Schub. Der Schaltvorgang läuft dann ja derart schnell ab dass quasi der gesamten Schaltvorgang ohne Last ist. Perfekt wird es halt erst mit einem Schaltassi der Zündung und/oder Einspritzung kurz unterbricht. So etwas geht sogar mit einem Getriebe älterer Bauart ohne Schaltwalze völlig zerstörungsfrei. Ein ehem. Kollege erzählte mir zu diesem Thema dass dies bei seiner Crossmaschine in Jugendzeiten (Husky?) sogar so in der Betriebsanleitung gestanden hätte. Verifizieren konnte ich dies jedoch nie.
Dass der Gang bei der SV unter Last wechselt ist mir aber noch nicht passiert. unter solch unkontrollierten Bedingungen sollte man wohl eher versuchen dies zu vermeiden. Wenn Du aber schreibst dass Du nur "rumtuckerst" klingt dass für mich nicht gerade nach hoher Kraft an der Kette und somit wird es wohl so sein dass die Schaltklauen ohne Druck ineinander greifen. Wenn das ganze tatsächlich auch unter last geht kann es sein dass die Schaltklauen schon gelitten haben. Die Schaltklauen sind normalerweise "hinterschliffen", was ein heraus rutschen der Gänge verhindern soll und dafür dass die Klauen sich aneinander ziehen . Wenn man häufig unter Last die Gänge raushaut können jedochdie Schaltklauen leiden, wobei ich nicht weiss ob man derartigen Verschleiß am Getriebe der SV tatsächlich herbei führen kann (früher ging so etwas aber tatsächlich).
Grundsätzlich kann ich Dir aber nur den Rat geben, das Vorbelasten der Schaltung nur gezielt vor Gangwechseln vor zu nehmen. Hintergrund ist dass die Schaltgabel beim "vorbelasten" permanent in der Nut im Schaltrad reibt und das gibt Verschleiß! Außerdem kann dass auf Dauer sogar, aufgrund der Vibrationen, zum Bruch des Schaltfingers führen.


Gruß Patrick
Nagut, wenn ich mich hier nicht nützlich machen kann...
...dann mach ich mich eben unbeliebt.

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